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#Neue Bunker für Geldautomaten

Neue Bunker für Geldautomaten

Ein Knall, ein Beben, und dann kommt der Putz von der Decke: Bei der Sprengung von Geldautomaten werden zunehmend auch die gesamten Gebäude, in denen die Automaten stehen, in Mitleidenschaft gezogen – mit Gefahren auch für Unbeteiligte. Darauf wollen die Banken jetzt reagieren, wie die R+V-Versicherung des genossenschaftlichen Bankensektors am Mittwoch mitgeteilt hat.

Die Schwierigkeiten mit den vielen Geldautomaten-Sprengungen in Deutschland hätten sich verschärft. „Kriminelle verwenden zunehmend Festsprengstoff, nicht mehr Gas, um Geldautomaten zu knacken“, schreibt die Versicherung. Damit wird auch eine Schutzvorkehrung, mit denen sich die Banken bislang vor solchen Kriminellen schützen wollten, weitgehend wirkungslos: Anlagen zur Neutralisierung von Gas, die in viele Geldautomaten eingebaut worden waren, nützten in solche Fällen verständlicher Weise nichts.

Geldautomaten im Freien

Eine Konsequenz: Immer mehr Banken verlegten ihre Geldautomaten aus der Bank nach draußen, wie die Versicherung schreibt. Damit die Geräte dort nicht gleich wieder gesprengt werden, schließlich sind sie dort sogar noch freier zugänglich als im Bank-Vorraum, haben die Volksbanken-Versicherung und das Unternehmen Veloform, sonst ein Hersteller unter anderem von mobilen Mini-Hotels, eine Art „Bunker“ für Geldautomaten entwickelt: freistehende Pavillons mit einem sehr starken Schutz.

Die ringförmigen Gebilde bestehen aus bis zu 15 Zentimeter starkem Stahlbeton und bringen zehn Tonnen auf die Waage. Im Inneren befindet sich der Geldautomat. Tastatur und Geldausgabe erreichen die Bankkunden über eine Art Fenster. „Das Material ist ähnlich wie bei einem Bunker, mit herkömmlichen Sprengmitteln erreicht man da gar nichts“, meint Anselm Franz, Geschäftsführer des Herstellers Veloform.

Mauerteile fliegen in die Luft

Das Bundeskriminalamt hatte in seinem aktuellen Bundeslagebild von einem sprunghaften Anstieg der Sprengungen mit festen Explosivstoffen berichtet. Insgesamt hatte die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen im vergangenen Jahr von 349 auf 414 zugenommen. „Wir feilen deshalb ständig an Sicherheitskonzepten und entwickeln diese weiter – gemeinsam mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken“, sagte Frank Lohmeier, Risikoberater der R+V-Versicherung.

Bei Festsprengstoff zerstöre die Wucht der Explosion schließlich nicht nur den Geldautomaten. In den Bankfilialen gingen auch oft die Glasfronten zu Bruch, Mauerteile flögen durch die Luft, ganze Gebäudeteile würden massiv beschädigt. „Der Schaden durch eine solche Sprengung beläuft sich schnell auf einige 100.000 Euro – das ist oft mehr, als die Kriminellen überhaupt an Bargeld erbeuten“, sagte Lohmeier. Auch Bewohner von angrenzenden Wohnungen würden durch die Kriminellen „massiv gefährdet“, deshalb habe man nach Alternativen Ausschau gehalten.

Konzept bislang erfolgreich

„Wir haben nach einer Lösung außerhalb der Bankfilialen gesucht und sind auf die freistehenden Pavillons gestoßen“, sagte Lohmeier. Diese würden auf Plätzen mit ausreichend Sicherheitsabstand zu den umliegenden Häusern aufgestellt.

Zumindest bislang seien die Erfahrungen sehr positiv. „Die Täter kommen nicht mehr an die Beute“, sagt Veloform-Geschäftsführer Franz. Ein erster Sprengversuch eines solchen Pavillons von Kriminellen sei bereits gescheitert: „In dem Beton war kein einziger Riss.“

Das Interesse der Banken an den neuen Geldautomaten-Bunkern sei groß, sagte Franz: „Wir werden derzeit von Anfragen geradezu überrannt.“

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