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#Platz 4 in Sülz – Fine Dining für jedermann

Platz 4 in Sülz – Fine Dining für jedermann

Fine Dining ist nicht jedermanns Sache. Oder wie mein Freund zu sagen pflegt: „Wenn ich schon höre, dass die in der Küche mit Pinzette arbeiten, hab‘ ich keine Lust mehr.“ Würde ich ihm erzählen, dass die Köche in Sülz neuestem Restaurant – dem Platz 4 – nicht nur zur Pinzette greifen, sondern auch noch Lauch-Asche übers Essen streuen, wäre das wohl der Todesstoß für ein gemeinsames Dinner dort. Also behalte ich mein Herrschaftswissen vorerst für mich. Denn wenn ein Laden das Zeug hat, auch Verfechter*innen der bodenständigen Küche für feinere Geschmackswelten zu begeistern, dann ist es dieser.

Das Platz 4 empfängt Gäste in stylisher, aber lockerer Atmosphäre – ohne glattgebügelte Tischdecken, ohne Besteckabfolge, ohne Chichi. Statt üppiger Kronleuchter zieren knallige Arbeiten des Künstler-Duos Gudrich & Leible die Wände des sonst minimalistisch gehaltenen Lokals.

Schlicht, aber edel – das beschreibt nicht nur den Look, sondern auch die Karte. Das fängt schon bei den Getränken an. Statt endloser Cocktailkarte setzt das Platz 4 auf ausgewählte Longdrinks, die das Suderman für das Restaurant kreiert hat. Spezialität des Hauses ist der Platz Spritz – eine süffige Mischung aus Belsazar Dry, Malvenblüte und Sherry. Hinzugesellt sich eine tolle Weinauswahl und Bier, das man nicht überall ausgeschenkt bekommt – so wie das Johann Schäfer Südstadt Pils und das Schreckenskammer Kölsch.

Kulinarisch werden Gäste abends mit kreativen Sharing-Dishes verwöhnt. Wer weiß, dass dabei Sebastian Huppertz – der ehemalige Küchenchef des inzwischen geschlossenen Sorgenfrei – mit seiner Sorgenfrei-Kollegin Jeanette Bakic und dem erfahrenen Koch Maximilian Schepp gemeinsame Sache in der Küche macht, der hat wahrscheinlich schon so eine Vorahnung, dass im Platz 4 kleine Geschmacksexplosionen auf den Tellern landen.

Und tatsächlich: Die Blumenkohlcrème ist geschmeidig-zart und findet in der Frische des Romanasalats und dem Crunch gerösteter Haselnüsse perfekte Spielpartner. Der gebackene Kohlrabi mit aromatischer Cheddar-Schwarzbiersauce, Ananas und Mohn klingt gewöhnungsbedürftig, funktioniert geschmacklich aber hervorragend. Der Krustentiersud zum perfekt gegarten Fischfilet ist eine echte Wucht und „Quatsch mit Soße“ – ein cremiges Kartoffelpüree mit Veggie-Jus – eine sichere Bank in Sachen Beilagen-Mezze. Mein absoluter Favorit jedoch ist – ausgerechnet – das Gericht mit der Asche: Gegrillter Lauch und marinierte Kräuterseitlinge schmiegen sich an eine himmlische Aioli und werden benetzt von eben jener Lauch-Asche. Klingt kurios, schmeckt aber göttlich.

Wer satt werden will, sollte mindestens drei Mezze bestellen – dann bleibt noch Platz für Dessert. Das lohnt sowieso, denn das hausgemachte Erdnussbutter-Eis sucht in Sachen Geschmacksintensität seinesgleichen.

Für alle, die immer noch Angst haben, der Laden könnte zu fancy-schmancy-teuer sein: Drei Mezze plus Nachtisch schlagen in etwa mit 30 bis 40 Euro pro Person zu Buche – nichts, was man sich täglich gönnt, gemessen an der Qualität aber ein Schnäppchen. Schließlich sind nicht nur echte Küchenkünstler am Werk – auch in Sachen Zutaten wird hier Bestes aus der Region verarbeitet.

Das volle Verwöhnprogramm gibt es im Platz 4 aber nicht nur abends, sondern all day long. Morgens könnt ihr mit unterschiedlich belegten Smørrebrød-Kombis, Pancakes, pochierten Eiern mit Sauce Béarnaise, Joghurt mit hausgemachtem Granola oder süßen Kleinigkeiten wie Croissants und Pain au chocolat in den Tag starten. Der passende Wachmacher dazu kommt – egal ob als Kaffee, Cappuccino oder Flat White – von Heilandt.

Eine wöchentlich wechselnde Lunchkarte lädt zum mittäglichen Schlemmen ein. Gerichte wie Rindergulasch mit Kartoffelpüree, Kräutergnocchi oder Rotbarschfilet mit Selleriecrème gibt es dann schon für elf bis 13 Euro.

Spätestens am Nachmittag ist dann die Handschrift von Platz-4-Geschäftsführerin Alisa unverkennbar. Manch einer kennt sie schon aus dem Madame Tartine in Ehrenfeld. Für ihren neuen Laden in Sülz greift sie nun wieder tief in die Back-Trickkiste und zaubert verführerische Kalorienbömbchen wie Lemon- oder Pistazien-Cheesecake. Weil Kuchen nun mal immer geht.

Dass Fine Dining wiederum auch dann geht, wenn man glaubt, wenig damit anfangen zu können, dafür dürfte das Platz 4 der Beweis sein. Selten war edel so unprätentiös und nahbar. Meinen Freund habe ich jedenfalls schon zum Dinner im neuen Sülzer Food-Spot überredet – das mit der Pinzette und der Asche verrate ich ihm später.

Unbedingt probieren: Den gegrillten Lauch mit marinierten Kräuterseitlingen, Aioli und Asche und die Blumenkohlcrème mit Romanasalat, Liebstöckl und gerösteten Haselnüssen.

Besonderheit des Ladens: Mezze auf Fine-Dining-Niveau in lockerem Ambiente zu fairen Preisen.

Mit wem gehst du hin: deinen Eltern, deinem Freund bzw. deiner Freundin oder deinem Date.

Preise: Mezze zwischen 8 und 12 Euro, Lunch-Gerichte unter 15 Euro, Lunch-Menü 18 Euro (zwei Gänge) / 23 Euro (drei Gänge)

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