Nachrichten

#Rächer der Gegerbten

Inhaltsverzeichnis

Rächer der Gegerbten

Selbstironie ist eine Tugend, die nicht alle Schauspieler haben. Michael Keaton hat damit eine Karriere aufgebaut. Als er 1983 in „Mr. Mom“ einen Ingenieur spielte, der plötzlich entlassen wird und sich um seine drei Kinder kümmern muss, während seine Frau nun das Geld verdient, da hätte sich wohl kaum jemand anderer in diese Komödie geworfen. Das Drehbuch des Teenagerfilm-Königs John Hughes gab ihm genug witzige Pointen, etwa wenn er den neuen Chef seiner Frau mit Kettensäge in der Hand begrüßt, um nicht den Eindruck zu erwecken, ihm sei durch den Haushalt die Männlichkeit abhandengekommen.

Keaton schafft es, diese Haltung gleichzeitig überzeugend zu vermitteln, sie mit kurzem, gut getimtem Hochziehen seiner buschigen Augenbrauen ironisch zu brechen und seiner Figur dabei so viel Würde zu lassen, dass man mit ihr statt nur über sie lacht. Diese Rolle brachte ihm den Durchbruch.

Nachdem er sich in Komödien etabliert hatte, wechselte er abrupt die Tonlage und übernahm 1989 in Tim Burtons „Batman“ die Hauptrolle. Er arbeitete bei der Comicfigur die psychische Gespaltenheit heraus und zeigte, dass er zwischen dem netten Geschäftsmann Bruce Wayne und dessen Alter Ego, dem brutalen Rächer Batman, in Sekundenschnelle umschalten konnte, spielte zwei Figuren in einer. „Batman“ war einer der damals erfolgreichsten Filme, brachte weltweit 600 Millionen Dollar ein. Regisseur Burton lobte später, dass in Keatons Augen „diese wilde Energie blitzt“, die er für seinen Rächer vorgesehen hatte. Drei Jahre später arbeiteten beide noch einmal für „Batman Returns“ zusammen. Als für einen dritten Teil ein anderer Regisseur eingesetzt wurde, weigerte sich Keaton, die Rolle weiterzuspielen: „Der Film war einfach nicht gut. Ich wusste, das würde ein schreckliches Desaster, wenn ich die Rolle annehme.“

Ruhm ist nicht so wichtig

Während seine Karriere in den neunziger Jahren auf ihren ersten Höhepunkt zusteuerte und sich Kollegen von ihren Gagen Yachten und Privatjets zulegten, kaufte sich Keaton mit Mitte dreißig eine Farm in Montana, ging fischen und auf die Jagd. Als jüngstes von sieben Kindern in einer Arbeiterfamilie in der Nähe von Pittsburgh aufgewachsen, hatte er früh gelernt, dass Geld keine Selbstverständlichkeit ist. Seine Familie ging nicht ins Kino, da sie sich keine Karten für alle Geschwister leisten konnte. Filme sah Keaton, der eigentlich den Geburtsnamen Michael Douglas trägt, zunächst im Fernsehen. Als er selbst begann, im Filmgeschäft Fuß zu fassen, hatte sich sein Namensvetter aus New Jersey längst etabliert. Den Nachnamen überließ er ganz uneitel dem Konkurrenten und nannte sich von nun an Keaton.

Ruhm, sagte er einmal, sei ihm nicht wichtig. Ihn interessiere nur, ob er sich in der Rolle weiterentwickeln könne. Die Suche nach schauspielerischen Herausforderungen führte 2014 zu seinem Comeback: Alejandro Inarritu engagierte ihn für „Birdman“. Keaton spielt darin, wiederum mit einer guten Portion Selbstironie, einen alternden Superheldendarsteller, der seinem vergangenem Ruhm nachjagt und von seinem kostümierten Alter Ego in immer größere Neurosen getrieben wird – eine verleitet ihn dazu, in weißen Boxershorts über den Times Square zu marschieren. Die wilde Energie blitzte wieder in den Augen. Seitdem locken ihn hochkarätige Regisseure von seiner Farm in Montana, mit Tom McCarthy drehte er das Zeitungsdrama „Spotlight“, Aaron Sorkin gab ihm einen kurzen, aber entscheidenden Auftritt in „The Trial of the Chicago 7“, und selbst das Superheldengenre lässt ihn nicht los, im nächsten Jahr soll er noch einmal für „The Flash“ den schwarzen Fledermausumhang tragen. An diesem Sonntag wird er siebzig Jahre alt.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!