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#Pandemie und Demographie schaden Deutschlands Wirtschaft

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Pandemie und Demographie schaden Deutschlands Wirtschaft

Die anhaltende Corona-Krise setzt der deutschen Wirtschaft zu und rückt die Erholung in immer weitere Ferne. Auch die Staatsverschuldung dürfte noch stärker in die Höhe schnellen als bislang erwartet. Zudem hinterlässt die Pandemie schon jetzt Spuren in der Substanz der deutschen Wirtschaft: Das mittelfristige Wachstumspotential schrumpft – ausgerechnet jetzt, da der Renteneintritt der Babyboomer bevorsteht und die Wachstumsaussichten ohnehin trüb sind.

Niklas Záboji

Das sind die Eckdaten der sogenannten Gemeinschaftsdiagnose, die die fünf großen deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute am Donnerstag turnusgemäß vorgelegt haben. Daran beteiligt waren das Berliner DIW, das Ifo-Institut aus München, das Kieler IfW, das IWH aus Halle und das RWI aus Essen. Die Gemeinschaftsdiagnose dient der Bundesregierung als Grundlage für ihre eigene Prognose und die Steuerschätzung. Sie trägt den Titel „Pandemie verzögert Aufschwung – Demografie bremst Wachstum“.

Wie andere Wirtschaftsforscher sind auch die fünf Institute im Vergleich zu ihren Herbstprognosen deutlich pessimistischer geworden. Hatten sie damals noch eine Wachstumsrate von 4,7 Prozent in diesem Jahr in Aussicht gestellt, dürfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) nun nur noch um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegen.

Das deckt sich in etwa mit der Prognose des Internationalen Währungsfonds für Deutschland (3,6 Prozent) und liegt über der Prognose der Wirtschaftsweisen (3,1 Prozent). Die gut laufende Industriekonjunktur und das robuste Exportgeschäft gleichen die Krise in Teilen des Dienstleistungssektors demnach nur bedingt aus. Die öffentlichen Haushalte dürften laut Gemeinschaftsdiagnose in diesem Jahr ein Defizit von 159 Milliarden Euro aufweisen, ein gutes Drittel mehr als im Oktober erwartet.

Nach wie vor drohen Rückschläge

„Aufgrund des anhaltenden Shutdowns dürfte die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 1,8 Prozent gesunken sein“, sagte Torsten Schmidt, Konjunkturchef des RWI, unter dessen Federführung die Gemeinschaftsdiagnose diesmal erstellt wurde. Lockerungsschritte seien erst ab Mitte des zweiten Quartals zu erwarten; das wäre im Mai. Mit einer Aufhebung der Corona-Beschränkungen sei „bis zum Ende des dritten Quartals“ zu rechnen. „Im Zuge der Lockerungen erwarten wir für das Sommerhalbjahr eine kräftige Ausweitung der Wirtschaftsaktivität, vor allem bei den von der Pandemie besonders betroffenen Dienstleistungsbereichen“, meint Schmidt.

„Sobald die Infektionsgefahren vor allem durch das Impfen gebannt sein werden, wird eine kräftige Erholung einsetzen“, zeigen sich die Wirtschaftsforscher überzeugt. Auch am Arbeitsmarkt dürfte im Sommer eine Erholung einsetzen, sodass im Jahresdurchschnitt ein Anstieg der Erwerbstätigkeit um 26.000 Personen zu erwarten sei. Und dennoch: Die Lage bleibt ungewiss, räumen die Institutsvertreter ein, und die weitere Entwicklung der Pandemie sei „das bedeutendste Abwärtsrisiko“. So könne es nach wie vor bei der Lieferung von Impfstoffen und Tests zu Engpässen und Verzögerungen kommen. Auch drohten Rückschläge durch das Auftreten neuer Virus-Mutationen.

Hinzu kommen die Folgen der Pandemie für das Produktionspotential der deutschen Wirtschaft, also die Leistungsfähigkeit bei voller Auslastung aller Bereiche. Laut der Gemeinschaftsdiagnose dürfte es in den Jahren 2020 bis 2024 durchschnittlich rund 1,1 Prozent unter dem Niveau liegen, das vor der Corona-Krise geschätzt wurde. In Verbindung mit dem demografischen Wandel müsse bis zum Jahr 2030 mit einer Verringerung der jährlichen Potentialwachstumsrate um rund einen Prozentpunkt gerechnet werden.

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