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#Job-Aussichten 2022: Welche Unternehmen Mitarbeiter einstellen

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Job-Aussichten 2022: Welche Unternehmen Mitarbeiter einstellen

Im zweiten Jahr der Corona-Krise hat sich die Situation für Arbeitskräfte ins Positive gedreht, denn Unternehmen wollen in Summe deutlich mehr Stellen aufbauen als abbauen. Das zeigt eine Auswertung des F.A.Z.-Archivs von im Jahr 2021 veröffentlichten Personalplänen. Der Bedarf an Arbeitskräften ist im vergangenen Jahr so stark gestiegen, dass sogar schon wieder von Personalnot und Fachkräftemangel die Rede ist. Das war im Vorjahr noch genau umgekehrt.

Im Jahr des Pandemieausbruchs hatten deutsche Unternehmen den Abbau von insgesamt 95.000 Stellen angekündigt – fast doppelt so viel, wie neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollten. Im Jahr 2021 dagegen kündigten Unternehmen in Summe nur noch den Abbau halb so vieler Stellen an wie 2020 (siehe Grafik). Zudem sollen knapp 11 300 mehr neue Arbeitsplätze entstehen, als abgebaut werden.

Batteriefachleute statt Dieselkenner

Die vierteljährliche F.A.Z.-Auswertung erfasst Programme, bei denen mindestens 100 Personen von Einstellungen oder Stellenabbau betroffen sind. Dieser Fokus auf größere Unternehmen bildet den Arbeitsmarkt bei Weitem nicht vollständig ab, vermittelt erfahrungsgemäß aber ein passendes Bild der Lage.


Bild: F.A.Z.

Was die neue Knappheit an Arbeitskräften verschärft: Wer seine Stelle durch ein Abbauprogramm verliert, kann nicht einfach bei einem anderen Unternehmen anheuern, das gerade Stellen aufbaut. Denn dieses braucht meist Mitarbeiter mit ganz anderen Fähigkeiten. So passen die Profile der insgesamt 24.850 Stellen, die allein bei der Commerzbank , Volkswagen , ThyssenKrupp , MAN und Siemens Energy wegfallen, wohl nur in den seltensten Fällen zu den Anforderungen an die rund 27.000 neuen Mitarbeiter, nach denen PWC , Amazon , BMW und Daimler gerade suchen.

Das liegt daran, dass große Arbeitmarkttrends wie die Digitalisierung, Demographie, klimaneutrale Transformation und eben Corona sich auf Unternehmen einer Branche ähnlich auswirken. So konkurrieren sämtliche Autohersteller um die gleichen Spezialisten etwa für Elektroantriebe und Batterietechnik, während sie Arbeitsplätze in Zusammenhang mit Dieselantrieb oder gar Verbrennungsmotoren generell streichen.

Rund 10.000 Mitarbeiter will der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungskonzern PWC bis zum Jahr 2024 einstellen. Genau so viele Stellen will die Commerzbank bis 2023 abbauen. Dahinter steht in beiden Fällen die Digitalisierung. Während bei dem aus dem Dax abgestiegenen Kreditinstitut Filialen durch Internetkonten und Onlinedepots ersetzt werden, sucht der Prüfungs- und Beratungsriese PWC Spezialisten, die sich jenseits der tra­ditionellen Kernaufgaben von Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern mit digitalen Plattformgeschäften oder der Abwehr von Hackerangriffen auf Unternehmen auskennen.

Diese Fähigkeiten braucht PWC, um das eigene Geschäft zu digitalisieren und zu schützen, aber vor allem um Mandanten bei den durch die Digitalisierung ver­ursachten Umbrüchen und Umstruk­turierungen zu beraten. Angesichts ­dieser Trends wächst die Sparte Unternehmensberatung bei den Großprüfern wie PWC und anderen aktuell nahezu rasant.

An der hohen Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften besteht also kein Zweifel. Bezweifelt werden muss allerdings, ob sie ihre ehrgeizigen Einstellungspläne angesichts der Knappheit vollständig umsetzen können. So sagten 80 Prozent der vom ifo Institut befragten Personalverantwortlichen, dass sie im Jahr 2022 auf der Suche nach Fachkräften sein werden. Allerdings gaben fast alle Unternehmen an, dass sich die Suche nach geeigneten Mitarbeitern immer schwieriger gestalte.

Laut einer Umfrage des Verbands der Familienunternehmen ist der Fachkräftemangel für viele Betriebe zur Hauptsorge geworden – dringender als die Lieferengpässe und steigenden Rohstoffpreise. Die Arbeitgeber wollen daher stärker um besonders begehrte Berufsgruppen werben und für Mitarbeiter attraktiver werden, indem sie die Vereinbarung von Beruflichem und Privatem vereinfachen und etwa Kinderbetreuung für ihre Mitarbeiter bieten. Das klingt nach einem Schlaraffenland für Arbeitnehmer, deren Profil gerade besonders gefragt ist.

Zum Gesamtbild gehört aber auch, dass die Anträge der Unternehmen auf Kurzarbeit sich im Dezember trotz eines nur leichten Anstiegs der Arbeitslosigkeit verdoppelt haben. Das gilt vor allem für die von Schließungen und Einschränkungen bedrohten Branchen, also der Gastronomie und dem Handel. Aber auch in Fabriken dürfte der Materialmangel wohl wie im vergangenen Jahr die Bänder immer wieder mal zum Stillstand bringen.

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