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#Online-Kaffee statt Kneipe

Online-Kaffee statt Kneipe

Es ist momentan nicht viel los an deutschen Unis. Wo vor einem Jahr Vorkurse, Kennenlernabende und wilde Ersti-Partys stattfanden, lässt sich gerade kaum ein Studierender blicken. Grund dafür ist das Coronavirus: Die meisten Veranstaltungen für die neuen Erstsemester-Studierenden, die am 2. November ihr Studium beginnen, fallen wegen der Pandemie aus oder laufen über Videokonferenzen.

Auch Jannis Liesen, der im November in sein Maschinenbau-Studium an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen startet, hat vom Campusbetrieb noch nichts mitbekommen. „Das habe ich mir natürlich anders vorgestellt“, sagt der 20 Jahre alte Studienanfänger, der zum Studium nach Aachen gezogen ist. „Aber ich kann verstehen, dass wegen der Corona-Situation gerade keine Partys oder große Begrüßungsveranstaltungen möglich sind.“ Er beginnt jetzt mit seinem Mathe-Vorkurs, bei dem er sich aussuchen kann, ob er online teilnimmt oder ihn vor Ort in Aachen besucht.

Liesen gehört schon zum zweiten Jahrgang der Corona-Erstis. Denn im Frühjahr brach das Coronavirus nahezu pünktlich zum Semesterstart aus. Die Situation war chaotisch: Erst fielen die meisten Lehrveranstaltungen komplett aus, dann verlagerten die Hochschulen die Lehre ins Digitale. Das klappte an vielen Unis nicht, schließlich hatten viele Dozenten kaum Erfahrung mit digitalen Vorlesungen.

So viel Präsenz wie möglich, so digital wie nötig

Viele Studierende waren unzufrieden mit der neuen Situation. Das zeigt eine Umfrage der Leuphana Universität Lüneburg und der Hochschule Aalen von April: 91 Prozent der 10 000 befragten Studierenden machten sich demnach Sorgen, dass ihr Studium wegen Corona nicht so läuft wie geplant. Jeweils knapp ein Drittel der Befragten fürchtete, dass sie mehr Prüfungen in kürzerer Zeit schreiben müssen oder sich ihr Studium verlängert.

Jetzt, rund sechs Monate später, steht eine vollständige Rückkehr zur Präsenzlehre nicht in Aussicht: Die Universitäten und Fachhochschulen planen ein sogenanntes Hybridsemester, in dem Studierende zwar grundsätzlich wieder Veranstaltungen an der Uni besuchen können, viele Vorlesungen, Tutorien und Übungen aber auch weiterhin online abgehalten werden.

Wie genau der Campusbetrieb geregelt ist, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. In Berlin wird es zum Beispiel eine Drei-Stufen-Regelung geben, bei der sich die Vorgaben nach dem Infektionsgeschehen richten: Zum Semesterstart in Stufe eins ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Veranstaltungen freiwillig, in Stufe zwei ist er verpflichtend, und in Stufe drei dürfen keine Präsenzveranstaltungen mehr stattfinden. Wann welche Stufe eintritt, hängt davon ab, wie sich die Pandemie entwickelt.

Die Devise der meisten Hochschulen lautet: So viel Präsenz wie möglich, so digital wie nötig – besonders bei den Erstis. So steht es zum Beispiel auf der Website der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) in Mainz. Auch dort beginnt im November ein Wintersemester, in dem viele Veranstaltungen online stattfinden. Um die digitale Lehre so professionell wie möglich gestalten zu können, hat die JGU schon im März ein Kompetenzteam zu diesem Thema gegründet.

Jetzt fühlen wir uns gut auf das nächste Semester vorbereitet“

Zum Team gehören Dozenten verschiedener Fachrichtungen und Mitarbeiter der Universität, zum Beispiel aus der IT und Verwaltung. „Damals befanden wir uns in einer Notsituation, und viele Lehrende haben quasi bei null angefangen“, sagt Stephan Jolie, Vizepräsident für Studium und Lehre und Mitinitiator des Teams. „Jetzt fühlen wir uns gut auf das nächste Semester vorbereitet.“ Denn mittlerweile haben sich viele Fragen geklärt: Zum Beispiel weiß man nun, wie Online-Klausuren ablaufen müssen und welche Videoplattformen sich am besten für Vorlesungen eignen.

Jolie ist es besonders wichtig, dass die Corona-Erstsemester viele Möglichkeiten dazu haben, die Uni kennenzulernen. Schließlich waren viele von ihnen vorher noch nie an einer Universität und kennen die Abläufe eines Studiums nicht. Konkret bedeutet das für die Erstis: Wenn es an einem Tag zu wenige große, Corona-konforme Räume gibt, haben ihre Veranstaltungen Priorität. Und auch zur Begrüßung der neuen Studierenden hat sich die JGU etwas einfallen lassen:

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