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#Prigoschin durchlöchert Putins Macht

Der Aufstand des Söldnerführers ist gescheitert. Doch noch niemand hat Putin so schwer beschädigt wie Prigoschin, der eine der Säulen des Regimes war. Er sprengte Löcher in das Fundament von Putins Macht: den Anschein, dass der Präsident allmächtig und unantastbar sei und ganz Russland wie ein Mann hinter ihm stehe.

Nicht ein Dissident, sondern Putins Mann fürs Gröbste hielt dem Herrn und Meister öffentlich vor, dass Staat und Armee unfähig und korrupt seien. Diesem „Verräter“ musste Putin nun entgegen seiner vorherigen Racheschwüre Straffreiheit zusichern, um den Sturm auf Moskau abzuwenden. Prigoschin riss Putin die Propagandakleider vom Leib. Der Putschversuch zeigt: Der Diktator ist nackt.

Gemischte Gefühle im Westen

Können die Lämmer sich freuen, wenn die Wölfe einander anfallen? Der Westen verfolgte das unerhörte Geschehen in Russland mit gemischten Gefühlen. Seit Putin die Ukraine überfiel, hoffen Kiew und seine Verbündeten, dass er die Vergeblichkeit der Aggression einsieht – oder von Angehörigen des Regimes abgesetzt wird. Diese Hoffnung wird jedoch von der bangen Frage begleitet: Was und wer kämen nach Putin?

Man sollte nicht glauben, dass dann in Moskau automatisch die Friedenstauben die Macht übernähmen. Es gibt dort nicht wenige Stimmen, die einer Eskalation des Kriegs in der Ukraine das Wort reden, bis hin zum Einsatz von Atomwaffen.

Die treiben dem Westen den Schweiß auf die Stirn, seit Putin mit ihnen rasselt, um seine Eroberungen abzusichern. Könnte er, nicht nur von einer militärischen Niederlage, sondern auch noch von einer Meuterei im eigenen Land bedroht, eine solche Waffe einsetzen? Und wie stünde es um die Herrschaft über die Tausenden Atomsprengköpfe in Russland, wenn dort ein Bürgerkrieg ausbräche, wie ihn Putin an die Wand malte?

Putin wird überall Verrat wittern

So weit kam es jetzt noch nicht. Prigoschin wählte, vielleicht wegen mangelnder Unterstützung in Moskau, das Exil in Belarus. Seines Lebens sicher ist er auch dort nicht; man weiß, was das „Wort“ Putins zählt. Der wird nun aber auch in Russland überall Verräter wittern. Es wäre keine Überraschung, wenn er seiner Demütigung eine Säuberungswelle folgen ließe. Erdogan dürfte Putin in dem Telefonat, in dem er ihn seiner Solidarität versicherte, kaum davon abgeraten haben.

Gelitten hat auch die militärische Macht, die Putin im Krieg gegen die Ukraine aufbieten kann. Mitten in der ukrainischen Offensive geht ihm mit „Wagner“ die schlagkräftigste und brutalste Truppe von der Fahne. Es hebt die ohnehin schlechte Kampfmoral der Invasionsarmee in der Ukraine nicht, nun auch aus dem Munde Prigoschins zu hören, dass Putin über die Kriegsgründe gelogen habe.

Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob die Ukrainer die innerrussischen Wirren ausnützen können. Sicher ist das nicht. An der Front wird Putin erst recht beweisen wollen, wie stark er ist, auch ohne Prigoschin.

Bisher setzte Putin darauf, dass er im Kampf um die Ukraine einen längeren Atem als der Westen hat und letzterer irgendwann die Unterstützung Kiews einstellen wird. Prigoschins Putschversuch lässt jedoch Zweifel an der Durchhaltefähigkeit von Putins Regime aufkommen. Putin braucht jetzt mehr denn je einen „Sieg“, und den möglichst schnell. Mit kleinlauten Friedensangeboten aus dem Kreml sollte man nicht rechnen.

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