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#Morgens HNO-Praxis, 10 Minuten Mittag und dann ab ins Impfzentrum bis 22 Uhr

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Morgens HNO-Praxis, 10 Minuten Mittag und dann ab ins Impfzentrum bis 22 Uhr

Wenn sie von dem Kind auf der Intensivstation erzählt, gerät Elke Ender ins Stocken. „Da lag ein wunderhübsches Mädchen“, sagt sie und sucht nach den richtigen Worten. „Mit völlig leerem Blick.“ Das Mädchen habe an Masernenzephalitis gelitten, sie sei noch nicht gegen Masern geimpft gewesen. In dem Bewusstsein, „dass dieses Kind zwei Wochen vorher noch gespielt hat, eine Zukunft gehabt hat und dann vom einen Tag auf den anderen nicht mehr reden, sprechen, laufen oder eigenständig essen konnte, nie mehr in seinem Leben“, habe in ihr etwas ausgelöst.  Seitdem war für Ender klar: „Ich werde alles tun, um präventiv und nicht nur behandelnd da zu sein. Um zu impfen.“

Die Erinnerung an das Mädchen ist mehr als dreißig Jahre alt. Ende der Achtziger studierte Ender Medizin an der Universität Heidelberg. Sie besuchte im Studium den Kurs Kinderheilkunde. Auch Klinikbesuche standen an, sie schauten sich Fallbeispiele an. Das Mädchen war eines davon. Wenig später, im Jahr 1990, machte Ender ihr Examen. Für die Facharztausbildung zur HNO-Ärztin ging sie danach nach Nürnberg und Ulm. Bis 2006 hatte sie eine Gemeinschaftspraxis, seit 2007 behandelt sie ihre Patienten in einer eigenen Praxis im baden-württembergischen Mosbach, dort, wo sie aufgewachsen ist.

Die Arbeitstage der 56 Jahre alten Medizinerin übersteigen die Zeit ihre Sprechstunden seit einiger Zeit um Längen. Im ersten Gespräch lacht sie bei der Frage nach ihrem Arbeitsalltag: „Also wenn Sie mich von 7.30 Uhr bis 22 Uhr begleiten wollen, nur zu“, sagt sie ins Telefon.

An Weihnachten Mails ans Gesundheitsamt

Elke Ender arbeitet immer noch nach ihrem Vorsatz, der durch das kleine Mädchen kam. Sie spricht nicht gerne darüber, wie viel sie hilft, vor allem vorbeugend. Dass sie etwa morgens um halb acht im Testzentrum steht, um einen Mann zu testen, dessen Schnelltestergebnis mit einem PCR-Test überprüft werden muss. Dass sie dann, eineinhalb Stunden später, schon fünf Patienten in ihrer HNO-Praxis behandelt hat, und sei es, um deren Ohren vom Schmalz zu befreien. Dass sie ihre Mittagspause, an diesem Tag etwa zehn Minuten, stehend verbringt, mit einer Laugenstange in der Hand auf einem  Supermarktparkplatz, nur um dann gleich im Impfzentrum die Nachmittagsschicht zu übernehmen, von der sie spätabends nach Hause kommt. Elke Ender ist eine Frau an allen Fronten, die die Pandemie in den vergangenen Monaten aufgezogen hat.

Seit Beginn des Jahres arbeitet Ender als stellvertretende ärztliche Leiterin des Impfzentrums im Neckar-Odenwaldkreis. Die Schichtleitung übernimmt sie in der Zeit, in der ihre HNO-Praxis geschlossen ist. Ihre Praxis hat sie, sobald es möglich war, als Corona-Schwerpunktpraxis registriert. Und gemeinsam mit einer befreundeten Physiotherapeutin betreibt sie seit April ein kleines Corona-Testzentrum im Nachbarort, indem sie manchmal vor ihrer Praxis-Sprechstunde aushilft.

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