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#Mit der Blockchain in die grüne Zukunft

Die Blockchain-Technologie hat vor allem durch den Erfolg des Bitcoins und die Folgetrends wie das Aufkommen immer neuer Altcoins und NFTs immer wieder für Aufsehen gesorgt. Mittlerweile sind Kryptogeld und andere digitale Assets vielerorts längst etabliert und haben ihren festen Platz in der Finanzwelt gefunden. Häufig wird dabei jedoch vergessen, dass es eine ganze Reihe weiterer Anwendungsfelder für die Blockchain gibt.

Verschiedene Forscher, Organisationen und Unternehmen befassen sich neuerdings verstärkt mit dem Nachhaltigkeitspotenzial. Während insbesondere Kryptowährungen in vergangenen Tagen aufgrund ihres unstillbaren Energiehungers als echte Klimasünder galten, können grüne Blockchain-Zertifikate in Zukunft für mehr Transparenz bei der Energieerzeugung sorgen und Klimaschutzprojekten dabei helfen, vorhandene Geldmittel möglichst effizient zu nutzen.

Mehr Transparenz für grünen Strom

Die Integration erneuerbarer Energien stellt eine der bedeutendsten Herausforderungen bei der Förderung einer nachhaltigeren und dekarbonisierten Wirtschaft dar. Überraschenderweise bietet hier ausgerechnet die Blockchain-Technologie vielversprechende Lösungsansätze. Bisher war diese im Zusammenhang mit Kryptowährungen eher als Energieverschwender in Erscheinung getreten. Durch die Nutzung von Blockchain-basierten Anwendungen könnten Blockchains die Energiewende nun jedoch aktiv unterstützen. Ein entscheidender Vorteil ist die dezentrale Organisationsform, die sich ideal mit ebenfalls dezentralen Stromgewinnung aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne und Wind kombinieren lässt. Die Organisation über Blockchain erlaubt die sichere und transparente Dokumentation des individuellen Beitrags privater Energieerzeuger an der Gesamtproduktion. Theoretisch wäre es möglich, so Selbstversorgernetzwerke aus Solaranlagen und Heimbatteriespeichern aufzubauen, die ihren Strom gerecht und nachvollziehbar unter allen Beteiligten zur Verfügung stellen können. Erste Pilotprojekte, die ein solches Konzept verfolgen, gibt es in der DACH-Region bereits seit einigen Jahren. Ein Vorreiter war der Energieversorger TenneT, der in enger Zusammenarbeit mit IBM Heimspeicher zur Stabilisierung des Stromnetzes nutzt.

Ein weiteres aussichtsreiches Anwendungsfeld in der Energiewirtschaft ist der über Blockchain abgewickelte Peer-to-Peer-Handel mit Strom. Mithilfe von Smart-Contracts können Energieverbraucher und -erzeuger direkt miteinander interagieren und überschüssige Energie verkaufen oder erwerben. Dies fördert die Effizienz und senkt Kosten, da teure Vermittler und Zwischenhändler entfallen. Ein wichtiger Vorteil wäre, dass die Konsumenten bei diesem System noch direkter an der Energiewende beteiligt werden könnten. Blockchain bietet somit vielversprechende Chancen, den Ausbau der nachhaltigen Energieversorgung voranzutreiben und damit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Umweltauswirkungen des Energiesektors zu leisten.

Mit neuen Konsensverfahren gegen den Energiehunger

Am stärksten ist die Blockchain-Technologie, wo sie zur revisionssicheren Dokumentation von Transaktionen eingesetzt werden kann. In der Informatik wird dabei von Distributed Ledger (zu Deutsch: verteilte Kassenbücher) gesprochen. Da das Netzwerk über ein Verifizierungsverfahren dafür sorgt, dass die in der Blockchain festgeschriebenen Transaktionen unveränderlich bleiben, gilt sie als besonders sicher. Leider war die größte Stärke in der Vergangenheit auch die größte Schwäche von Blockchain-basierten Anwendungen, denn die zur Validierung von Transaktionen eingesetzten Konsensverfahren sind oft sehr energieintensiv. Eines der bekanntesten Konsensverfahren ist Proof of Work (PoW), das der Bitcoin und einige andere Kryptowährungen nutzen. PoW erfordert von den sogenannten „Minern“ das Lösen komplexer mathematischer Rätsel, um der Chain neue Blöcke hinzuzufügen. Dieser Prozess ist äußerst rechenintensiv und verbraucht große Mengen an Strom.

