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#Russische Invasion: So ist die Lage im Kriegsgebiet in der Ukraine

„Russische Invasion: So ist die Lage im Kriegsgebiet in der Ukraine“




Viele Zivilisten sollen durch einen Fluchtkorridor die Stadt Sumy verlassen haben. In Mariupol rücken prorussische Einheiten laut Moskau weiter vor. Ein Überblick über die Lage in wichtigen Städten.

Über den mit der russischen Armee vereinbarten Fluchtkorridor haben nach ukrainischen Angaben zahlreiche Zivilisten die Region der Großstadt Sumy verlassen können.

Rund 5000 Ukrainer und etwa 1700 ausländische Studenten seien am Dienstag an einen sichereren Ort gebracht worden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk der Agentur Unian zufolge. Die Fluchtrouten führten etwa nach Poltawa, nach Lwiw (Lemberg) oder in benachbarte EU-Länder.

Sumy ist die erste von fünf ausgewählten Städten, bei der ein Fluchtkorridor funktionierte. Die Stadt liegt etwa 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Seit Tagen wird Sumy von russischen Truppen angegriffen. Das zentralukrainische Poltawa liegt etwa 170 Kilometer südlich und ist bisher weitgehend verschont geblieben.

Rotes Kreuz: Lage in Mariupol „katastrophal“

Für das umkämpfte Mariupol fordere die Ukraine von Russland einen Fluchtkorridor nach Saporischschja, sagte Wereschtschuk. Seit Tagen werde vergeblich versucht, Hilfslieferungen in die Hafenstadt zu bringen. In Mariupol warten nach Angaben des Roten Kreuzes 200 000 Menschen darauf, aus der Stadt zu kommen. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz ist die Lage katastrophal.

Nach Angaben aus Moskau sind prorussische Einheiten in der Stadt weiter auf dem Vormarsch. Kämpfer der selbst ernannten Volksrepublik Donezk seien seit dem Ende einer Waffenruhe bereits knapp einen Kilometer weit vorgedrungen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

„Waffenruhe verletzt! Russische Streitkräfte beschießen jetzt den humanitären Korridor von Saporischschja nach Mariupol“, schrieb der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko, bei Twitter.

Tweet Nikolenko

Acht Lastwagen und 30 Busse stünden bereit, um humanitäre Hilfe nach Mariupol zu liefern und Zivilisten nach Saporischschja zu bringen. „Der Druck auf Russland MUSS erhöht werden, damit es seine Verpflichtungen einhält“, schrieb Nikolenko weiter. Von russischer Seite gab es zunächst keine Angaben dazu. Am Morgen hatte der Sprecher der prorussischen Kräfte im Gebiet Donezk, Eduard Bassurin, behauptet, ukrainische „Nationalisten“ blockierten die Evakuierung.

Separatisten räumen eigene Verluste ein

Erstmals räumten die Separatisten eigene Verluste ein. Seit Beginn der „Spezialoperation“, wie Russland den Krieg in der Ukraine nennt, seien 47 Kämpfer der „Volksrepublik Donezk“ getötet und 179 verletzt worden, sagte der Sprecher der prorussischen Kräfte im Gebiet Donezk, Eduard Bassurin, örtlichen Medien zufolge.

Das russische Verteidigungsministerium machte zu eigenen Verlusten erneut keine neuen Angaben. Zuletzt wurde die Zahl von fast 500 getöteten Soldaten genannt. Bisher seien 2581 militärische Ziele zerstört worden, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow. Darunter seien zahlreiche Raketenabwehrsysteme, Kontrollposten und Radarstationen, Hunderte Panzer und gepanzerte Fahrzeuge sowie 84 Kampfdrohnen.

Fast 3000 Menschen aus Irpin evakuiert

Besser scheint die Evakuierung der Bevölkerung inzwischen in Irpin, nordwestlich von Kiew, zu laufen. Aus der umkämpften Stadt sind nach Behördenangaben bisher etwa 3000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. „Die Evakuierung der Bevölkerung aus der Stadt Irpin nach Kiew geht weiter“, teilte der ukrainische Katastrophenschutz mit. Einwohner haben der Agentur Unian zufolge weder Wasser noch elektrischen Strom.

Um Irpin wird seit Tagen erbittert gekämpft. Russische Truppen halten einen Teil der Stadt besetzt, die in Friedenszeiten etwa 45.000 Einwohner zählte. Zuletzt hatten Bilder aus Irpin gezeigt, wie Hunderte Zivilisten unter einer zerstörten Brücke zusammengekauert Schutz suchen und von ukrainischen Soldaten über Behelfsstege geleitet werden.

Am Sonntag waren mindestens acht Menschen getötet worden, als russische Truppen nach Angaben aus Kiew die Fluchtroute beschossen. Die Nato geht davon aus, dass Angaben über russische Angriffe auf flüchtende Menschen der Wahrheit entsprechen. „Zivilisten ins Visier zu nehmen, ist ein Kriegsverbrechen, und es ist vollkommen inakzeptabel“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Bürgermeister von Charkiw: Angriffe auf zivile Infrastruktur

Der Bürgermeister der ebenfalls umkämpften Metropole Charkiw warf den angreifenden russischen Truppen den vorsätzlichen Beschuss ziviler Infrastruktur vor. „Kindergärten, Schulen, Entbindungsstationen, Kliniken werden beschossen“, sagte Bürgermeister Ihor Terechow dem US-Fernsehsender CNN laut Übersetzung. „Wenn es um Hunderte zivile Gebäude geht, dann ist das kein Versehen. Das ist ein gezielter Angriff.“ Terechow fügte hinzu: „Ich betrachte dies als einen Akt des Völkermordes an der Stadt Charkiw.“

Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Terechow sagte, die Metropole mit ihren rund 1,5 Millionen Einwohnern sei unter konstantem Beschuss.

Lwiw: Brauchen Unterstützung für Flüchtlinge

Die westukrainische Stadt Lwiw bittet internationale Organisationen um Unterstützung bei der Unterbringung von Kriegsflüchtlingen. Die Stadt sei zu einem Zufluchtsort für etwa 200.000 Menschen geworden, die vor Bombeneinschlägen und Raketenangriffen geflohen seien, sagte Bürgermeister Andrij Sadowyj einer Mitteilung zufolge. Die Menschen bekämen warmes Essen und alles Nötige. „Dies ist eine extrem schwere Belastung für die Stadt, und heute stehen wir am Rande unserer Fähigkeiten“, warnte er.

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