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#Moderner Fünfkampf bei Olympia: Besser Fahrrad fahren

Moderner Fünfkampf bei Olympia: Besser Fahrrad fahren

Man soll Pferde nicht vermenschlichen. Aber könnten Pferde weinen, so hätte der Wallach „Saint Boy“ wahrscheinlich beim Verlassen des Parcours von Tokio genau so herzzerreißend geschluchzt wie seine Reiterin, die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu. Eine schlimme Szene, unwürdig einer Messe der Spitzenleistungen, für die die Olympische Spiele eigentlich stehen. Dieses Pferd wollte von Anfang an nichts wie weg von dem Schauplatz.

Es ist unklar, was der Grund für seinen Widerwillen war, aber er war stark. Und Annika Schleu saß hilflos im Sattel, der Situation überhaupt nicht gewachsen, denn sie hatte keine Ahnung von dem verstörten Lebewesen, das sie durch einen Parcours steuern sollte. Moderne Fünfkämpfer kennen die Pferde nicht, die sie reiten sollen. Sie werden ihnen kurzfristig vom Veranstalter zugelost. Eine Verbindung zwischen Reiter und Pferd, die Grundvoraussetzung für ein harmonisches Miteinander, ist nicht möglich. Der Sinn der Übung wird völlig verfehlt.

Dass die Bundestrainerin ihrer Athletin dann auch noch zurief, sie solle mit der Gerte zuschlagen, war der völlig falsche Rat und der nächste Akt einer live übertragenen Überforderungsgeschichte. Die Quittung in den Sozialen Medien kam auch prompt. Doch es sind die Funktionäre, die über Konsequenzen nachdenken müssen. In solch eine Situation darf ein Pferd nicht gebracht werden. Und eine Reiterin auch nicht. Beide haben ein Problem ausgebadet, das schon viel früher begonnen hat, und das in der Struktur des Modernen Fünfkampfs begründet ist.

Diese Sportart, die eigentlich keine ist, sondern eine Kombination aus fünf Sportarten, musste schon oft um ihren olympischen Status bangen und sich permanent reformieren, um im Rennen zu bleiben. Sie musste auch die Spuren ihres historischen Bezugs verwischen, der sich in der Kombination Schwimmen, Fechten, Reiten, Schießen und Laufen manifestiert: die Verbindung zum Militär.

Über all seinen Bemühungen hat der Weltverband, dem seit vielen Jahren der Deutsche Klaus Schormann vorsitzt, den wichtigsten Modernisierungsschritt versäumt. Die Idee, dass Reiterei zu diesem Sport gehören muss, ist schon lange überholt.

Die Athleten mögen multibegabt sein. Aber sie sind höchstens leidliche Reiter, denen reiterlich inakzeptable Aufgaben gestellt werden. Um es klar zu sagen: Die Disziplin Reiten muss aus dem Programm des Modernen Fünfkampfs gestrichen und ersetzt werden. Womit? Durch ein anderes Transportmittel. Der Sport kennt da viele Möglichkeiten. Wie wäre es mit Fahrrad fahren?

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