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#Porsche wird zum Spielball im VW-Machtkampf

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Porsche wird zum Spielball im VW-Machtkampf

Die Börsenkurse waren am Dienstag ohnehin schon kräftig am Steigen, weil Aussichten für die Konjunktur sich besserten und eine nachlassende Furcht vor der Corona-Variante Omikron die Laune der Anleger aufhellte. Da machten die VW-Aktien am Nachmittag plötzlich einen noch viel kräftigeren Sprung nach oben. Anlass waren Spekulationen über einen Börsengang der Sportwagen-Tochtergesellschaft Porsche, die plötzlich im Raum standen, ohne konkreten Anhaltspunkt.

Bestätigt wurde nichts. „Wir kommentieren Spekulationen grundsätzlich nicht“, sagte ein Sprecher der Porsche SE, einer Holding, in der die Familien Porsche und Piëch ihre Anteile gebündelt haben und die ihrerseits die Stimmrechtsmehrheit an der Volkswagen AG hat. Ein Börsengang des fast gleichnamigen Sportwagenherstellers Porsche AG, bislang ganz in Besitz der Volkswagen AG, wäre die Entscheidung des VW-Vorstands, heißt es in Stuttgart noch. Damit ist kurz und knapp das Spannungsfeld aufgezeichnet: Der Sportwagenbauer Porsche ist zum Spielball der Interessen im VW-Konzern geworden und mittendrin in den Querelen um den Verbleib des Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess.

Nach wochenlangem Hin und Her schien seine Position in den letzten Tagen gesichert, aber noch ist nichts entschieden. An diesem Donnerstag soll der Aufsichtsrat zu seiner turnusmäßigen Planungsrunde für die Investitionen der nächsten Jahre zusammenkommen. Erst dann wird klar sein, ob Diess trotz seines jüngsten Streits mit der Arbeitnehmerseite an der Konzernspitze bleibt. Immer wieder kommen auch neue Nachrichten zu weiteren Personalien, die beschlossen werden sollen, wie etwa ein möglicher Einzug von Audi-Vorstand Hildegard Wortmann in den VW-Konzernvorstand.

Eine Szene, die niemand vergisst

„Come on Volkswagen – set Porsche free“, legte Daniel Schwarz vom Analysehaus Stifel nach und brachte große Zahlen ins Spiel. Ausgehend von der Börsengeschichte Ferraris, kommt er auf einen Wert von 199 Milliarden Euro für Porsche und auf einen Kurs von 398 Euro je VW-Aktie. Im Umfeld von Porsche hält man einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag für realistischer – aber selbst dann gilt: Es geht um viel Geld, das verdient werden kann, von Banken und Beratern, Analysten und Investoren. Daher wird auch viel Phantasie ins Spiel gebracht, zum Beispiel, dass es in den Familien Porsche und Piëch das Interesse geben könnte, wieder selbst direkt und maßgeblich am Sportwagenhersteller beteiligt zu sein statt wie derzeit nur indirekt über die Volkswagen AG.

Entscheiden über die Zukunft: VW-Chef Herbert Diess, Ministerpräsident Niedersachsens Stephan Weil und Porsche SE-Chef Wolfgang Porsche


Entscheiden über die Zukunft: VW-Chef Herbert Diess, Ministerpräsident Niedersachsens Stephan Weil und Porsche SE-Chef Wolfgang Porsche
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Bild: EPA

Die Basis dafür hat Wolfgang Porsche gelegt, der mittlerweile 78 Jahre alte Enkel von Ferdinand Porsche und Oberhaupt eines weitverzweigten Familienclans. Vor mehr als zwölf Jahren war das, als sich Porsche nach langem Poker um die Macht in Wolfsburg geschlagen geben musste und sogar die eigene Sportwagentochtergesellschaft in den VW-Konzern einbrachte. „Verlassen Sie sich auf mich: Der Mythos Porsche lebt und wird nie untergehen“, rief er der im strömenden Regen auf dem Werksgelände Zuffenhausen versammelten Porsche-Belegschaft zu – während dieses Satzes brach seine Stimme.

Emotionaler hat man wohl selten einen Vertreter des Großkapitals erlebt als an jenem Donnerstag im Juli 2009, weshalb die Szene vielen in Erinnerung ist, auch außerhalb der einschlägig Interessierten.

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