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#Regen, Feuer und ein großer Knall

Regen, Feuer und ein großer Knall

Es war Nieselregen unterwegs am Middle Sunday, dem letzten offiziell spielfreien Sonntag des Turniers. Das Wetter brachte die Pläne der Spielerinnen und Spieler ein wenig durcheinander, denn viel mehr, als sich vom Hotel zur Anlage und zurück kutschieren zu lassen und dazwischen ein bisschen zu trainieren, ist ihnen ja in diesen Zeiten nicht erlaubt.

Mit den Worten: „Eine Stunde hin, eine Stunde zurück, damit ist der Tag schon fast rum“ hatte Roger Federer die Lage Ende der ersten Woche in Wimbledon beschrieben. An diesem Montag beginnt die zweite, zum letzten Mal mit allen 16 Spielen der vierten Runde, der Abschied vom wunderbaren, bis zum Rand gefüllten Manic Monday.

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Federers erstes Klassenziel, in Woche zwei noch dabei zu sein, ist erreicht, und auf die Frage, wie gut ihm das gefalle, antwortet er: „Sehr. SEHR.“ Nach einem beängstigend nervösen Start im ersten Spiel, deutlicher Steigerung im zweiten und weiterer Bestätigung im dritten mit ein paar Momenten des Zweifels mittendrin hat er nun wohl jenen Zustand erreicht, den er vor dem Turnier so beschrieben hatte: „Wenn ich erst mal ins Rollen komme…“ Gegen Lorenzo Sonego aus Italien, Nummer 23 und ein guter Rasenmann, wird er wieder auf dem Centre Court spielen, zum vierten Mal bei diesem Turnier.

Alexander Zverev hatte bisher erst ein einziges Mal die Ehre, auf dem berühmtesten Tennisplatz der Welt zu Gast zu sein, vor fünf Jahren gegen den Tschechen Tomas Berdych. Aber es geht ja vor allem in der ersten Woche weniger um das Wo und Wie, sondern darum, überhaupt zu gewinnen, und genau deshalb war er nach dem Sieg in vier Sätzen gegen den Amerikaner Taylor Fritz zufrieden. Das sei sicher nicht das beste Spiel seiner drei bisher gewesen, meinte er hinterher, aber er habe einen Weg zum Sieg gefunden, und darauf komme es an. „Du kannst nicht zwei Wochen lang perfektes Tennis spielen, das geht nicht. Ich bin froh soweit, aber ich weiß, dass hier noch viel Arbeit vor mir liegt.“

Diese Arbeit wird nun im zweiten Spiel des Tages auf Court No. 1 in Gestalt von Felix Auger-Aliassime erscheinen, gut drei Jahre jünger als Zverev und aktuell Nummer 19 der Welt, Branchenkürzel FAA. In Runde drei verlor der Kanadier zwar einen Satz gegen Nick Kyrgios, der sich selbst und die Zuschauer in der ersten Woche prächtig unterhalten hatte, doch zu Beginn des dritten gab der Australier mit Schmerzen in der Bauchmuskulatur auf.

Ob die Aufgabe gegen Auger-Aliassime nun weniger schwer werden wird, als sie es gegen Kyrgios geworden wäre, darüber lässt sich diskutieren. Fest steht: Sie wird berechenbarer. In bisher drei Spielen verlor Zverev keinen Satz, aber keines dieser Spiele fand auf Rasen statt, auf dem der Kanadier am besten spielt. Was ihn gefährlich macht? „Er hat Spaß an flachen Bällen und kann daraus eine Menge Geschwindigkeit generieren“, findet Zverev, „das können nicht viele.“

Angelique Kerber kann das auch, und sie wird in Runde vier auf dem Centre Court erwartet. Beim Sieg in Runde drei gegen Aliaksandra Sasnowitsch (2:6, 6:0, 6:1) wirkte sie bis zu einer längeren Regenunterbrechung kurz vom dem Ende des ersten Satzes müde und abwesend, doch die Pause half. Nach einem konzentrierten Start bei der Fortsetzung war sie nicht mehr zu bremsen, und nach 75 Minuten war die Sache erledigt. In Runde vier gegen die 17 Jahre alte Cori Gauff an diesem Montag (etwa 16.30 Uhr bei Sky) dürfte es länger dauern.

Vor zwei Jahren bei ihrem Debüt in Wimbledon hatte die Amerikanerin die grüne Welt schon mit großem Schwung erobert und war im Achtelfinale gelandet, und der abermalige Auftritt auf dieser Ebene wird nun schon ihr vierter bei einem Grand-Slam-Turnier sein. Viermal Achtelfinale mit 17 – das erinnert an die Teenager-Dominanz früherer Zeiten mit Jennifer Capriati, Steffi Graf, Monica Seles und Martina Hingis. Auch Angelique Kerber ist beeindruckt von den Qualitäten ihrer Gegnerin. „Sie ist sehr professionell, sehr fokussiert, und sie weiß, was sie will. Sie hat das Feuer. Ich hab noch nie gegen sie gespielt, deshalb bin ich sehr gespannt auf das Match.“

Das große Britannien hat derweil mit einem Knall eine andere junge Spielerin entdeckt, die 18 Jahre alte Emma Raducanu, Tochter einer chinesischen Mutter und eines Vaters aus Rumänien, in Kanada geboren und mit zwei Jahren in England gelandet, aktuell Nummer 338 der Welt. Mit einer Wildcard ins erste Grand-Slam-Turnier ihres Lebens gestartet, verblüffte sie mit drei Siegen und mit mutigem Spiel. Und in welche Dimensionen die Atemlosigkeit der Entdeckung reichte, das konnte man der Sonntagsausgabe der Daily Mail entnehmen. Da prangten Emma Raducanu und Harry Kane, Stürmerstar der Fußball-Nationalmannschaft, ganz oben auf der Titelseite, gleich groß im Bild.

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