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#Mutmaßlicher Angreifer wegen versuchtem Mord festgenommen

„Mutmaßlicher Angreifer wegen versuchtem Mord festgenommen“

Gegen den Mann, der auf offener Bühne Schriftsteller Salman Rushdie angegriffen hat, wird wegen versuchtem Mord zweiten Grades und Körperverletzung zweiten Grades ermittelt. Das teilte am Samstag die State Police des Bundesstaats New York mit. Der 24 Jahre alte mutmaßliche Täter sitzt laut Polizeiangaben in Untersuchungshaft, ohne dass derzeit eine Möglichkeit zur Freilassung gegen Kaution besteht. Zu einem Tatmotiv gab es weiter keine Angaben. Mord zweiten Grades ist ein eigenständiger Tatbestand im US-Rechtssystem zum Tod eines Menschen. Er kann im Bundesstaat New York mit jahrelangen Haftstrafen belegt werden.

Mehr als 30 Jahren ist es her, dass der Schriftsteller Salman Rushdie per Fatwa zum Tode verurteilt wurde. Grund war sein Werk „Die satanischen Verse“ („Satanic Verses“) aus dem Jahr 1988. Einige Muslime fühlten sich durch die Schriften in ihrem religiösen Empfinden verletzt. Am Freitag hat ein Angreifer Rushdie bei einem Auftritt auf offener Bühne mit einem Messer attackiert.

„Für diese schreckliche Bluttat tragen auch die Verantwortung, die Salman Rushdie seit Jahrzehnten verfolgt und mit dem Tod bedroht haben“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser der „Bild am Sonntag“. „Salman Rushdie ist ein großer, mutiger Kämpfer für die Freiheit des Wortes und die Freiheit der Kunst. Er hat sich nie einschüchtern lassen. Der Mordanschlag auf ihn ist ein furchtbares Verbrechen.“

Die amerikanische Regierung zeigte sich entsetzt über den Angriff im Bundesstaat New York. Die USA und die Welt seien Zeugen eines „verwerflichen Angriffs“ geworden, erklärte der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Joe Biden, Jake Sullivan. „Diese Gewalttat ist entsetzlich.“

Die gesamte US-Regierung bete für eine schnelle Genesung des 75-Jährigen, erklärte Sullivan weiter. Er dankte außerdem den Bürgern und Einsatzkräften, die Rushdie „nach dem Angriff so schnell geholfen“ hätten.

Nach OP wurde Rushdie an Beatmungsgerät angeschlossen

Nach einem Messerangriff wurde der 75 Jahre alte Rushdie in einem Krankenhaus operiert und an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Er könne nicht sprechen und werde wahrscheinlich ein Auge verlieren, ließ sein Agent Andrew Wylie mitteilen. Nervenstränge in seinem Arm seien durchtrennt und seine Leber beschädigt worden. „Die Nachrichten sind nicht gut.“

UN-Generalsekretär António Guterres wünschte Rushdie baldige Genesung. „In keinem Fall ist Gewalt eine Antwort auf Worte, die von anderen in Ausübung ihrer Meinungs- und Ausdrucksfreiheit gesprochen oder geschrieben wurden“, teilte Sprecher Stephane Dujarric mit.

Der US-Senator und Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, bezeichnete den Angriff auf Twitter als „Angriff auf die Rede- und Gedankenfreiheit, die zwei Grundwerte unseres Landes und der Chautauqua Institution sind.“ Dort hatte sich der Angriff ereignet. Er hoffe, dass sich Rushdie schnell und vollständig erhole und der Täter zur Rechenschaft gezogen werde.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron verurteilte den Angriff: „Der Hass und die Barbarei haben feige zugeschlagen.“ Rushdie verkörpere seit 33 Jahren die Freiheit. „Sein Kampf ist unser Kampf.“

Auch der scheidende britische Premierminister Boris Johnson zeigte sich „entsetzt“, dass Rushdie attackiert wurde, während er „ein Recht ausgeübt hat, dass wir niemals aufhören sollten zu verteidigen“. Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling und Bestseller-Autor Stephen King drückten ebenfalls ihre Bestürzung aus und schrieben, sie hofften, es gehe Rushdie gut.

Wallraff bot Rushdie ein Versteck

Auch Günter Wallraff hat sich erschüttert über den Anschlag gezeigt. „Die Nachricht war natürlich ein Schlag für mich“, sagte der Autor und Enthüllungsjournalist am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur in Köln. „Jetzt hoffe ich nur, dass die Verletzung nicht lebensgefährlich ist.“

Wallraff hatte Rushdie 1993 in seinem Haus in Köln versteckt. „Damals gab es rund um die Uhr Bewachung, gepanzerte Wagen standen vor der Tür.“ In den vergangenen Jahren habe Rushdie Personenschutz aber abgelehnt. „Wir haben uns vor einigen Jahren noch in Dänemark bei einer Veranstaltung getroffen. Da wurde sehr auf seinen Schutz geachtet, was er aber gar nicht verlangt hatte. Er wollte ein normales Leben führen.“

„Keine Sorge, du bist die nächste“

Die britische Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling wurde online bedroht worden: Rowling hatte am Freitag auf Twitter ihr Entsetzen über die Gewalttat ausgedrückt und über Rushdie geschrieben: „Ich hoffe, er ist okay.“ Daraufhin antwortete ein anderer Nutzer: „Keine Sorge, du bist die nächste.“ (original: „Don’t worry you are next“).

Am Samstag bat Rowling zunächst Twitter selbst um Unterstützung. Später bedankte sich die 57-Jährige dann bei ihren Followern für Zuspruch und Unterstützung und schrieb, die Polizei sei eingeschaltet – und auch wegen anderer Drohungen im Einsatz.

Rowling ist aufgrund von Äußerungen zur Stellung und zu den Rechten von Transfrauen in der Gesellschaft nicht mehr unumstritten. Viele werfen ihr Transfeindlichkeit vor, was sie selbst zurückweist.

„Frucht eines Hasses“

Der Grünen-Co-Vorsitzende Omid Nouripour verurteilte den Angriff auf das Schärfste. Die Attacke sei ein „Angriff auf die Freiheit des Wortes“, schrieb Nouripour am Freitagabend auf Twitter. Sie sei „die schlimme Frucht eines Hasses, der seit Jahrzehnten vom iranischen Regime geschürt und finanziert wird. Auch sie trägt für diese Schandtat Verantwortung.“ Nouripour schrieb, er bete für Rushdies schnelle Genesung.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth sprach von einem Angriff auf die Freiheit der Literatur und des Denkens. „Ich hoffe inständig, dass er dieses niederträchtige Attentat überlebt“, teilte die Grünen-Politikerin mit. Es sei vollkommen klar: „Es klebt auch dann Blut an den Händen, nicht nur des Attentäters, sondern auch und ganz besonders an denen des iranischen Regimes, das bis heute an der schrecklichen Fatwa gegen ihn festhält.“

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