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#Muss Deutschland Polen jetzt Gas liefern?

„Muss Deutschland Polen jetzt Gas liefern?“

Russland stoppt die Erdgaslieferungen nach Polen und Bulgarien. Nicht nur in den beiden Staaten prüfen Politiker und Unternehmen, wie sicher die Energieversorgung noch ist. Hier sind dazu die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was bedeutet das für Polen und Bulgarien?

Die Auswirkungen des russischen Gaslieferstopps auf Polen und Bulgarien halten sich offenkundig in Grenzen. Der Bevollmächtigte der polnischen Regierung für strategische Energieinfrastruktur, Piotr Naimski, versicherte, alle Gaskunden in Polen würden weiter auf dem bisherigen Niveau versorgt. Polen hatte schon angekündigt, den Ende des Jahres auslaufenden Liefervertrag mit dem russischen Energiekonzern Gazprom nicht mehr zu verlängern. Lieferungen aus Russland über die Jamal-Leitung via Belarus deckten 2020 etwa die Hälfte des polnischen Verbrauchs. Polen unterhält einen LNG-Importhafen und soll vom Herbst an auf norwegisches Gas aus einer neuen Pipeline über Dänemark zurückgreifen können. Die Gasspeicher seien zu drei Vierteln gefüllt. Wesentlich stärker von Russland abhängig ist Bulgarien – mit um die 90 Prozent. Die Lieferungen kommen inzwischen über die Türkei ins Land. Die Regierung hatte angekündigt, die Bezüge kürzen zu wollen. Sie setzt stattdessen auf Gas aus Aserbaidschan sowie aus Griechenland. Bulgariens Energieminister Alexander Nikolov sagte: „Es ist klar, dass das Erdgas im Moment eher als politische und wirtschaftliche Waffe im aktuellen Krieg eingesetzt wird.“

Muss Deutschland Polen jetzt Gas liefern?

Polen und Bulgarien würden nun zunächst über ihre Nachbarländer mit Gas versorgt, teilte die Europäische Kommission am Mittwoch nach einem Treffen der EU-Gaskoordinierungs-Gruppe mit. In den kommenden Tagen will die EU-Kommission an einer solidarischen Lösung für die Versorgung beider Länder arbeiten. Deutschland gehört wie Polen zur „baltischen Gruppe“. Sollte es zum einem Liefernotstand in Polen kommen, verpflichtet die SOS-Verordnung Deutschland, auch bei eigenen Versorgungsengpässen Gas an Polen zu liefern, um dort schutzbedürftige Kunden wie Haushalte oder Krankenhäuser zu versorgen.


Bild: F.A.Z.

Wie reagiert der Gas-Preis?

Nach der Ankündigung des Lieferstopps stieg der Gaspreis, was zu erwarten war. Der europäische Erdgas-Future verteuert sich zunächst um bis zu 20 Prozent auf rund 120 Euro je Megawattstunde. Später sank der Handelspreis (TTF) auf rund 100 Euro je Megawattstunde. Das ist zwar mehr als vor einem Jahr, aber noch deutlich weniger als Anfang März am Anfang des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Der Handelspreis wirkt sich erst später auf die Kosten der Haushalte aus. Energieversorger haben in der Regel langlaufende Lieferverträge, die momentan geringere Kosten bedeuten. Wenn der Gaspreis länger hoch bleibt, wird das aber auch die einzelnen Tarife verteuern.

Was bezweckt der Kreml mit seinen Forderungen?

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