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#Nordkoreanischer Diplomat zum Süden übergelaufen

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Nordkoreanischer Diplomat zum Süden übergelaufen

Der frühere Geschäftsträger der nordkoreanischen Botschaft in Kuweit ist offenbar schon vor längerer Zeit nach Südkorea übergelaufen. Ryu Hyun-woo wäre damit der dritte ranghohe Diplomat innerhalb von vier Jahren, der sich von Nordkorea losgesagt hat. Die südkoreanische Zeitung „Maeil Business“ zitierte den früheren Diplomaten am Montag mit der Aussage, „ich habe mich entschlossen überzulaufen, weil ich meinem Kind eine bessere Zukunft ermöglichen wollte“. 

Friederike Böge

Nach Angaben der Zeitung hat der damalige amtierende Botschafter Ryu schon im September 2019 Asyl beantragt und lebt seither in Südkorea. Die Regierung in Seoul lehnte eine Stellungnahme zunächst ab. Es wäre nicht der erste Fall, in dem sie Details zu einem Überläufer über längere Zeit geheimhält.

Eine bessere Zukunft für die Kinder

Der Abgeordnete Thae Yong-ho, der selbst 2016 zum Süden übergelaufen war, bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters die Angaben der „Maeil Business“. Thae war bis vor vier Jahren stellvertretender Botschafter Nordkoreas in Großbritannien gewesen. Auch er hatte den Wunsch, seinen Kindern ein Leben in Freiheit zu ermöglichen, als Grund für seinen Schritt genannt.

Thae sitzt seit Februar 2020 für die konservative Oppositionspartei Gungminui-him im Parlament in Seoul und ist einer der schärfsten Kritiker des Regimes von Machthaber Kim Jong-un. Von Pjöngjang wird er regelmäßig als „menschlicher Abschaum“ diffamiert.

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Wenn Ryu tatsächlich seit September 2019 in Südkorea lebt, wäre er zwei Monate nach dem früheren Geschäftsträger der nordkoreanischen Botschaft in Italien, Jo Song-gil, dort eingetroffen. Dieser war im November 2018 in Rom mit seiner Frau untergetaucht. Die Tochter des Paars war hingegen unter ungeklärten Umständen von nordkoreanischen Regierungsmitarbeitern nach Pjöngjang gebracht worden.

Ryu Hyun-woo war zuletzt amtierender Botschafter in Kuweit gewesen, nachdem Kuweit im Jahr 2017 den bisherigen Botschafter wegen nordkoreanischer Verstöße gegen Sanktionen der Vereinten Nationen des Landes verwiesen hatte.

Nach Angaben des Abgeordneten Thae ist Ryu der Schwiegersohn von Jon Il-chun, der früher das sogenannte „Büro 39“ leitete. Die Abteilung ist damit beauftragt, Devisen für den privaten Gebrauch Kim Jong-uns und seiner Familie zu beschaffen. Kuweit war damals eine wichtige Devisenquelle, weil es nordkoreanische Vertragsarbeiter in der Bauindustrie beschäftigte. Inzwischen ist das per UN-Resolution untersagt.

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