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#Mesut Özil beim FC Arsenal im Abseits

Mesut Özil beim FC Arsenal im Abseits

Was kann man mit 55.000 Euro am Tag alles anstellen? Das ist einerseits der Traum eines normalen Arbeitnehmers, der hierzulande durchschnittlich 48.000 Euro nach Hause bringt, wenn er Vollzeit arbeitet – im Jahr. Andererseits ist es, weil es sich um das Gehalt des Fußballprofis Mesut Özil handelt, ein Stück weit eine populistische Frage. Der Markt hat es schließlich in anderen Zeiten so hergegeben.

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Unstrittig aber dürfte sein, dass es noch etwas Absurderes gibt, als jemandem so viel Geld dafür zu bezahlen, dass er einen Ball besonders gut von A nach B und manchmal in ein Tor kickt. Nämlich so viel Geld zu bezahlen, obwohl er gar nicht kickt, jedenfalls nicht mehr in Pflichtspielen der ersten Mannschaft des FC Arsenal. Nachdem Trainer Mikel Arteta schon auf Özils Dienste in dieser Europa-League-Saison verzichtet hatte, strich er dessen Namen auch von der Meldeliste für die Premier League.

Als „Verschwendung“ hat Özils früherer Trainer Arsène Wenger den Umstand bezeichnet, dass sich für den Weltmeister von 2014 kein Platz mehr findet. Das kann man so sagen. Dem wäre noch hinzuzufügen, dass es sich um denselben FC Arsenal handelt, der sich zwar einen neuen Spieler für 50 Millionen Pfund leistete, zugleich aber genötigt sah, 55 nichtkickenden Angestellten pandemiebedingt zu kündigen – auch dem Darsteller des beliebten Klubmaskottchens „Gunnersaurus“. Das ist dann nicht nur denjenigen Menschen schwer zu vermitteln, die den Inhalt ihres Kühlschranks gerne aufbrauchen, bevor sie wieder neu die Tüten füllen.

Auch Özil selbst zeigte sich pikiert, er vermisse die „Loyalität“ bei dem Klub, den er „liebe“, schrieb er in den sozialen Medien, was bei aller verständlichen Enttäuschung auch einer eigenwilligen Logik folgt. Bezahlt wird Özil schließlich immer noch, und wenn es ihm wichtiger gewesen wäre zu kicken, hätte er das gewiss anderswo tun können, nur halt vielleicht für ein bisschen weniger.

Weil er es seinem Klub umgekehrt auch nicht gerade leicht gemacht hat, verstärkt sich der Eindruck, dass sich der begnadete Fußballprofi Özil festgespielt hat in seiner eigenen (Gedanken-)Welt, in der er zwar zunehmend die weltpolitische Lage deutet, zuletzt im Konflikt um Nagornyj-Karabach, die Deutungshoheit auf dem Platz aber längst verloren hat.

So kann man in dieser Episode noch etwas anderes sehen als die irrwitzig erscheinende Verschwendung von Kapital und die – im Fußball ohnehin oft müßige – Frage nach der Moral. Nämlich das, was en passant verlorengegangen ist. Özils leise Kunst, die verwegene Leichtigkeit, mit der er einst von Gelsenkirchen-Bismarck aus die Fußballwelt verzauberte. Das alles wirkt aus deutscher Perspektive sehr weit weg, ein kaum noch aufflackernder Phantomschmerz, während die Narben einer anderen Geschichte immer noch kräftig zu spüren sind.

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