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#Politisches Ringen um WHO-Bericht zum Ursprung des Coronavirus

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Politisches Ringen um WHO-Bericht zum Ursprung des Coronavirus

Schon bevor China und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag ihren gemeinsamen Bericht über die Suche nach dem Ursprung des Coronavirus veröffentlichten, meldete der amerikanische Außenminister Antony Blinken „echte Bedenken über die Methodik und den Ablauf“ der Untersuchung in Wuhan an. Fragwürdig sei auch, dass Chinas Regierung „offenbar dabei geholfen hat, (den Bericht) zu schreiben“, sagte Blinken am Sonntag dem Sender CNN. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums warf den Vereinigten Staaten daraufhin vor, „die WHO-Experten unter Druck zu setzen, indem sie permanent die Welt anschreien“. Wie sehr hinter den Kulissen über den Inhalt des Berichts gerungen wurde, lässt sich auch daran ablesen, dass seine Veröffentlichung mehrfach verschoben wurde.

Friederike Böge

Friederike Böge

Politische Korrespondentin für China, Nordkorea und die Mongolei.

Die 120 Seiten lange Studie enthält eine Fülle an wissenschaftlichen Details, bietet in den entscheidenden Fragen aber wenig Neues. Die wichtigsten Erkenntnisse hatte die WHO-Delegation schon zum Abschluss ihrer 28 Tage langen Recherche im Februar in Wuhan bekanntgegeben. Demnach gilt es als „wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich“, dass das Sars-Cov2-Virus, das bisher weltweit mehr als 2,8 Millionen Menschen getötet hat, über einen Zwischenwirt auf den Menschen übergesprungen ist.

China gibt die Rohdaten nicht frei

Als möglicher Verbreitungsweg gilt der Wildtierhandel. Um welches Tier es sich handelt, ist jedoch weiter offen. Coronaviren, die in Fledermäusen und Schuppentieren gefunden worden seien, kämen Sars-Cov-2 am nächsten. Die „hohe Anfälligkeit von Nerzen und Katzen“ deute darauf hin, dass es weitere mögliche Tierarten gebe, die als Reservoir für das Virus in Frage kämen. Weitere Forschungen seien notwendig. China hatte im Februar 2020 den Handel und Verzehr bestimmter Wildtiere verboten, nicht aber deren Verkauf für chinesische Medizinprodukte.



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Die Hypothese, dass das Virus während eines Laborunfalls entwichen sein könnte, wird als „extrem unwahrscheinlich“ bezeichnet. Kritiker bemängeln, dass sich diese Schlussfolgerung allein auf Aussagen des Personals zweier Labors in Wuhan stützt, nicht aber auf Laborunterlagen, die die WHO-Experten offenbar gar nicht angefordert haben. Gleichwohl wird in dem Bericht darauf hingewiesen, dass das Labor der lokalen Seuchenschutzbehörde Anfang Dezember 2019 an einen Ort in der Nähe des Huanan-Großmarkt umgezogen war und dass „solche Umzüge disruptiv für die Operationen jedes Labors sein können“. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus stellte am Dienstag klar, „soweit es die WHO betrifft, bleiben alle Hypothesen auf dem Tisch“. Zuletzt hatte der frühere Leiter der amerikanischen Seuchenschutzbehörde, Robert Redfield, erklärt, dass er vermute, der erste infizierte Mensch sei ein Labormitarbeiter gewesen. Belege dafür nannte er nicht.

In der Frage, welche Rolle der Huanan-Großmarkt beim Ausbruch der Pandemie gespielt hat, kommen die Wissenschaftler zu „keiner klaren Schlussfolgerung“. 47Prozent der frühen Infektionsfälle hätten keine Verbindung zu dem Markt, darunter auch der erste bekannte Fall. Als denkbar gilt, dass das Virus zunächst durch einen Menschen auf den Markt getragen wurde und es dort zu einem „Rücksprung“ vom Tier auf den Menschen gekommen sein könnte.

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