Im Vergleich dazu kommen neuere, alternative Konsensverfahren wie Proof of Stake (PoS) und Proof of History (PoH) mit deutlich weniger Strom aus. PoS basiert auf dem Konzept, dass Block-Validators (statt Minern) Blöcke zur Bestätigung erstellen, basierend auf der Anzahl der Kryptowährung, die sie als Sicherheit hinterlegt haben. Proof of History (PoH) ist ein weiteres energiearmes Konsensverfahren, das für die Validierung der Solana-Blockchain genutzt wird. Es ermöglicht die Anordnung von Transaktionen in einer linearen Reihenfolge, ohne dass es dafür aufwendiger Berechnungen bedarf. Die Kryptoszene honoriert solche innovativen Vorstöße, wie der Solana Kurs auf Bitvavo und anderen Plattformen zeigt.

Nachhaltigere Produkte für den Kunden

Da davon auszugehen ist, dass die meisten Altcoins und andere auf dem Blockchain-Prinzip basierenden Token künftig einen vergleichsweise geringen Energiebedarf haben werden, steht der umfassenden Nutzung in weiteren Bereichen nichts im Weg. Äußerst sinnvoll kann die Blockchain beispielsweise bei der Rückverfolgung von Produkten entlang der Lieferkette sein. Informationen über Herkunft, Produktionsbedingungen, Transport und Lagerung werden in transparenten und unveränderlichen Blöcken gespeichert. Dies ermöglicht einen vertrauenswürdigen Herkunftsnachweis für Produkte wie fair gehandelte Waren oder Bio-Lebensmittel. Sowohl Verbraucher als auch Unternehmen würden so einen umfassenden Einblick in den gesamten Produktionsprozess erhalten. Ein weiterer Punkt betrifft die Nachhaltigkeitsaspekte in der Lieferkette. Blockchains können dafür genutzt werden, umweltfreundliche Verfahrensweisen und die Verwendung von nachhaltigen Materialien zu überwachen und zu fördern. Da sich diese zusätzliche Transparenz und das Engagement im Bereich des nachhaltigeren Wirtschaftens positiv auf die öffentliche Wahrnehmung einer Marke auswirkt, würden die meisten Unternehmen solche Standard vermutlich sogar ohne rechtliche Verpflichtung übernehmen.

Mit der Blockchain für den Klimaschutz

Ganz konkret profitieren schon jetzt einige Klimaschutzprojekte von den Eigenschaften der Blockchain-Technologie. Ein spezifisches Anwendungsgebiet ist die Unterstützung von REDD+ (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation) und ähnlichen Waldschutzprogrammen. Blockchains erleichtern hier das Monitoring der CO₂-Emissionsreduktion, indem die Erfolge der Aufforstungsmaßnahmen transparent protokolliert werden. Selbst die Menge an gespeichertem Kohlenstoffdioxid lässt sich so unter direkter Beteiligung der Community quantifizieren. Befürworter der Blockchain-Integration führen hierbei oft an, dass lokale Gemeinschaften den Sinn und Zweck der teuren und aufwendigen Projekte besser nachvollziehen könnten, was die Akzeptanz für Klimaschutzprojekte dieser Art erhöht. Zusätzlich hält die Blockchain-Technologie im Hinblick auf die Finanzierung und Umsetzung von Klimaschutzinitiativen noch ungenutzte Potenziale bereit. Durch die Ausgabe von Klimaschutz-Token oder anderen digitalen Assets können Investoren und Förderer direkt in Klimaschutzprojekte investieren und erhalten umgehend Auskunft über die Fortschritte.

09.08.2023

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