#Profifußball entfernt sich in Corona-Pandemie von Fans und Basis
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„Profifußball entfernt sich in Corona-Pandemie von Fans und Basis“
Ein Jahr Pandemie hat das Leben grundlegend verändert, und manche Gewohnheiten werden offenbar auch so schnell nicht wieder zurückkommen, wenn diese ganze Geschichte eines Tages vorbei sein sollte. 62 Prozent der Deutschen wollen auch künftig einander nur freundlich grüßen, statt sich die Hand zu geben, wie eine der vielen Umfragen zuletzt ergab. Und 35 Prozent wollen demnach auch weiterhin in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln einen Mund-Nasen-Schutz tragen, 31 Prozent öfter selbst kochen, anstatt ins Restaurant zu gehen.
Peter Penders
Stellvertretender verantwortlicher Redakteur für Sport.
Nach Corona, so die Prognose, wird also vieles nicht mehr so sein, wie es vorher gewesen ist. Ob sich der Profifußball große Sorgen über eine solche Darstellung der Entwicklung macht? Trotz aller Beteuerungen sind da Zweifel angebracht, denn die Branche hat ein ungewöhnliches Eigenleben entwickelt. Sie richtet sich nicht nach den Wünschen ihrer Kunden, sondern nach den Bedürfnissen ihrer Anbieter. Und da läuft die ganze Sache diametral auseinander.
Das zeigt sich nirgendwo so deutlich wie bei der Reform der Champions League, über die das Exekutivkomitee der Uefa an diesem Mittwoch vermutlich in den letzten strittigen Nebenfragen abschließend berät oder, was wahrscheinlicher ist, sogar schon abstimmt. Am 20. April wird diese Reform, die mit Beginn der Saison 2024/25 umgesetzt werden soll, dann beim Kongress in Montreux finalisiert.
Durchaus hilfreich ist für die Uefa in diesem Fall, dass derzeit keine Zuschauer in den Arenen zugelassen sind. Denn Fan-Bündnisse in ganz Europa protestieren im Zusammenschluss „Football Supporters Europe“ zwar gegen die neue Champions League, Fan-Vereinigungen von Bayern München und Borussia Dortmund verfassten einen gemeinsamen Protestbrief – aber ihnen fehlt momentan die medienwirksame Plattform im Stadion.
Eine Reform, die sprachlos macht
Es ist nichts übrig geblieben von den hehren Worten, dass die Pandemie auch den Fußball zum Umkehren oder zumindest zum Innehalten zwingen würde. Nichts davon, dass die Auswüchse, die nun noch sichtbarer geworden seien, dringend bekämpft werden müssten, dass vielleicht sogar Gehaltsobergrenzen nötig seien, dass die Kostenstruktur endgültig aus dem Ruder gelaufen sei und dass die Champions League mit ihren vielen aufgeblähten Gruppenspielen und den nahezu immergleichen Vereinen in der K.-o.-Phase für zu viel Langeweile sorge.
Herauskommen ist eine Reform, die viele Kritiker des alten Systems sprachlos macht. Es sollen gleich 100 Spiele (insgesamt 225 Begegnungen) mehr werden – allein 180 Partien müssen die Fans über sich ergehen lassen, ehe feststehen wird, welche 12 der insgesamt 36 Teilnehmer, die nach einem festgelegten Schlüssel in einer einzigen Gruppe spielen und je zehn Vorrundenspiele austragen, nicht die K.-o.-Phase erreichen und ausscheiden. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass diese Flut an Spielen bei diversen Anbietern übertragen werden wird, damit noch mehr Geld in die Kassen der Vereine kommt.
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