Nachrichten

#Künstlich hergestellte Produkte übersteigen weltweite Biomasse

Künstlich hergestellte Produkte übersteigen weltweite Biomasse

Die Masse weltweit von Menschen hergestellter und gebauter Dinge könnte einer Schätzung zufolge in diesem Jahr erstmals die Masse aller Lebewesen der Erde übertreffen. Das Jahr 2020 könnte bei diesem Trend den Wendepunkt darstellen, heißt es in der im Fachjournal „Nature“ veröffentlichten Studie israelischer Forscher. Die Masse von Menschenhand hergestellter Objekte habe sich in den vergangenen 100 Jahren alle 20 Jahre verdoppelt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts betrug sie demnach nur etwa drei Prozent der Biomasse. „Diese Ergebnisse veranschaulichen den wachsenden Einfluss der Menschen auf die Erde“, hieß es in einer Mitteilung zur Studie.

Beispiele für von Menschen hergestellte Dinge sind Plastik, Gebäude, Straßen und Maschinen. Als Biomasse habe man „alles, was lebt“ definiert, auch Pilze und Bakterien, sagte Ron Milo vom israelischen Weizmann-Institut. Seit der ersten landwirtschaftlichen Revolution hätten Menschen die pflanzliche Biomasse von rund zwei Teratonnen (2.000.000.000.000 Tonnen) auf gegenwärtig rund eine Teratonne reduziert. Gründe seien etwa die landwirtschaftliche Nutzung von Böden und die Entwaldung.

Auf der anderen Seite steht die wachsende Produktion und Anhäufung von Objekten. Dies habe zu einer „Verschiebung des Gleichgewichts zwischen der lebenden und der von Menschen geschaffenen Masse“ geführt.

„Anthropogene Masse“ wachse immer schneller

Professor Milo und sein Team haben die globalen Veränderungen der Biomasse und der von Menschen produzierten Masse von 1900 bis zur Gegenwart untersucht. Während die Biomasse schrumpfe, wachse die „anthropogene Masse“ immer schneller an. Gegenwärtig werde sie in einem Umfang von mehr als 30 Gigatonnen (30.000.000.000 Tonnen) im Jahr produziert. Dies bedeute, dass für jeden Menschen auf der Welt in einer Woche Objekte geschaffen werden, die etwa seinem Gewicht entsprechen.


 F+ FAZ.NET komplett



F+ FAZ.NET komplett

Vertrauen Sie auf unsere fundierte Corona-Berichterstattung und sichern Sie sich 30 Tage freien Zugriff auf FAZ.NET.


Jetzt F+ kostenlos sichern

Eine andere Studie war 2016 zu der Schlussfolgerung gelangt, dass die Vielfalt technologischer Dinge – vom Bleistift bis zum Atomkraftwerk – inzwischen vermutlich die Zahl der Arten von Lebewesen auf der Erde übersteigt. Die Arbeitsgruppe um Jan Zalasiewicz von der Universität Leicester schätzte die „Artenzahl“ der Technosphäre auf mehr als eine Milliarde – mehr als lebende Organismen-Arten auf der Erde.

Die israelischen Forscher betonen in ihrer Arbeit, dass es sehr schwer sei, den Wendepunkt im Verhältnis zwischen Biomasse und von Menschen produzierter Masse auf der Erde zeitlich genau festzulegen. Bei ihren Schätzungen konzentrierten sie sich auf das Trockengewicht (ohne Wasserkomponente). Wenn der gegenwärtige Trend sich fortsetze, werde die Masse der von Menschen hergestellten Objekte im Jahre 2040 rund zwei bis drei Teratonnen betragen.

„Diese Studie zeigt, wie viel größer als unsere eigentliche „Schuhgröße“ unser globaler Fußabdruck ist“, sagte Milo. „Wir hoffen, dass wir als Spezies Verantwortung übernehmen können, wenn wir diese ziemlich schockierenden Zahlen vor Augen haben.“

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!