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#Papst lässt „eventuelle Fehler“ Woelkis untersuchen

Papst lässt „eventuelle Fehler“ Woelkis untersuchen

Papst Franziskus lässt den Umgang mit sexuellem Missbrauch im Erzbistum Köln untersuchen. Wie die Apostolische Nuntiatur in Berlin am Freitag mitteilte, ordnete der Papst eine sogenannte Apostolische Visitation an. Mit deren Durchführung beauftragte er den Erzbischof von Stockholm, Anders Kardinal Aborelius, und den Bischof von Rotterdam, Johannes van den Hende. Sie sollen laut der Mitteilung „eventuelle Fehler“ des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki, des Hamburger Erzbischofs Stefan Heße sowie der Kölner Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs untersuchen.
In der ersten Junihälfte sollen sich die Visitatoren zudem „vor Ort ein umfassendes Bild von der komplexen pastoralen Situation im Erzbistum Köln verschaffen“.

Es ist das erste Mal, dass ein Papst eine Apostolische Visitation für ein deutsches Bistum im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch anordnet. Zuletzt griff Franziskus in Deutschland im Fall des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst 2013 zu diesem Instrument. Eine Apostolische Visitation ordnet der Papst in der Regel an, sofern der Verdacht besteht, dass schwerwiegende Missstände in einem Bistum, einem Orden oder einer anderen kirchlichen Einrichtung herrschen. Apostolische Visitatoren haben umfassende Vollmachten. Sie können vertrauliche Akten einsehen und Personen vernehmen. Sie sind allein dem Papst Rechenschaft schuldig. Am Ende ihrer Untersuchung legen sie dem Kirchenoberhaupt einen Bericht vor.

„Alles, was der konsequenten Aufarbeitung dient, begrüße ich“

Kardinal Woelki sagte in einer ersten Reaktion: „Ich begrüße, dass der Papst sich mit der Apostolischen Visitation ein eigenes Bild über die unabhängige Untersuchung und die Konsequenzen daraus verschaffen will.“ Er habe den Papst schon im Februar umfassend über die Lage im Erzbistum Köln informiert, so der Kölner Kardinal und werde die beiden Visitatoren „mit voller Überzeugung in ihrer Arbeit unterstützen. „Alles, was der konsequenten Aufarbeitung dient, begrüße ich“, sagte Woelki.

In dem Mitte März veröffentlichten und von Woelki in Auftrag gegebenen Gutachten der Kölner Kanzlei Gercke Wollschläger waren Heße, Schwaderlapp und Puff Pflichtverletzungen im Umgang mit sexuellem Missbrauch vorgeworfen worden. Woelki selbst hat sich nach Ansicht der Gutachter keine Pflichtverletzung zuschulden kommen lassen. Mehrere deutsche Kirchenrechtler hatten dieser Einschätzung jedoch zumindest in einem Fall widersprochen. Nach der Vorstellung des Gutachtens waren zuletzt weitere Fälle bekanntgeworden, in denen Woelki Geistliche befördert hatte, obwohl sie sexuellen Missbrauchs oder übergriffigen Verhaltens beschuldigt worden waren.

Woelki hatte sich im Dezember selbst an den Papst gewandt mit der Bitte, die gegen ihn erhobenen Vorwürfe im Missbrauchsfall des Geistlichen O. zu untersuchen. Kurz zuvor hatte der Bischof von Münster, Felix Genn, beim Vatikan angefragt, ob er eine Untersuchung gegen Woelki einleiten solle. Zuvor war eine Anzeige gegen Woelki bei ihm eingegangen. Als dienstältestem Bischof der Kölner Kirchenprovinz wäre Genn laut einem päpstlichen Erlass von 2019 für die Untersuchung zuständig. Auf seine Anfrage hat Genn bis heute keine Antwort erhalten, obwohl ein päpstlicher Erlass eine Antwort binnen 30 Tagen vorsieht. In den vergangenen Tagen hatte Genn abermals eine Anzeige gegen Woelki erhalten und diese an die zuständige Bischofskongregation im Vatikan weitergeleitet.

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