Die Neu-Ulmerin Christine Langer ist Dichterin. Sie will Menschen für Lyrik begeistern. Vergangenes Jahr organisierte sie erstmals den Ulmer Lyriksommer, bei dem sie auch die künstlerische Leitung übernahm. Es gab musikalische Lesungen, Workshops, Verlegergespräche und mehr. Die Veranstaltungen waren gut besucht, das Publikum begeistert, resümiert Langer. Der Lyriksommer soll daher keine einmalige Aktion bleiben. Ein neuer Verein wird sich künftig um die Organisation kümmern. 

Man könnte es als Trostpflaster für die hiesige Literaturszene sehen. Wenige Wochen nachdem bekannt wurde, dass Autor Florian L. Arnold und Buchhändler Rasmus Schöll ihr kleines, aber feines Festival, die Literaturwoche Donau, nicht fortführen, gründete sich in Ulm ein neuer Verein, der sich für die Literatur einsetzen will. Der Fokus von Langer und ihren Mitstreitern liegt zwar auf der Dichtkunst, aber Langer wolle „nicht ausschließen, dass wir uns auch mal mit Prosa befassen“. Der zeitliche Zusammenhang zwischen der Gründung des Vereins „Dichter dran“ und dem Ende der Literaturwoche Donau sei allerdings reiner Zufall, sagt Langer. 

Das will der Verein „Dichter dran“ erreichen

Das Ziel des Vereins „Dichter dran“ ist es, Lyrik beziehungsweise Literatur der Gegenwart in unterschiedlichen Formaten zu präsentieren und ihr Verständnis zu fördern. Weiter hat sich die Gruppe auf die Fahnen geschrieben, durch Vermittlung von Kenntnissen zu zeitgenössischer Lyrik beziehungsweise Literatur und die Förderung des Lesens einen aktiven Beitrag zur Bildung zu leisten.

Vorsitzende des neuen Vereins ist Christine Langer. Der Zweite Vorsitzende ist Manfred Reichert, der als Projektleiter des Ulmer Lyriksommers die organisatorischen Fäden zusammenführte. Weitere Gründungsmitglieder sind Lisa Dietrich (adk Ulm), Udo Eberl (Journalist und Fotograf aus Ulm), Thomas Klinger (Autor aus Ulm), Gerlinde Bonnet (Literaturbegeisterte aus Ulm) sowie die Galeristin Katrin Schacher (Stuttgart) und die Autorin Katharina Kohm (München). 

Das erste Lyrikprojekt des „Dichter dran“ wird der zweite Ulmer Lyriksommer sein, der mit Doppel-Lesungen und einer Dichterwerkstatt im Juni 2023 stattfinden wird. Die Reihe wird allerdings etwas kleiner ausfallen als die erste Auflage, die im Rahmen des Baden-Württemberger Literatursommers veranstaltet und daher auch von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert wurde. Der neue Verein plant heuer außerdem eine zweite Auflage der Ulmer Lyriknacht. 

Lesen Sie dazu auch