#Des Rätsels Lösung: Computer

Inhaltsverzeichnis

Acht Erfinder und Entdecker beiderlei Geschlechts hatten wir im Januar-Heft in Rätselgeschichten versteckt. Hier die Lösungen und die Gewinner.
Wer sucht, der findet“, hatten wir unser Neujahrsrätsel im Januarheft 2025 übertitelt. Wir gratulieren allen Leserinnen und Lesern, die die acht Gesuchten erkannt und die aus ihren Namen entnommenen Buchstaben zum korrekten Lösungswort zusammengesetzt haben. Es benennt ein vielseitiges elektronisches Gerät, das unser Zeitalter geprägt hat wie kein anderes: den Computer.
Um darauf zu kommen, waren die folgenden acht einfallsreichen Personen aus unterschiedlichen Jahrhunderten zu finden:
1. Not macht erfinderisch
Der Erste Weltkrieg wütete. Durch eine Seeblockade hatte Großbritannien das Deutsche Reich von seinen überseeischen Handelspartnern abgeschnitten. So kamen beispielsweise Fleisch und Weizen nicht mehr ins Land. Vor allem die Bevölkerung der deutschen Städte begann rasch unter der Lebensmittelknappheit zu leiden.
Als erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters war der hier Gesuchte für die Versorgung einer ganzen Großstadt verantwortlich. Von zupackendem Naturell, war er der Richtige für diese Aufgabe. Er bunkerte an Vorräten, was nur ging, und tüftelte darüber hinaus an Ersatzprodukten. 1915 erhielt er ein deutsches Patent für ein Brot, das mangels Weizen und Roggen aus Reismehl, Maismehl, Topinambur und Graupen hergestellt wurde.
Es linderte den Hunger der Städter, ließ jedoch geschmacklich offenbar Wünsche offen. Denn die Bevölkerung nannte ihn, in Verballhornung seines Namens, despektierlich „Graupenauer“. Das konnte die Kreativität des Gesuchten nicht bremsen: Um den Eiweißmangel zu bekämpfen, erfand er die Sojawurst. Sie bestand hauptsächlich aus Sojamehl, das die erwünschten Proteine lieferte. In Deutschland bekam er kein Patent dafür. Aber der Kriegsgegner Großbritannien erteilte ihm 1918 eines, für „Improvements in the Composition and Manufacture of Sausage Meat and the like“.
Wie hieß der Erfinder, der viel später eine grandiose Karriere machte? Der sechste Buchstaben des Nachnamens ging in das Lösungswort ein.
2. Porträt eines Ungeheuers
Es gibt gefräßige Monster da draußen im Weltall. Ihre Existenz wurde schon vor mehr als einem Jahrhundert vorausgesagt und später durch astronomische Beobachtungen nachgewiesen. Indes: All die Jahre fuchste es die Forscher, dass noch keiner solch ein Ungeheuer gesehen hatte.
Endlich – im April 2019 verbreitete eine wissenschaftliche Institution die ersehnte Erfolgsmeldung. In den sozialen Medien ging sofort ein Foto um die Welt: Darauf saß eine junge Forscherin vor einem Laptop, die entzückt die Hände vor den Mund geschlagen hatte. Das Display vor ihr zeigte einen leuchtenden Ring mit einem kreisrunden schwarzen Schatten im Zentrum – gleichsam wie die Pupille inmitten eines orangerot glimmenden Auges. Es war die erste aus direkten Messdaten errechnete Visualisierung eines kosmischen Monsters!
Die 29-Jährige auf dem Foto war Informatikerin und Teil eines mehr als 200-köpfigen Teams. Sie hatte einen von vier Bildverarbeitungsalgorithmen entwickelt, mit denen sich aus den lückenhaften und verrauschten Daten von acht Radioteleskopen das wahrscheinlichste Bild des Monsters zusammensetzen ließ. Der Algorithmus der 29-Jährigen war originell und innovativ – aber nicht der allein ausschlaggebende Beitrag. Doch die Eigendynamik der sozialen Medien hatte sie rasch zu DER Monster-Fotografin stilisiert, obwohl sie selbst immer wieder öffentlich die Teamleistung herausstrich.
Wie heißt der unfreiwillige Social-Media-Star? Hier war der vierte Buchstaben des Nachnamens gefragt.
3. Pemiere im Eiltempo
Die Stimmen der beiden Streitenden hallten über das Deck des Zweimasters. Der deutsche Expeditionsarzt und Naturforscher beschwor den Kommandeur, diese Chance nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Da ankerte man nun vor der Küste der noch völlig unerforschten Nordwestregion der Neuen Welt – und er durfte nicht an Land?
