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#Neubeginn im Sport statt Selbstbeschädigung

Neubeginn im Sport statt Selbstbeschädigung

Die jüngste Episode im Deutungsstreit um das Ausmaß der „Kultur der Angst“ im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) kann niemanden überraschen. Weder die plausibel wirkenden Klagen des um Korrektheit bemühten Athletenvertreters Jonathan Koch, noch die Gegenrede vom „dreckigen Spiel“.

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Alles zusammen muss den letzten Impuls geben, dieses Theater sorgsam aufzuarbeiten. Allein um eine gute Lehre daraus ziehen zu können. Wie lässt sich so eine Entwicklung in Zukunft verhindern? Denn der Schaden für den Sport ist immens. Er braucht dringender denn je eine starke, integre Stimme, wenn er zu den wichtigsten Problemen gehört werden will.

Umso mehr müssten sich die Gestalter des organisierten Sports auf den Samstag als möglichen Tag der Wende in Weimar freuen. Wenn denn die Pandemie die Mitgliederversammlung samt Neuwahlen im Schnelldurchgang (drei Stunden inklusive Präsentation aller Kandidaten) noch erlaubt. Wer auch immer das Rennen macht, der favorisierte Thomas Weikert aus dem Tischtennis oder die Fecht-Präsidentin Claudia Bokel: Die neue Führung muss vereinen, wiederaufbauen, was die alte getrennt, ja vernichtet hat. Vor allem Vertrauen. Allein das ist eine Herkulesaufgabe.

Aber noch vor Beginn wird diese eminent wichtige Kärrnerarbeit erschwert durch die undurchsichtigen Kämpfe um eine Positionierung im Neuanfangsgremium. Jörg Ammon, der Präsident des Bayerischen Landessportverbandes bestätigte am Dienstag der F.A.Z., dass er nicht mehr als Vizepräsident kandidieren werde. Grund ist eine Anzeige von Präsidiumskollegen seines Verbandes bei der Staatsanwaltschaft München, die der „Spiegel“ am Wochenende veröffentlichte.

Ammons Kritiker fordern die Behörde auf zu prüfen, ob strafwürdig gegen Verbandsstatuten bei der Vergabe von Millionen-Aufträgen 2014 zur Modernisierung verstoßen wurde. Ob aus der Anzeige ein Verfahren, eine Anklage, geschweige denn eine Verurteilung erwächst? Niemand weiß das. Sicher ist nur, dass nach Ammons Rückzug, er bleibt Sprecher der Landessportbünde, eine Art Gegenkandidat aus dem Westen der Republik auf informellem Weg madig gemacht wurde mit Anmerkungen – nicht aus Bayern stammend.

Aus der Distanz betrachtet dient dieses Spiel nicht der Qualität des ersehnten Neufangs, sondern stellt eher die so dringend nötige Überwindung der Hörmann-Kultur in Frage. Dazu müssen die im Hintergrund handelnden Personen das entwickeln, was sie predigen, als Quelle allen Erfolgs anführen: Teamgeist als Rettung in der größten Führungskrise der Verbandsgeschichte. Wenn der DOSB auch nur annähernd den gewaltigen Herausforderungen, den längst absehbaren fatalen Folgen der Pandemie erfolgreich begegnen können soll, braucht er einen belastbaren Konsens, eine große Einheit, von Kopf bis Fuß. Sonst zerbricht er.

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