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#Nicht jedem gefällt das Signal aus New York

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Nicht jedem gefällt das Signal aus New York

Auf den Straßen Manhattans versammelten sich Krankenschwestern, Pfleger, Rettungskräfte und Ärzte zur „Hometown Heroes“-Parade, einer Ehrung der Helden der Pandemiebekämpfung. Für Eric Adams war die Kundgebung am Mittwoch der erste öffentliche Auftritt, nachdem ihn seine Partei zum Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im November gewählt hatte. Der Demokrat traf dabei auch Chuck Schumer, den New Yorker Senator und Mehrheitsführer im Senat in Washington. Die beiden begrüßten sich herzlich. Nach einer nicht gerade glatt verlaufenen Vorwahl scheint am Ende alles gut. Zumindest für die Zentristen. Denn das Signal, das von New York ausgeht, dürfte Alexandria Ocasio-Cortez, der Frontfrau der Parteilinken, nicht gefallen.

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Adams hat gute Aussichten, im Herbst Bill de Blasio, den linken Demokraten, im New Yorker Rathaus abzulösen und der zweite afroamerikanische Bürgermeister der größten Stadt Amerikas zu werden. Dem republikanischen Kandidaten Curtis Sliwa werden wenig Chancen gegeben. Adams, der Bezirksbürgermeister von Brooklyn, hat einen sehr offensiven Wahlkampf geführt: Als Jugendlicher war er von Polizisten verprügelt worden. Später machte er Karriere als Police Captain und setzte sich für Reformen im Sicherheitsapparat ein. Er wandte sich aber gegen den linken Parteiflügel, der unter der „Defund the police“-Losung der Polizei den Etat kürzen möchte. Ohne Sicherheit, so seine Botschaft, werde die Stadt nach der Pandemie wirtschaftlich nicht wieder auf die Beine kommen.

„Ich fühle mich geehrt“

Die Kandidatin der Linken, die von Ocasio-Cortez unterstützte Maya Wiley, gestand ihre Niederlage am Mittwoch ein. Das tat auch Kathryn Garcia, eine zweite moderate Kandidatin, die am Ende des Wahlkampfs noch ein informelles Bündnis mit Andrew Yang eingegangen war, dem früheren Präsidentschaftsbewerber, der zwischenzeitlich in den Umfragen vorne gelegen hatte – am Ende aber abgeschlagen auf dem vierten Platz gelandet war. „Ich fühle mich geehrt, der demokratische Kandidat für das Bürgermeisteramt der Stadt zu sein, die ich immer mein Zuhause genannt habe“, sagte der 60 Jahre alte Adams, nachdem ihn die Nachrichtenagentur AP zum Sieger erklärt hatte.

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Vergessen war der Ärger um Adams Vorwürfe, die Absprache zwischen Garcia und Yang solle verhindern, dass eine „person of color“ die Stadt regiere. Vergessen war auch das kurzzeitige Auszählchaos in der Vorwahl, in der die Wähler erstmals auch Zweit- und Drittpräferenzen benennen konnten. Nachdem Adams nach Auszählung der Erstpräferenzstimmen vorne gelegen hatte, waren in einer weiteren Runde, in der die Zweitpräferenzstimmen von hinteren Kandidaten eingerechnet wurden, versehentlich Teststimmzettel hinzugezählt worden. Adams witterte Betrug – ein Umstand, den der frühere New Yorker Donald Trump im fernen Florida propagandistisch für sich auszuschlachten versuchte. Adams verteidigte letztlich seine knappe Führung vor Garcia. Den Erfolg hatte er einer Wählerkoalition aus Afroamerikanern, Latinos, moderaten weißen Demokraten und vielen Gewerkschaftern zu verdanken.

Die Vorwahl von New York wurde in Washington genau verfolgt – nicht nur aus kommunalpolitischen Gründen. Längst haben Senatoren und Abgeordnete die Kongresswahlen im Herbst nächsten Jahres im Blick. Ungeachtet ihrer eigenen Spaltung machen sich die Republikaner Hoffnung, beide Kammern zurückzuerobern. Im Repräsentantenhaus haben die Demokraten nur noch eine Mehrheit von wenigen Sitzen. Die Zentristen hatten nach der Wahl 2020 vor allem die „Defund the police“-Debatte für den Verlust vieler Mandate verantwortlich gemacht. Dass der linke Flügel nach der Schlappe von New York künftig etwas kleinlauter auftritt, darf aber bezweifelt werden.

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