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#Salzbachtalbrücke wird am 6. November gesprengt

Salzbachtalbrücke wird am 6. November gesprengt

High Noon in Wiesbaden: Am 6. November wollen die Sprengmeister um Punkt 12 Uhr insgesamt 1160 elektronische Zünder betätigen, um nahezu zeitgleich die havarierte Südhälfte und die marode Nordhälfte der Wiesbadener Salzbachtalbrücke niederzulegen. Nach Angaben von Eduard Reisch, dessen im oberbayerischen Apfeldorf beheimatetes Unternehmen den Spreng-Auftrag erhalten hat, genügen 221 Kilogramm des hochverdichteten Sprengstoffs Semtex, um den acht Pfeilern der beiden jeweils 310 Meter langen Brücken den Halt zu nehmen. Damit möglichst wenig Sprengstoff benötigt wird, wurden die Pfeiler schon durch das Herausschneiden von Beton aus den Pfeilern geschwächt.

Oliver Bock

Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung für den Rheingau-Taunus-Kreis und für Wiesbaden.

Zuerst soll die Südbrücke nach einer sogenannten Kollapssprengung in sich zusammenfallen. Drei Sekunden später sollen sich nach einer Kippsprengung die Trümmer der Nordbrücke dann auf die Reste der Südbrücke legen. Dieses Sprengkonzept hat den Schutz des unmittelbar benachbarten Hauptklärwerks zum Ziel. Bis es soweit ist, müssen fast 1200 Sprenglöcher bis 3,50 Meter tief in die Pfeiler gebohrt werden, und es müssen mit rund 4000 Lastwagenfahrten insgesamt 50.000 Kubikmeter Sand und Erde angefahren werden, um stark verdichtete Erdwälle und lockere Sandbetten aufzutürmen. Sie sollen Gleisbett und Straßen, Bachlauf und sensible Leitungen vor dem Aufprall der Brückentrümmer schützen sollen. Zudem wird ein 100 Meter langes und zehn Meter hohes Schutzgerüst aufgestellt, damit möglichst keine Brocken in die Klärbecken geschleudert werden.

Vor der Sprengung müssen sich rund 140 Bewohner in Sicherheit bringen, deren Häuser in einem Radius von 250 Metern um die Brücke stehen. Alle Gebäude in diesem Umkreis werden zuvor begutachtet, um mögliche Schäden durch die Erschütterung nachweisen zu können. Eine kurzfristige Verschiebung des Sprengtermins bleibt möglich, wenn Starkregen das Klärwerk überlastet oder Nebel die Sicht behindert. Ersatztermin wäre dann der 7. November.

Der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) hätte sich einen deutlich früheren Sprengtermin gewünscht, um den „verkehrstechnischen Alptraum“ schnellstmöglich zu beenden. Ulrich Neuroth von der Autobahn GmbH begründete die Verzögerung um mehrere Wochen mit den gefährlichen „Instabilitäten“ des Bauwerks nach der Havarie am 18. Juni. Damals sei der enorme Aufwand der Vorbereitung der Sprengung nicht absehbar gewesen.

Bis zur Sprengung bleibt noch viel zu tun. Unter anderem müssen noch 750 bis zu neun Meter tiefe Löcher auf der Suche nach möglichen Weltkriegsbomben gebohrt werden, weil es drei Verdachtsfälle gibt. Um den Sprengtermin halten zu können, wird im Zweischicht-Betrieb unter der Brücke gearbeitet. Wenn nach der Sprengung Sand, Erde und 8000 Kubikmeter Brückenschutt abgefahren sind, sollen die Gleise und die Bundesstraße noch vor dem Jahresende wieder freigegeben werden.

Die neue Südbrücke wird keinesfalls schon 2022 fertiggestellt. Wann die Unterbrechung der A66 im Jahr 2023 ihr Ende finden kann, vermochte die Autobahn GmbH noch nicht zu sagen.

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