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#Nicht baskisch genug für Athletic Bilbao?

Nicht baskisch genug für Athletic Bilbao?

José Maria Belausteguigoitia Landaluce rief: „Spiel den Ball zu mir, ich werde sie zermalmen.“ Das war während einer Partie für Spanien bei den Olympischen Spielen 1920. Und der 1,93 Meter große und 95 Kilogramm schwere Mann tat, was er so derb ankündigte, und gewann mit einer in Spanien legendären Mannschaft die Silbermedaille in Antwerpen. José Maria Belausteguigoitia Landaluces Ausruf ist ein Stück weit ins nationale Fußballgedächtnis eingegangen und hat mitbegründet, dass die spanische Nationalmannschaft noch heute „La Furia Roja“ (roter Zorn) genannt wird.

Was das mit Bibiane Schulze Solano, im November 1998 im Taunus geboren, zu tun hat? Eine ganze Menge. José Maria Belausteguigoitia Landaluce, der sein Leben lang nur für einen Klub, Athletic Bilbao, spielte, ist der Bruder von Bibiane Schulze Solanos Urgroßvater. Auch ihr Urgroßvater Francisco und zwei weitere Brüder von ihm trugen einst das rot-weiße Trikot des baskischen Klubs. 100 Jahre nach José Marias olympischem Erfolg ist sie in dessen Fußstapfen getreten. Die 21-Jährige hat am vergangenen Sonntag ihr Debüt gegeben für Athletic Bilbao in der Primera División, der ersten Liga der Frauen. Ein Kurzeinsatz über kaum eine Viertelstunde beim 2:0-Erfolg beim FC Sevilla, aber immerhin: Bibiane Schulze Solano ist angekommen bei dem Klub, für den sie von klein auf schwärmt. Der sie aber nur unter allerlei Zweifeln und Verrenkungen bei sich aufnahm.

Viel Rummel um Herkunft

Im Sommer vorigen Jahres wurde die Bad Sodenerin zu einem Politikum im Baskenland. Zeitungen berichteten über die Glaubensfrage, Fans starteten im Netz ein Voting, ob diese Deutsche das Trikot von Athletic tragen dürfe. Der Traditionsklub achtet seit jeher penibel darauf, dass nur Spieler für ihn auflaufen, die entweder im Baskenland geboren sind oder ihre Karriere dort begonnen haben. Bibiane Schulze Solano indes hat „nur“ eine baskische Mutter (und einen deutschen Vater) und hat ihre fußballerische Ausbildung durch alle Jahrgänge hindurch beim 1. FFC Frankfurt genossen. Nach Abitur, vielen Zweitligamatches für die zweite FFC-Mannschaft und sieben Bundesliga-(Kurz-)Einsätzen im Profiteam stand also einiges zwischen ihr und dem Traum, für Athletic Bilbao zu spielen.

Der Urgroßvater und dessen Bruder leisteten post mortem ihren Beitrag, dazu Fotos aus Kindertagen, die sie im Athletic-Dress zeigen, zahlreiche im Baskenland verbrachte Schulferien und sogar ihr Taufschein, ausgestellt von einer Gemeinde im baskischen Lekeito. „Ihre Kenntnisse, ihr Wille, für diese Mannschaft zu spielen, ihr Respekt gegenüber dem Verein und ihr Verständnis für die Vereinsphilosophie passen“, sagte Vereinspräsident Aitor Elizegi und setzte sich schließlich gegen die Stimmen der Traditionalisten durch. Es herrschte ganz schön viel Rummel um eine junge talentierte Abwehrspielerin, um die in Frankfurt noch kein großes Aufhebens gemacht worden war und die in Bilbao zunächst für die zweite Mannschaft vorgesehen war.

Kampf um Platz in der Mannschaft

Bibiane Schulze Solano musste kämpfen. Um Anerkennung bei den Mitspielerinnen, die ihr gegenüber zunächst reserviert auftraten, und im Verein. „Ich hätte nie gedacht, dass mir meine Herkunft in meiner Spielerkarriere Probleme machen würde“, sagte sie einmal. Doch seit dem vergangenen Wochenende ist sie Erstligaspielerin in einem Land, in dem der Frauenfußball stark aufstrebt. Auch wenn die Diskussionen über ihr vermeintliches Nicht-baskisch-Sein nach der Partie kurz wieder hochkochte.

„Ich bin sehr froh über mein Debüt in der ersten Mannschaft. Es kam auch für mich überraschend, da zu diesem Zeitpunkt das Spiel sehr wild und hektisch war“, sagt Bibiane Schulze Solano. „Man merkt den Qualitätsunterschied zur zweiten spanischen Liga und daher muss ich weiter hart an mir arbeiten und intensiv trainieren, um mich früher oder später auch in der ersten Liga durchsetzen zu können.“ In Frankfurt trauert Niko Arnautis der Einstellung, den technischen Fertigkeiten und dem starken linken Fuß von Bibiane Schulze Solano ein bisschen hinterher. Der Eintracht-Cheftrainer hatte sie schon in der U-17-Bundesliga und später in der zweiten FFC-Mannschaft betreut und sie schließlich ins Profiteam hochgezogen. Arnautis sagt: „Ich habe sie damals nicht gern gehen lassen.“

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