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#Mehr Schulabbrecher wegen Corona

Mehr Schulabbrecher wegen Corona

Die monatelangen Schulschließungen in Italien wegen der Corona-Pandemie zeigen die von Pädagogen befürchteten Folgen. In keinem anderen Land Europas waren die Schulen so lange geschlossen wie in Italien. Aus einer in Rom veröffentlichten Studie der Kinderschutzorganisation „Save the Children“ geht hervor, dass die Zahl der Schulabbrecher deutlich angestiegen ist. In einer repräsentativen Umfrage äußerten 28 Prozent der italienischen Schüler im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, dass mindestens ein Mitschüler aus der eigenen Klasse die Schule verlassen habe.

Matthias Rüb

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

Zudem beklagen viele Schüler technische Probleme beim Fernunterricht und Konzentrationsschwierigkeiten. 37 Prozent der befragten Schüler äußern die Einschätzung, die lange Zeit ohne Präsenzunterricht wirke sich negativ auf ihre Lernfähigkeit aus. 27 Prozent geben an, ihre Schulleistungen hätten sich während der Pandemie verschlechtert. Nur 16 Prozent sind der Ansicht, vom Fernunterricht zu profitieren. 42 Prozent der Schüler betrachten es als Ungerechtigkeit, dass Erwachsene ungeachtet der Pandemie zur Arbeit gehen dürfen, während sie vom Präsenzunterricht ausgeschlossen blieben.

Schüler müssen zum Haushaltseinkommen beitragen

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass etwa 34.000 Schüler bis Ende des Schuljahres das Schulsystem verlassen könnten. Auch finanzielle Schwierigkeiten vieler Familien werden als Grund für den Schulabbruch angeführt, weil die Jugendlichen mit Gelegenheitsarbeiten zum Haushaltseinkommen beizutragen versuchten.

Nach gegenwärtigen Planungen der Regierung in Rom sollen die Schulen des Landes frühestens am 11. Januar wieder öffnen. Es wird über verschiedene Modelle debattiert, wie beim Präsenzunterricht in den unteren Klassen die einschlägigen Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können. In weiterführenden Schulen soll es überwiegend beim Fernunterricht bleiben. Während Schulministerin Lucia Azzolina auf eine baldige Öffnung der Schulen dringt, gibt es im wissenschaftlich-technischen Beirat der Regierung sowie auch im Kabinett wegen der nach wie vor hohen Infektionszahlen weiter Widerstand gegen die Wiederaufnahme des Schulbetriebs.

Der Präsenzunterricht für die rund acht Millionen Schüler des Landes war erst Mitte September nach dem monatelangen Lockdown wieder aufgenommen worden, musste aber schon nach wenigen Wochen angesichts der zweiten Infektionswelle wieder ausgesetzt werden. In einigen Regionen des Landes wurden die Schulen schon Anfang November, in anderen Mitte November wieder geschlossen. Schon Ende Februar hatte die Regierung die Schließung aller Bildungseinrichtungen verfügt. Auf vier Monate Schließung folgten zweieinhalb Monate Sommerferien. Dazu durften sich die Kinder und Jugendlichen des Landes im März und April wochenlang nur in den eigenen vier Wänden aufhalten.

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