#Neuer Drohbrief gegen SPD-Politikerin Faeser

Die hessische SPD-Vorsitzende Nancy Faeser hat einen weiteren mit NSU 2.0 unterzeichneten Drohbrief erhalten. Das Schreiben ist offenbar eine Reaktion darauf, dass die Politikerin sich abermals gegen den zunehmenden Rechtsextremismus ausgesprochen hat. Das lässt sich dem Vernehmen nach aus dem Text schließen. Wie auch beim ersten Brief vor etwa zwei Wochen ging das Schreiben in ihrem Wahlkreisbüro ein. Faeser selbst machte es öffentlich und bestätigte damit entsprechende Berichte. Auf Twitter äußerte sie: „Solche Drohungen lassen niemanden kalt, aber ich werde mich davon niemals einschüchtern lassen und weiter mit aller Kraft gegen Rechtsextremismus kämpfen.“

Der Brief wurde dem Hessischen Landeskriminalamt übergeben. Dort wird er nun, wie auch das erste Drohschreiben, untersucht. Bisher haben die Ermittler keinen Zusammenhang mit der bisherigen NSU-2.0-Drohbriefserie gesehen, die sich unter anderen gegen die Frankfurter Anwältin Seda Basay-Yildiz sowie die Linken-Politikerinnen Janine Wissler und Martina Renner richteten.

Als mutmaßlicher Verfasser der Serie wurde vor einem Monat ein arbeitsloser Berliner festgenommen. Laut Frankfurter Staatsanwaltschaft wird hinsichtlich möglicher Helfer oder Mittäter noch ermittelt. Den Verfasser der Schreiben an Faeser stufen die Behörden bislang als sogenannten Trittbrettfahrer ein. Allerdings könnte es derselbe sein, der auch die Linken-Politikerin Martina Renner bedroht hatte, was die Frage nach einem Netzwerk neu stellt. Sie und Faeser hatten vor zwei Wochen aus demselben Postzentrum einen Brief mit weißem Pulver erhalten.