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#Post aus dem Ausland? Ab zum PCR-Test!

Post aus dem Ausland? Ab zum PCR-Test!

Bewohner der südchinesischen Millionenstadt Guangzhou müssen jetzt einen PCR-Test machen, wenn sie Post aus dem Ausland bekommen haben. Das ist kein Witz, sondern die neueste Maßnahme in Chinas Kampf gegen Omikron. Die Empfänger solcher Sendungen würden automatisch per SMS aufgefordert, sich testen zu lassen, berichtet die „Guangzhou Daily“. Die lokale Seuchenschutzbehörde scheint genau darüber informiert zu sein, wer in der Stadt wann ein Paket aus dem Ausland bekommt. Außerdem empfiehlt die Behörde, solche Bestellungen möglichst zu minimieren und, falls es dafür zu spät ist, beim Öffnen der Sendungen einen Mund-Nasen-Schutz und Handschuhe zu tragen. „Gehen Sie beim Auspacken behutsam vor, quetschen Sie die Packung nicht und benutzen Sie feuchte Tücher, um die Verpackung abzuwischen“, lauten die offiziellen Empfehlungen der Seuchenschützer.

Friederike Böge

Politische Korrespondentin für China, Nordkorea und die Mongolei.

Die Vorstellung, dass das Coronavirus über den Postweg aus dem Ausland nach China kommen könnte, hatte die Seuchenschutzbehörde von Peking vor einer Woche in die Welt gesetzt. Sie stand unter Druck zu erklären, wie die Omikron-Variante ihren Weg in die gut geschützte chinesischen Hauptstadt finden konnte. Weil die Frau, die als erster Pekinger Omikron-Fall registriert wurde, die Stadt in jüngster Zeit nicht verlassen und das Virus deshalb nicht eingeschleppt haben kann, verwiesen die Kontaktverfolger auf den üblichen Verdächtigen: das Ausland. Die infizierte Frau hatte eine DHL-Sendung aus Kanada erhalten, die in vier Tagen über Hongkong nach Peking kam. Wischproben, die von dem Umschlag und den darin befindlichen Dokumenten genommen wurden, seien „positiv“ ausgefallen. Auch für ein aktuelles Delta-Cluster in der Stadt haben die Pekinger Behörden eine ausländische Herkunft ausgemacht. Sie seien auf importierte Tiefkühlkost zurückzuführen, wird insinuiert.

Kaum Zweifel am ansteckenden Brief aus Kanada

Die Weltgesundheitsorganisation hat eine Ansteckung über Oberflächen mehrmals als „höchst unwahrscheinlich“ bezeichnet. Völlig ausschließen wollen Wissenschaftler diese Möglichkeit zwar nicht. China hat aber in den zwei Jahren, seit es zum ersten Mal die Tiefkühl-These verbreitet hat, trotz Nachfragen nie nachprüfbare Daten vorgelegt, die es ausländischen Wissenschaftlern erlauben würden, deren Glaubwürdigkeit zu prüfen. „Noch problematischer daran ist, dass Corona ständig auf ausländische Faktoren zurückgeführt wird, so als sei das Virus in China nicht heimisch. Das muss man im Zusammenhang mit dem anhaltenden Streit über den Ursprung des Virus sehen“, sagt ein ausländischer Beobachter in Peking.

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In der chinesischen Öffentlichkeit hat sich diese Sicht inzwischen derart festgesetzt, dass kaum Zweifel an der These vom ansteckenden Brief aus Kanada zu hören sind. In manch ausländischer Firma soll sich die Sekretärin inzwischen weigern, die Post zu öffnen. Von chinesischen Wissenschaftlern sind allenfalls vage Widerworte zu vernehmen.

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