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#Neue Studie hält Großmarkt für Quelle der Pandemie

Neue Studie hält Großmarkt für Quelle der Pandemie

In einer neuen Studie zum Ursprung des Coronavirus zeigt sich eine Gruppe von achtzehn westlichen Wissenschaftlern überzeugt, dass Sars-Cov2 im November 2019 auf jenem Großmarkt in Wuhan erstmals auf den Menschen übergesprungen ist, der schon zum Anfang der Pandemie als Ursprungsort gegolten hat. Zu diesem Ergebnis kommen die Forscher unter Leitung des kanadischen Evolutionsbiologen Michael Worobey durch eine Kombination unterschiedlicher Analysemethoden.

Friederike Böge

Politische Korrespondentin für China, Nordkorea und die Mongolei.

Unter anderem dokumentieren sie die Wohnorte von 156 der frühesten bekannten Corona -Fälle, von denen sich auffällig viele in unmittelbarer Nähe zum Huanan-Markt in der chinesischen Millionenstadt Wuhan befinden. Dabei handelt es sich auch um Personen, die weder als Kunden noch als Verkäufer den Markt besucht hatten. Eine solche räumliche Untersuchung hatte die Mission der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Wuhan im Januar und Februar 2021 besucht hatte, nicht durchgeführt.

WHO: Laborunfall nicht ausreichend untersucht

Darüber hinaus ergibt sich aus der am Wochenende als Preprint veröffentlichten Studie eine Korrelation zwischen den positiven Umweltproben, die im Januar 2020 auf dem Markt genommen wurden, und Verkaufsständen, auf denen illegal mit lebenden Tieren gehandelt wurde. Nach Angaben der Forscher wurden dort Marderhunde und andere Säugetiere lebend verkauft, die als Zwischenwirt für Coronaviren fungieren können. In dem Bericht, den die WHO-Delegation gemeinsam mit chinesischen Forschern vorgelegt hatte, hieß es noch, es gebe keine Hinweise auf illegalen Handel. Die chinesischen Behörden hatten mitgeteilt, alle Proben von Tieren seien negativ ausgefallen. Die Autoren der jüngsten Studie schreiben jedoch, von den illegal verkauften Tieren wurden laut der Seuchenschutzbehörde gar keine Proben genommen. Die Tiere wurden unter unbekannten Umständen entsorgt.

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Auch in dieser Studie wird also kein Wirtstier identifiziert, von dem das Virus auf den Menschen übergesprungen ist. Die Frage des Ursprungs bleibt damit offen. Als weitere Spur zum Huanan-Markt haben die Forscher die genomischen Daten der frühen Corona-Fälle ausgewertet. Demnach weisen beide bekannten Abstammungslinien des Virus, genannt A und B, Verbindungen zu dem Markt auf. Diese Erkenntnis ist neu und basiert auf Informationen der chinesischen Seuchenschutzbehörde, die bis vor Kurzem nicht veröffentlicht wurden. Bislang war nur die Abstammungslinie A zum Huanan-Markt zurückverfolgt worden. Die Autoren folgern daraus, dass es auf dem Markt zu zwei Übersprüngen von einem oder mehreren Tieren auf Menschen gekommen sein könnte.

Die WHO hält daran fest, dass die Möglichkeit eines Laborunfalls als Ursprung der Pandemie noch nicht hinreichend erforscht sei. Die Volksrepublik China lässt jedoch keine Bereitschaft erkennen, eine weitere Mission zuzulassen. Der Kanadier Worobey, der die jüngste Studie geleitet hat, gehörte im vergangenen Jahr zu den Unterzeichnern eines offenen Briefes in der Zeitschrift „Science“, in der weitere Nachforschungen zur Möglichkeit eines Laborunfalls angemahnt wurden. Zu den Autoren zählt außerdem der Mikrobiologe Kristian Andersen, der im Januar 2020 in einer E-Mail an den Gesundheitsberater des US-Präsidenten, Anthony Fauci, ge­schrieben hatte, einige Merkmale des Virus könnten darauf hinweisen, dass es im Labor geschaffen worden sei.

Später legte er aber eine Analyse vor, die dies ausschloss und die Debatte früh in Richtung eines natürlichen Ursprungs steuerte. Anders als die Autoren der jetzigen Studie, die sich auf den Huanan-Markt als Ursprung der Pandemie festlegen, hielt die WHO-Delegation von damals fest, dass die Rolle des Marktes nicht abschließend geklärt und möglicherweise nur Ort eines Superspreader-Events gewesen sei.

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