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#Mehr Rangnick wagen

Mehr Rangnick wagen

Ralf Rangnick hat immer einen Plan. Doch der für diese Saison ist nicht aufgegangen. Wäre es so gekommen, wie Rangnick sich das 2019 gedacht hatte, wäre er jetzt Trainer bei AC Mailand. Und Sportdirektor. Oder umgekehrt. So genau kann man das bei Rangnick, wenn er sich erst einmal darangemacht hat, eine Mannschaft und einen Klub nach seinen Vorstellungen zu formen, irgendwann nicht mehr sagen. Sein Wechsel zum damals kriselnden Milan schien Anfang 2020 jedenfalls nur noch Formsache. Rangnick lernte schon Italienisch. Doch dann kam Corona. Als in Italien wieder gespielt werden durfte, gewann Milan plötzlich ein Spiel nach dem anderen. Die Sache platzte.

Michael Horeni

Die Siegesserie von Milan, die ihm einen Strich durch die Rechnung machte, hat nun möglich gemacht, dass aus Rangnick in diesen Tagen der größte Hoffnungsträger im deutschen Fußball geworden ist. Zahlreiche Experten und ungezählte Fans im Fußball-Land trauen ihm ohne weiteres zu, die beiden größten Herausforderungen der vergangenen Jahre im deutschen Fußball zu meistern. Die eine: den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und seine tief gefallene deutsche Nationalelf als Bundestrainer auf Erfolgskurs zurückzubringen. Und die andere: dem in Trümmern liegenden Traditionsklub Schalke 04 neues Leben einzuhauchen. Die eine oder die andere deutsche Fußball-Institution zu altem Glanz zu führen, würde jedes sportliche Lebenswerk krönen.

Dem DFB wohl zu kompetent

Doch so, wie die Dinge nach der Rücktrittsankündigung von Bundestrainer Joachim Löw vom vergangenen Dienstag und der nächsten Schalker Pleite an diesem Samstag beim 0:5 in Wolfsburg liegen, dürfen wohl nur die leidgeprüften Schalker Anhänger auf eine Renaissance unter Rangnick hoffen. Denn der DFB zeigt sich nach Informationen der F.A.Z. nicht an einer Zusammenarbeit mit Rangnick interessiert. Der Verband und der für diese Personalie zuständige DFB-Direktor Oliver Bierhoff, die sich offiziell zu Kandidaten nicht äußern wollen, haben bisher keinen Kontakt zu Rangnick aufgenommen.

Bierhoff hatte auf der DFB-Pressekonferenz am Donnerstag zwar durchblicken lassen, das er nach dem 0:6 in Spanien im vergangenen November schon ein paar Gespräche geknüpft habe, aber eines mit Rangnick war nicht darunter, obwohl es entsprechende Zeichen gegeben haben soll. Eine Botschaft von Bierhoff ist damit bei Rangnick angekommen: nicht erwünscht beim DFB.

Schöne Erinnerungen: Oliver Bierhoff (links) und Hansi Flick (Mitte) lassen sich 2014 nach dem Gewinn des WM-Titels in Berlin bejubeln.


Schöne Erinnerungen: Oliver Bierhoff (links) und Hansi Flick (Mitte) lassen sich 2014 nach dem Gewinn des WM-Titels in Berlin bejubeln.
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Bild: Imago

Auf Schalke dagegen sehnen viele Fans die Rückkehr des ehemaligen Trainers herbei – und machen Druck. „Pro Neuanfang, pro Rangnick“ stand auf einem Plakat im Wolfsburger Stadion. Zehntausende Anhänger haben zudem schon eine Petition unterzeichnet, in der Rangnicks Einstieg beim designierten Absteiger gefordert wird. Die Zuneigung zwischen Schalke und Rangnick beruht ohnehin auf Gegenseitigkeit – und auch auf seinem Gefühl, auf Schalke eine Aufgabe erfüllen zu können, die er noch nicht erledigt hat.

Zwischen seinen Engagements bei den Mäzen- und Konzernklubs TSG Hoffenheim und RB Salzburg/Leipzig war Rangnick vom 11. März bis 22. September 2011 zum zweiten Mal Trainer bei Schalke. Doch er löste damals seinen Vertrag wegen Burnouts auf, er hatte einen Tiefpunkt seiner Karriere erreicht. Die Emotionalität, die er bei diesem großen Traditionsverein unter anderem mit einem Pokalsieg erlebte, hat Rangnick trotzdem nie vergessen. Und losgelassen.

Zu Schalke nur unter Bedingungen

Das größte Hemmnis bei der Verpflichtung von Rangnick dürfte derzeit eine Auseinandersetzung innerhalb der Vereinsspitze sein. Die entzündet sich allerdings nicht an der grundsätzlichen Frage, ob Rangnick ein geeigneter Kandidat für diesen Job ist. Der Konflikt ist entstanden, weil eine Gruppe von einflussreichen Unterstützern von Schalke 04 aus Wirtschaft und Politik das Rückkehrsignal geben, was nun innerhalb des Aufsichtsrats für Konfliktstoff sorgt.

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