Der Expeditionskommandeur wies die Forderung des hier Gesuchten brüsk zurück: Er wollte lediglich einige Fässer mit Frischwasser füllen lassen und dann sofort die Rückreise antreten. Erst als sein Kontrahent ihm drohte, er werde die Sache nach der Heimkehr publik machen, ließ der Kommandeur ihn ins Beiboot steigen. So wurde der Hartnäckige zum ersten europäischen Naturforscher, der diese abgelegene Weltgegend betrat.
Der Kommandeur hatte ihm nur zehn Stunden Aufenthalt zugestanden. In dieser Zeit schaffte der Deutsche es, rund 160 Pflanzenarten zu identifizieren. Er stieß auch auf Spuren menschlicher Anwesenheit – ein Erddepot. Der Forscher nahm einige Schmuckobjekte und Gebrauchsgegenstände mit und ließ dafür einen Topf und einige Messer in das Depot legen.
Im Verlauf der Rückreise nach Europa entdeckte er noch erstaunliche Tiere: riesenhafte Seekühe. Er war der Erste, der sie wissenschaftlich beschrieben hat, und sie wurden nach ihm benannt. Zudem blieb der Gesuchte der einzige Wissenschaftler, der sie jemals lebend sah: Nur 27 Jahre später wanderte die letzte Seekuh dieser Art in den Kochkessel von Pelztierjägern.
Benötigt wurde der zweite Buchstabe aus dem Nachnamen des Forschers.
4. Eine Näherin geht in die Luft
Zunächst verdiente sie ihr Brot als Näherin. Doch sie träumte von einem aufregenderen Leben. Als sie einen Fesselballonfahrer und Fallschirmspringer kennenlernte, der mit Vorführungen von Stadt zu Stadt tingelte, ergriff sie die Chance: Sie ließ sich von ihm sein Handwerk beibringen und wurde die erste deutsche Fallschirmspringerin. Die zwei wurden ein Paar und traten gemeinsam auf.
Doch dann kam der entsetzlichste Tag ihres Lebens. Ihr Lebenspartner und sie stiegen in Krefeld mit dem Ballon auf. Teil eins ihres Programms: Sie sollte aussteigen und mit einem Fallschirm abspringen. Das gelang. Als Teil zwei war geplant, dass ihr Partner den Ballon als Fallschirm benutzt und zu Boden schwebt. Doch die Ballonhülle verzwirbelte sich, das Fluggerät fiel wie ein Stein in die Tiefe. Hilflos musste sie mit ansehen, wie ihr Lebensgefährte abstürzte.
Als sie sich von ihrem Nervenzusammenbruch erholt hatte, beschloss sie, weiter als Luftakrobatin zu arbeiten. Gleichzeitig sann sie auf Wege, die bisher voluminös aufgewickelten Fallschirme sicherer zu machen. Die Tragleinen drohten sich oft beim Öffnen des Schirm-Wickels gefährlich zu verheddern. Nun kam ihr zugute, dass sie gelernte Näherin war. Sie erfand den Paketfallschirm – und nähte selber einen –, der sich ohne Leinensalat entfaltet. Als ein Krieg ausbrach, begann sie in großem Maßstab Paketfallschirme zu produzieren. Sie retteten vielen abgeschossenen Luftfahrern das Leben.
Wie hieß diese Frau? Der erste Buchstabe des Nachnamens wurde für die Lösung benötigt.
5. Kreativ, aber kein Geschäftsmann
Er war Apotheker und studierter Pharmazeut – und ein Mann mit vielen Ideen. Er gab Kurse in nahrungsmitteltechnischen Untersuchungen für Ärzte, lernte dabei einen der renommiertesten Hautärzte seiner Zeit kennen und beriet sich bei ihm für sein Lieblingsprojekt.
Es ging ihm um eine neue Art Pflaster. Bislang waren das Umschläge aus Leinen oder Ähnlichem, die mit Arznei getränkt und mit Harz oder Wachs auf der wunden Körperstelle fixiert wurden. Das funktionierte mehr schlecht als recht: Die Klebemittel lösten sich rasch wieder, und die Arzneien diffundierten weg oder wurden durch den Kontakt mit Luft unwirksam. Was dem Apotheker vorschwebte, war ein luftdicht abschließendes, selbstklebendes Pflaster.
Er experimentierte mit einer Mullbinde, auf die er eine dünne Schicht Guttapercha auftrug – eine Art Kautschukgummi aus einem Tropenbaum. Dieses Material verhinderte den Luftzutritt und sorgte perfekt dafür, dass das Pflaster auf der Wunde kleben blieb. Für die „Herstellung von gestrichenen Pflastern“ erhielt er 1882 ein Patent und begann, die Heftpflaster in einer von ihm gegründeten Werkstatt herzustellen.
