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#Rechnen mit kleinsten Teilchen

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Rechnen mit kleinsten Teilchen

„Das kommt heraus, wenn sich zwei Powerfrauen treffen“, sagt Heike Riel über den ersten Quantencomputer Europas, und dann schildert die hochdekorierte Spitzenforscherin die Geschichte ganz von vorn: das Weltwirtschaftsforum in Davos im kalten Januar 2019. Angela Merkel und Virginia Rometty. Die Bundeskanzlerin kommt mit der damaligen Chefin von IBM zusammen. Physikerin trifft Informatikerin. Kurze Begrüßung, ein paar nette Worte, dann stellt Merkel zwei Fragen. Erstens: Wie kann man mit den Quanten genannten Elementarteilchen eigentlich rechnen? Zweitens: Für was ist so ein Rechner gut?

Rometty hob zu einem der wohl wichtigsten Kurzvorträge ihrer Karriere an. Sie sprach von der merkwürdigen Welt der kleinsten Teilchen, von Phänomenen wie Überlagerung und Verschränkung, Unschärferelationen und Erscheinungen, die selbst Genies wie Einstein einst spukhaft vorgekommen waren. Teilchen, die zu Wellen werden; Wellen, die verknotet sind, und alles wirkt verschwommen. Eine Welt wie im Harry-Potter-Film. Das geisterhafte Verhalten der Quants könne heute aber gesteuert und gezielt genutzt werden. Schließlich habe IBM gerade einen richtigen Quantencomputer gebaut.

Merkel war im Bilde und wusste: So einen Rechner brauchen Deutschland und Europa. Schnell. Andernfalls werden sie in Wissenschaft und Wirtschaft mit Amerikanern und Asiaten nicht mehr mithalten können. Zweieinhalb Jahre nach dem Treffen wird die Regierung der Kanzlerin 2 Milliarden Euro für die Erforschung der Teilchenwelt und der daraus hervorgehenden Quantentechnologien bereitgestellt haben. Am Dienstag hat sie nun in Ehningen vor den Toren Stuttgarts mit Pomp und Prominenz den ersten Quantencomputer des Kontinents eingeweiht.

Eine neue Grundrecheneinheit

Ein Computer wie aus Amerika. In den vergangenen Monaten haben IBM-Ingenieure die Bauteile nach Deutschland gebracht und in Ehningen installieren lassen. Es habe zwei Teams gebraucht, weil die Kollegen aus Übersee coronabedingt nicht einreisen durften. Der Rechner ist nun einsatzbereit und wird unter dem Dach des Kompetenznetzwerks der Fraunhofer-Gesellschaft betrieben. Er steht für Forschung und Unternehmen bereit, und die versprechen sich viel. Die Maschine hat 27 sogenannte Qubits und sieht aus wie aus einem Science-Fiction-Film: Drähte und Schleifen, Schläuche und Schrauben, goldener Glanz und viel Glamour in einer Glocke aus dunklem Glas.

Die Wissenschaftlerin Maika Takita justiert einen IBM-Quantencomputer


Die Wissenschaftlerin Maika Takita justiert einen IBM-Quantencomputer
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Bild: IBM

Die Kanzlerin hat sich per Video aus Berlin zuschalten lassen. Sie redete von einem besonderen Tag. „Das ist ein glänzendes Aushängeschild des Technologiestandorts Deutschlands“, sagte sie. „Der Quantencomputer kann in unserem Ringen um technologische und digitale Souveränität eine Schlüsselrolle spielen.“ In der Forschung „sind wir Weltspitze, dort wollen wir auch bleiben – und die Ergebnisse in wirtschaftliche Anwendungen steigern“. Denn das teure Wunderwerk des Fortschritts soll nicht nur Türen und Tore zu neuen Produkten und Märkten öffnen. Es solle auch zeigen, was die Welt im Innersten zusammenhält.

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