#Permafrost-Schmelze führte zu Bergsturz in Tirol
Inhaltsverzeichnis
Mindestens 100.000 Kubikmeter Gestein stürzten herab, ein Gipfel verschwand. Für Geologen ist klar: Wenn das Eis schwindet, bröckeln die Alpen.
Bei dem Helikopterflug seien klare Anzeichen zu erkennen gewesen, dass das schwindende Permafrost-Eis im Gestein die Ursache für das Naturereignis war, sagte Figl. „Das Eis schmilzt wegen der stattfindenden Klimaerwärmung, und das sorgt eben dafür, dass die Berge bröckeln“, erklärte der Geologe. „Das Eis ist der Klebstoff der Berge, und dieser Klebstoff geht jetzt schön langsam verloren“.
Nach dem Bergsturz kommt ein Sturzbach
„Hundert Meter vom Gipfel sind weggebrochen“, schätzte der Leiter der örtlichen Bergrettung in Galtür, Christian Walter, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Eine Gruppe von Bergrettern hatte am Sonntag unterhalb des südlichen Fluchthorn-Gipfels einen Ausbildungskurs absolviert. Die etwa 30 Beteiligten wurden Zeugen, wie sich nur wenige Minuten nach dem Felssturz ein Sturzbach bildete, der an einer Berghütte vorbeirauschte, sagte Ausbildungsleiter Riccardo Mizio der dpa. „Ein Kollege hat geschrien, dass wir den Platz sofort verlassen sollen“, berichtete er. Die Gruppe sei durch den Bergsturz aber nicht gefährdet gewesen.
Einige Wanderrouten um das Fluchthorn wurden seit Sonntag vorsorglich geschlossen. Die Gemeinde Galtür war hingegen nicht betroffen. Das Dorf ist mehr als neun Kilometer entfernt und liegt in einer anderen Richtung als die Schneise der etwa zwei Kilometer langen Gesteinslawine. Galtür war im Jahr 1999 Schauplatz einer Katastrophe, als dort eine riesige Lawine niederging. 38 Menschen starben, die meisten waren Deutsche.
Auch rund 60 Kilometer weiter südwestlich in der Schweiz rumort es am Berg oberhalb des Dorfes Brienz gewaltig. Am Wochenende sind riesige dicke Gesteinsbrocken hinuntergedonnert. Dort hat sich eine langjährige Gesteinsrutschung im Frühjahr so beschleunigt, dass die gut 80 Einwohner in der ersten Maihälfte vorsichtshalber in Sicherheit gebracht wurden. Bislang sind die Brocken oberhalb des Dorfes liegengeblieben. Es ist aber nicht auszuschließen, dass auch das Dorf getroffen werden könnte. Im Unterschied zu Galtür gibt es bei Brienz keinen Permafrost. Der Berg bewegt sich dort schon seit Hunderten Jahren.
(dpa)
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.