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#Nicht nur Bayern hinkt bei der Windkraft hinterher



vor 34 Min.



Während der Ausbau der Photovoltaik boomt, ist die Windkraft an Land das Sorgenkind. Vor allem die Ausweisung von Flächen für die Windkraft kommt kaum voran, warnen Verbände.

Der Zubau an erneuerbaren Energien in Deutschland nimmt Fahrt auf. Er betrug im Jahr 2022 mit 9,9 Gigawatt fast ein Drittel mehr als im Vorjahr. Und trotzdem ist dies nach Ansicht des Bundes und der Länder noch zu wenig. „Der Zuwachs muss weiter steigen, um einen Anteil von 80 Prozent erneuerbarer Energie am Bruttostromverbrauch im Jahr 2030 zu erreichen“, heißt es im neuen Bericht des Bund-Länder-Kooperationsausschusses zum Thema. Der Ausbau ist kein Selbstzweck, sondern dient dazu, Klimaziele zu erreichen und das Abschalten von Kohlekraftwerken zu kompensieren. Im Vergleich der Bundesländer belegt Bayern 2022 im Ausbau der Erneuerbaren den Spitzenplatz. Dies liegt vor allem an der boomenden Photovoltaik, bei der Windkraft hat der Freistaat dagegen Nachholbedarf. Doch Bayern ist damit nicht alleine. 

Mit rund 7,3 Gigawatt Spitzenleistung lieferte die Photovoltaik 2022 den größten Beitrag zum Ausbau in Deutschland. Dabei wurden in Bayern sowohl die größte Freiflächen- als auch die größte Dachanlagenleistung neu installiert. Es folgen Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Baden-Württemberg. Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag, führt den Erfolg aber nicht auf die Leistung der Staatsregierung zurück: „Die Lichtblicke im Solarbereich sind den Reformen des Bundes und besonders den Menschen in Bayern zu verdanken“, sagte sie unserer Redaktion. „Sie packen tatkräftig an, installieren Anlagen auf Dächern und in der Fläche und sorgen dafür, dass Bayern seine Vorteile als größtes und bevölkerungsreiches Bundesland nutzt. Die Bayerinnen und Bayern leistet ihren Beitrag zur Energiewende – die Regierung um Söder und Aiwanger tut das nicht.“ 

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Nordrhein-Westfalen kommt auf 225 genehmigte Windräder, Bayern auf neun

Das Problem im Bund, aber auch in Bayern ist die Windkraft. Mit etwa 2,1 Gigawatt zusätzlicher Leistung von Windenergieanlagen an Land sind 2022 zwar rund 30 Prozent mehr zugebaut worden als im Jahr davor. Um die Ziele des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu erreichen, müsste sich der Ausbau aber auf 10 Gigawatt mehr als vervierfachen. Zudem ist der Windkraft-Ausbau sehr ungleich verteilt. Mit 137 neu installierten Anlagen in Schleswig-Holstein, 106 in Niedersachsen und 103 in Nordrhein-Westfalen tragen vor allem die nördlichen Bundesländer dazu bei. Im Süden stockt die Entwicklung: Bayern kam zum Beispiel nur auf 20 neue Anlagen, Baden-Württemberg und Hessen auf 15. 

Bei den Genehmigungen sieht es ähnlich aus: Wurden in NRW 225 Windräder genehmigt, in Schleswig-Holstein 122 und in Niedersachsen 209, waren es in Baden-Württemberg 41 und in Bayern nur neun. 

„Die Kraftlos-Koalition aus CSU und Freien Wählern tut aus eigener Anstrengung kaum etwas für die Energiewende. Gerade mal neun genehmigte Windräder 2022 – das ist nicht nur ein Armutszeugnis im Vergleich zu NRW, Baden-Württemberg und Co., das hat System“, meint Grünen-Fraktionschefin Schulze. „Beim Thema erneuerbare Energien duckt sich die Staatsregierung weg, verzögert, tut nur das Nötigste oder überlässt es gleich anderen.“ Im neuen Koalitionsvertrag haben CSU und Freie Wähler nun vereinbart, „mittelfristig einen Spitzenplatz in Deutschland“ bei der Windkraft zu erreichen. „Unser erstes Ziel auf diesem Weg sind 1000 neue Windkraftanlagen im Freistaat bis 2030“, heißt es darin. 

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Katharina Schulze, Grüne: „Die Staatsregierung duckt sich weg“

Ein Problem ist, dass die Bundesländer häufig noch nicht ausreichend Flächen für die Windkraft ausgewiesen haben, darauf weist der Bundesverband Wind-Energie hin. Es sei „besonders bedenklich“, dass bei der Flächenbereitstellung keine Fortschritte gegenüber dem vorherigen Bericht zu erkennen seien. Das „Wind an Land“-Gesetz der Bundesregierung sieht vor, dass bis Ende 2032 zwei Prozent der Bundesfläche für die Windkraft ausgewiesen sein müssen. Insgesamt waren es Ende 2022 aber erst „zwischen 0,81 und 0,89 Prozent“.

Die Ziele für die Bundesländer unterscheiden sich. Bayern muss bis 2032 insgesamt 1,8 Prozent seiner Fläche ausweisen. Ein Zwischenziel bis 2027 sind 1,1 Prozent oder 77.596 Hektar. Derzeit liegt der Freistaat dem Bund-Länder-Bericht zufolge aber erst bei 30.582 Hektar. 

Langsame Ausweisung von Flächen für die Windkraft in vielen Bundesländern

Andere Bundesländer sind nicht unbedingt schneller. Baden-Württemberg soll 39.323 Hektar für die Windkraft reservieren, kommt aber erst auf 11.705 Hektar und will rasch nachziehen. Sachsen-Anhalt müsste 36.826 Hektar ausweisen, kann aber erst 11.092 vorweisen. 

„Aktuell ist Hessen das einzige Bundesland, das seinen Flächenbeitragswert für 2027 schon erreicht, Schleswig-Holstein erreicht das Ziel fast“, so Verbandschefin Bärbel Heidebroek. In beiden Ländern werde aber auch die gesamte Fläche beklagt.

Lange Genehmigungsverfahren als Hemmnis für die Windkraft

Ein andauerndes Hemmnis für den Windkraft-Ausbau sind die langen Genehmigungsverfahren und Hindernisse zum Beispiel durch den Artenschutz oder militärische Einschränkungen. Die Reformen, die der Bund 2022/23 zur Beschleunigung des Ausbaus getroffen hat, schlagen im Bericht noch nicht durch. Ob sie wirken, wird sich in den folgenden Jahren zeigen.

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