Heute ist es ein Weltkonzern, der nach dem Apotheker heißt. Doch der war trotz aller Kreativität ein miserabler Unternehmer und lehnte beispielsweise Werbung strikt ab. Als sich sein Sohn wegen Sitzenbleibens im Gymnasium erschoss, verkaufte er krank vor Trauer seine Werkstatt an einen, der mehr Geschäftssinn besaß. Von den 60.000 Mark Erlös blieb ihm nach desaströsen Bauspekulationen nichts übrig. Die Rückkehr in den Apothekerberuf verwehrte man ihm. Da vergiftete er sich.
Wie hieß er? Gebrucht wurde der fünfte Buchstabe des Nachnamens.
6. Virenjägerin ohne Studium
Eigentlich wollte sie an die Universität. Doch ihre Eltern, ein Busfahrer und eine Verkäuferin, konnten ihr kein Studium finanzieren. So ging sie mit 16 von der Schule ab und begann eine Ausbildung zur Labortechnikerin für Gewebepathologie an einer Klinik ihrer Heimatstadt Glasgow.
Das Mikroskopieren faszinierte sie von Anfang an, und sie war gut darin – gut genug, um nach London auf eine bessere Stelle zu wechseln. Dort lernte sie einen venezolanischen Künstler kennen und wanderte mit ihm nach Kanada aus. An ihrem neuen Arbeitsplatz in einem Krebsforschungsinstitut durfte sie mit einem Elektronenmikroskop arbeiten – ohne wissenschaftlichen Werdegang! Die unkomplizierten Kanadier ließen sie einfach machen.
Sie fand heraus, dass sie Viren sichtbar machen konnte, indem sie mit Antikörpern bestückte Gold-Nanopartikel zu virushaltigen Proben gab. Die Antikörper hefteten sich an die Viren, das Elektronenmikroskop lieferte Aufnahmen der Gold-Teilchen – und somit auch der Viren. Einige dieser Bilder erschienen in wissenschaftlichen Journalen. Davon beeindruckt, lotste ein britischer Forscher sie nach London zurück, in seine Arbeitsgruppe. Dort war sie Mitte der 1960er-Jahre die Erste, die Bilder von Corona-Viren machte.
Als chinesische Forscher Anfang 2020 ein neues schreckliches Mitglied der Corona-Virus-Familie namens SARS-CoV-2 beschrieben, hatten sie dessen Bilder mit der Methode der hier Gesuchten erzeugt. Wie hieß die Frau, die erst 1970, als 40-Jährige, doch noch den Master-Abschluss an einer Universität machte?
Der vierten Buchstabe ihres Nachnamens war zu sichern.
7. Live-Konzert im Schützengraben
Der Elektrotechniker und Unternehmer hatte in einer Führungsposition die drahtlose Telegrafie für den Schiffs- und Überseefunk vorangetrieben. Da begann der Erste Weltkrieg. Der Gesuchte verzichtete auf seinen lukrativen zivilen Posten und meldete sich freiwillig zum Dienst im Heer. Dort nutzte man seine Expertise und ernannte ihn zum Leutnant in der Funkertruppe.
In den Schützengräben des Stellungskriegs waren Heeresfunkgeräte weit verbreitet. Die Geräte mit den neuen Elektronenröhren dienten dem Empfang von Heeresnachrichten. Der kreative Funkpionier hatte da ganz andere Ideen. Er wollte etwas gegen die Tristesse in den Schützengräben tun und experimentierte ab 1917 mit einem primitiven Röhrensender, den er mit einem Grammophon koppelte oder an ein Mikrofon anschloss.
„Einer von meinen Funkern, der sang sehr nett“, berichtete er später. „Ein anderer spielte Geige, einer spielte gefühlvoll Mundharmonika. Und so legte ich damit los und verbreitete Programme. Ich las aus Zeitungen vor, las einen Roman in Fortsetzung, täglich ein Stück. Wir freuten uns ungeheuer über den Beifall, den wir bei den Frontsoldaten hatten.“
Die Heeresleitung freute sich allerdings kein bisschen. Sie untersagte den Unfug. Doch diese ersten Erfahrungen mit einem Massenmedium waren prägend. Nach dem Krieg wurde der Mann zum Organisator des „Reichsfunknetzes“ – zum Begründer des Rundfunks.
Für die Lösung unseres Rätsels wurde fünfte Buchstabe seines Nachnamens benötigt.
