#Schaden an finnischer Gaspipeline vermutlich durch äußere Einwirkung
Am Sonntagmorgen war an der Balticconnector-Pipeline ein Druckabfall festgestellt worden. Finnlands Behörden vermuten Russland hinter dem Vorfall. Seismologen haben eine „mutmaßliche Explosion“ wahrgenommen.
Die Schäden an einer Gasleitung im Golf von Finnland können nicht durch eine normale Nutzung oder etwa Druckschwankungen entstanden sein. Das teilte Finnlands Ministerpräsident Petteri Orpo am Dienstagabend mit. „Es ist wahrscheinlich, dass das Leck auf äußere Einwirkungen zurückzuführen ist“, sagte er. Der stellvertretende Leiter des Grenzschutzes, Konteradmiral Markku Hassinen, sagte, es sei ein deutlicher Schaden am Rohr festgestellt worden, der wohl eine externe Ursache habe. Zuvor hatte sich bereits Finnlands Präsident Sauli Niinistö ähnlich geäußert. Demnach ist die Schadensursache noch nicht klar.
Orpo warnte vor voreiligen Schlüssen, zunächst müsse der Vorfall untersucht werden. Doch sei die weltpolitische Lage und die Sicherheitslage in der unmittelbaren Umgebung Finnlands so kritisch, dass Vorbereitungen für verschiedene Situationen getroffen worden seien. „Deshalb können solche Ereignisse niemanden überraschen“, sagt Orpo. Zuvor hatte die finnische Zeitung Iltalehti berichtet, Staatsführung und Streitkräfte vermuteten, dass Russland die Pipeline beschädigt habe.
Das seismologische Institut Norwegens (Norsar) teilte wenig später mit, es habe in der Nacht zum Sonntag eine „mutmaßliche Explosion“ im Bereich der Pipeline registriert. „Norsar hat am 8. Oktober 2023 um 01.20 Uhr (Ortszeit, 00.20 Uhr MESZ) eine mutmaßliche Explosion vor der finnischen Ostseeküste festgestellt“, erklärte das unabhängige seismologische Institut am Dienstag auf seiner Webseite.
Die Ermittlungen würden in Zusammenarbeit zwischen Finnland und Estland fortgesetzt, sagte Niinistö. Er habe mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg darüber gesprochen, teilte Niinistö mit. „Die NATO ist bereit, bei Untersuchungen behilflich zu sein.“
Am frühen Sonntagmorgen war an der Balticconnector-Pipeline ein Druckabfall festgestellt worden, daraufhin wurden sowohl in Finnland wie in Estland die Ventile geschlossen. Vermutet wurde ein Leck. Zusätzlich zu der Gaspipeline wurde nach finnischen Regierungsangaben auch ein Kommunikationskabel beschädigt. Der Vorfall weckt in der Region ‚Erinnerungen an die Zerstörung der Nord Stream Pipelines durch Explosionen im Herbst 2022 in der Ostsee. Allerdings hatten Seismologen in den vergangenen Tagen keine größeren Auffälligkeiten aufgezeichnet, die etwa auf Explosionen hindeuten könnten.
Laut dem finnischen Betreiberunternehmen Gasgrid könnte eine Reparatur der Balticconnector-Pipeline Monate dauern. Gasgrid zufolge ist die Gasversorgung Finnlands über ein schwimmendes LNG-Terminal bei Inkoo gesichert. Ministerpräsident Orpo sagte dazu am Dienstag, „Finnlands Energieversorgungssituation ist stabil. Dies ist kein Akt, der unser System lahmlegt.“ Der Vorfall sei besorgniserregend, aber das LNG-Terminal verfüge über ausreichende Kapazitäten, um auch im kommenden Winter die Gasversorgung zu gewährleisten.
Die Balticconnector-Piepline verläuft durch den Golf von Finnland. Sie wurde 2020 errichtet, um Finnland unabhängig von russischem Gas zu machen. Bereits im Frühjahr hatten finnische Medien berichtet, dass die finnische und die schwedische Marine ihre Bereitschaft erhöht hätten, russische Angriffe auf die Energienetze der beiden Länder zu verhindern. Wiederholt hieß es in der Region, russische Überwasserschiffe seien in der Nähe von Windparks und Unterwasserstromkabeln gesichtet worden.
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