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#Nachhaltigkeit: Wie gesund sind Fleischersatzprodukte?

Nachhaltigkeit: Wie gesund sind Fleischersatzprodukte?

Ein Besuch im Leuchtend­roter ist nichts für Kurzentschlossene, denn das Restaurant im Frankfurter Osten ist oft ausgebucht. Auf der Karte finden sich Gerichte wie „Auberspießer“ mit gebackener Aubergine, Miso, Rosinen, Anis und Zimt oder „Yellow Submarine“ mit Zucchini, Senf, Weißkohl und Pfifferlingen – alles ohne Fleisch und andere tierische Produkte.

„Wir haben viele Stammgäste, die eigentlich Fleisch essen und sagen, sie kommen zu uns, um sich etwas zu gönnen“, berichtet Betriebsleiter Lukas Dickmann. „Das ist eine große Bestätigung für uns.“ Denn die Küche sei nicht etwa vegan, weil sie zeigen wollten, was richtig und was falsch sei, sagt Küchenchef Niclas Horn. „Wir sind einfach davon überzeugt, dass man verdammt köstlich vegan essen kann.“ Im Vordergrund stehe der Geschmack.

Fleischlose Ernährung liegt im Trend. Das ruft längst auch die Lebensmittelindustrie auf den Plan. Im Jahr 2020 produzierten deutsche Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr rund 39 Prozent mehr Fleischersatzprodukte. Und die Nachfrage steigt weiter. Grund dafür sind längst nicht mehr nur ökologische und ethische Aspekte, wie eine Forsa-Umfrage zeigt. Bei fast der Hälfte der Befragten, die solche Produkte mindestens einmal gekauft haben, landeten die Alternativen im Einkaufswagen, weil sie diese für gesund hielten. Doch stimmt das auch?

„Einige Produkte haben wahnsinnig viele Zusatzstoffe“

Pauschal lasse sich nicht sagen, dass Ersatzprodukte gesünder seien als Fleisch, sagt Anneke von Reeken von der Verbraucherschutzzentrale Niedersachsen. Insgesamt 31 vegane Alternativen zu Würstchen, Burger-Patty und Schnitzel haben die niedersächsischen Verbraucherschützer im vergangenen Jahr unter die Lupe genommen. Besonders auffällig: Viele Produkte enthalten eine ganze Reihe von Zusatzstoffen.

Verdickungsmittel und Stabilisatoren kommen zum Einsatz, um aus der pflanzlichen Grundmasse, zum Beispiel Erbsen oder Soja, ein Würstchen oder ein Burger-Patty zu formen. Wenn die Produkte zudem ansprechend aussehen sollen, kommen oft Farbstoffe hinzu. Damit aus den faden Pflanzenfasern geschmacklich würzige Fleisch-Doppelgänger werden, erfolgt dann oft noch der Griff in die Aromenkiste.

Fleisch landet im Leuchtendroter in Frankfurt nicht auf dem Teller, dafür aber vegane Köstlichkeiten wie gebackene Auberginen mit Miso, Rosinen und Zimt.


Fleisch landet im Leuchtendroter in Frankfurt nicht auf dem Teller, dafür aber vegane Köstlichkeiten wie gebackene Auberginen mit Miso, Rosinen und Zimt.
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Bild: Lindenberg Hospitality GmbH

„Einige Produkte haben wahnsinnig viele Zusatzstoffe. Manchmal finden sich neun, zehn oder noch mehr Zusatzstoffe auf der Zutatenliste“, berichtet von Reeken. Darunter fanden die Verbraucherschützer auch bedenkliche Stoffe, die nicht häufig verzehrt werden sollten.

Die gute Nachricht ist aber, dass sich diese Stoffe nur in wenigen Produkten fanden. So waren unter den getesteten Produkten auch solche, die mit wenigen oder gar keinen Zusatzstoffen auskommen. Für Verbraucher sei aber oft nur schwer zu erkennen, was in den Produkten wirklich enthalten sei, beklagt von Reeken. „Grundsätzlich gilt, je länger die Zutatenliste, desto kritischer sollte man sein.“

Oft viel Salz, Fett und Zucker

Stiftung Warentest und Ökotest fanden bei ihren Untersuchungen in der Vergangenheit zudem immer wieder Schadstoffe wie Mineralölkohlenwasserstoffe in den Produkten. Die Tester bemängeln auch, dass viele Produkte zu salzig sind. Denn ein hoher Salzkonsum steigert auf Dauer das Risiko für Bluthochdruck und Folgeerkrankungen. Gut die Hälfte der von Ökotest untersuchten Hackfleisch-Alternativen wies einen Salzgehalt von mehr als 1,1 Gramm pro 100 Gramm auf. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt höchstens 6 Gramm pro Tag. Da viele Fleischersatzprodukte neben Speisesalz auch viel Fett und Zucker enthielten, seien diese ernährungsphysiologisch nicht unbedingt als günstig einzustufen, sagt Silke Restemeyer von der DGE.

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