8. Pionierblick in die Eizelle
Eigentlich sei es ein Wunder, dass das überhaupt funktioniert, findet die gelernte Biochemikerin. Damit meint die Wissenschaftlerin die Entstehung eines neuen Menschen aus der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Denn in und mit den Keimzellen geht enorm viel schief.
Im Zentrum ihres Interesses stehen Säugetier-Eizellen, die des Menschen in erster Linie. Speziell die Reifeteilung, die sogenannte Meiose, war bis zu ihrer Pionierarbeit komplett rätselhaft. Dabei wird in der zuvor noch unreifen Eizelle die Hälfte des – doppelt angelegten – Chromosomensatzes eliminiert, um Platz für die Chromosomen der Samenzelle zu schaffen.
Was geht dabei im Detail vor? Das hat die hier Gesuchte als erster Mensch beobachtet – und zwar unter einem hochauflösenden Mikroskop, an einer lebenden Mäuse-Eizelle.
Mittlerweile kooperiert sie mit Kinderwunschzentren, wo sie gelegentlich von dort behandelten Frauen überzählige, unbefruchtete Eizellen erhält, die sonst weggeworfen würden. So studiert sie heute mit ihrem Forscherteam an lebenden menschlichen Eizellen, was in deren Innerem bei der Reifeteilung passiert und wo Fehler auftreten. Das Team will unter anderem wissen, warum ältere Mütter oft nicht mehr schwanger werden und warum statistisch nur jede dritte Befruchtung zu einer Schwangerschaft führt. Häufig liegt es an Defekten in der Chromosomen-Architektur.
Die bahnbrechenden Erkenntnisse haben der Mittvierzigerin eine Fülle von Auszeichnungen eingebracht, zum Beispiel die EMBO-Goldmedaille und den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis. Wie heißt sie?
Der zweiten Buchstabe ihres Nachnamens war der letzte der gesuchten Buchstaben.
In die richtige Reihenfolge gebracht ergab sich aus den acht gesuchten Buchstaben schließlich das Lösungswort: COMPUTER.
Und das sind die Gewinner
Zwei Übernachtungen mit Frühstück für zwei Personen im Hotel Centurio in Bad Gögging, inklusive Eintritt in die Limes-Therme:
Jos Vorbröker, Niedernhausen
Zwei Tickets für die Live-Show von Leon Winterscheid:
Clemens Wiemer, Saalfeld
Ein Bild der Wissenschaft-Kalender „Sternstunden 2025“:
Waltraud Daschner, Neumünster; Gilles Kohl, Luxemburg; Sabine Löper, Wacken; Johanna Maurer, Otterndorf
Ein Kriminalspiel von Magnificum:
Ulrich Kampmann, Iserlohn; Manfred Schimmel, Marktredwitz; Christopher Schure, Hannover; Pascal Zinser, Konstanz
Ein Kosmos Weltalmanach & Atlas 2025:
Thomas Boße, Lüneburg; Norbert Buender, Grefrath; Simone Emrich, Berschweiler; Rainer Franken, Bendorf; Anton Gschwändler, Mering; Sarah Gulde, Nürnberg; Ralph Hebisch, Fröndenberg; Katrin Heckmann, Remscheid; Ralf Kattner, Oberding; Andreas Konwallin, Rohrbach (Österreich); Hans-Wolfgang Lüke, Seevetal; Gottfried Martin, Gerlingen; Hermann Perz, Augsburg; Edith Pufe, Dresden; Benno Riesselmann, Berlin; Barbara Schatt, Nürnberg; Kira Schützenhofer, Satteins (Österreich); Peter Steinert, Erlangen; Christian Thouvay, Ehrendingen (Schweiz); Werner Trabold, Thüngen
Ein Buch „Die Superkräfte der Vögel“:
Hermann Adam, Euskirchen; Leni Akkermann, Wiesbaden; Susi Elfrath, Berlin; Friedel Fiedler, Wetzlar; Johannes Gräßel, Friedberg; Wolfgang Hoppmann, Isselburg; Manfred Hornung, Waldenbuch; Doris Jäckle, Niederhorbach; Gerhard Mahr, Schaafheim; Heinz Friedrich Migeod, Bad Aibling; Marc-André Ocklenburg, Moers; Jörg Papewalis, Dinslaken; Julian Riers, Stadtlohn; Guntmar Schulz, Neu-Ulm; Sarah Sissel, Berlin; Bianca Truthe, Magdeburg; Ulrich Ummen, Höxter; Nicole Ventsch, Stuttgart; Elisabeth Widow, Melbeck; Herbert Wopperer, Nürnberg
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