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#Wird er diesmal mit Viehscheid-Festen enden? Experte gibt Prognose

„Wird er diesmal mit Viehscheid-Festen enden? Experte gibt Prognose“



Über 30.000 Rinder verbringen die Sommermonate in den Allgäuer Bergen. In unteren Lagen sind die ersten Tiere auf den Weiden. Gibt es heuer Viehscheid-Feste?

Noch liegt Schnee in den höheren Lagen der Allgäuer Alpen. Dennoch beginnt in diesen Tagen der Alpsommer: In den unteren Lagen treiben Hirten bereits die ersten Tiere auf die Weiden. Nach und nach werden in den kommenden Wochen auch die höher gelegenen Alpen bezogen.

Eine stattliche Zahl von Tieren genießt seine „Sommerfrische“ auf den 703 staatlich anerkannten Alpen, die außerhalb des Allgäus meist Almen genannt werden: 28.000 Jungrinder, 2500 Kühe, 400 Schafe, 280 Pferde und 200 Ziegen verbringen nach Angaben des Alpwirtschaftlichen Vereins im Allgäu (AVA) den Sommer am Berg.

Speziell für die Jungrinder, im Allgäu Schumpen genannt, bringt der Alpaufenthalt eine Reihe von Vorteilen, wie AVA-Geschäftsführer Dr. Michael Honisch erklärt. „Sie kommen gesünder wieder ins Tal. Bewegung, Licht, Bergkräuter: All das wirkt sich positiv auf ihre Entwicklung aus.“ Zudem würden die Bauern im Tal entlastet, wenn sie ihre Tiere einem Hirten anvertrauen – und sparen obendrein Futter.

Allgäuer Alpsommer 2022 startet – was ist mit Viehscheiden?

Auch die Natur profitiere von der Alpwirtschaft in den Allgäuer Bergen: Alpflächen beherbergen viele Pflanzen, ziehen Insekten und andere Tiere an. „Sie sind durch eine hohe Biodiversität gekennzeichnet“, sagt Honisch. Daran wirken auch die Älpler mit: Da sie ihre Flächen durch das sogenannte Schwenden freihalten, verbuschen diese nicht. „Damit tragen sie maßgeblich zum Erhalt unserer offenen Kulturlandschaft bei“, sagt Honisch.

Diese Arbeit hebt auch das Landwirtschaftsministerium hervor: „Ohne die offenen Bergweiden gäbe es in den sonst total bewaldeten Vorbergen kaum Aussichtsmöglichkeiten. Bis oben bewaldete Berge ohne Alplichtungen werden seltener besucht als solche mit Alpen und freien Gipfelfluren“, heißt es in der Dokumentation „Alm- und Alpwirtschaft in Bayern“. Dass ihre Arbeit eines Tages den Tourismus fördern würde, das hätten sich Älpler in früheren Zeiten wohl kaum vorstellen können.

Doch in der Alpwirtschaft hat sich vieles geändert. Vor 100 Jahren beispielsweise war der Anteil der Milchkühe deutlich höher als heute. Er war genauso groß wie der Anteil der Jungrinder. Auf den meisten Alpen wurde damals die Milch direkt zu Käse verarbeitet oder teils sogar ins Tal geliefert. Heute gibt es zwar noch gut 40 Sennalpen im Allgäu, die diese Tradition fortsetzen. Doch der überwiegende Teil wird als Galtalpen geführt, auf den Jungrindern grasen, die noch keine Milch geben.

Kühe im Allgäu öfter gefleckt – doch der Sennalpkäse ist geschützt

Auch was das Vieh selbst betrifft, vollzieht sich ein Wandel: Immer häufiger mischt sich auf den Alpen Fleckvieh unter das fürs Allgäu charakteristische Braunvieh. Viele Älpler, Allgäuer und Touristen bedauern das. „Aber wir können uns dieser Entwicklung nicht verschließen“, sagte AVA-Vorsitzender Franz Hage bereits vor Monaten. Allgäuer Sennalpkäse mit geschützter Ursprungsbezeichung erfordere jedoch weiterhin, dass die Milch von Braunviehkühen oder deren Kreuzungstieren stammt.

Sorgen machen den Älplern andere Tiere: der Wolf, der ihren Herden Schaden zufügen könnte. „Mit einem durchziehenden Wolf ist mittlerweile jederzeit zu rechnen“, sagt Honisch. Auch die Nachrichten von Bärensichtungen in Tirol und Garmisch-Partenkirchen werden bei Hirten mit Unbehagen aufgenommen.

Ziel der Allgäuer Älplerinnen und Älpler ist traditionell, mit einer von einem festlich geschmückten Kranzrind angeführten Herde bei den Mitte September beginnenden Viehscheiden zurück ins Tal zu kommen. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass der Alpsommer ohne Verluste oder verletzte Tiere bewältigt wurde. Bleibt noch eine Frage: Wie steht es nach zwei Jahren Corona-Zwangspause um die Viehscheid-Feste im Allgäu? „Wenn selbst die Wiesn wieder stattfinden kann, nehme ich an, dass es auch den Viehscheid wieder in mehr oder weniger gewohnter Form geben wird“, sagt Honisch.

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