#Schnitzel und Auftragskiller
„Schnitzel und Auftragskiller“
Da haben jahrzehntelang Eltern ihren älteren Verwandten erklärt, dass das Baby einen modernen Namen bekommen soll. Also nicht Friedbert, auch wenn der Opa so hieß und dessen Vater und davor noch sehr viele andere Friedberts. Und auch nicht Herbert und auch nicht Kreszenz, obwohl Großonkel und Großtante wahre Schätze sind. So nennt ja heute niemand mehr sein Kind! Und dann kommt so ein Königshaus daher und reißt das alles um: Das Baby des schwedischen Prinzenpaares Carl Philip und Sofia heißt Julian Herbert Folke. Herbert nach seinem Ururgroßvater mütterlicherseits, wie Die Aktuelle meldet. Sollten Sie also demnächst ein Kind bekommen, kaufen Sie schnell alle Herzblätter auf. Ihre Eltern dürfen nie davon erfahren.
Eine eigenständige Namenswahl haben laut Frau im Spiegel auch die britische Prinzessin Eugenie und ihr Mann Jack getroffen: Uns doch egal, dass das Kind im Februar geboren ist, es heißt jetzt August. Und selbst die können nur träumen von der im gleichen Blatt dokumentierten Nonchalance, mit der Designer Guido Maria Kretschmer und sein Mann Frank ihre fünf Windhunde benannt haben: Alaiyha, Aimee, Undine, Idaya und Ivy. Der große Vorteil an Hunden ist ja, dass sie nicht mit sechs Jahren lernen müssen, ihren Namen zu schreiben. Der Nachteil ist, dass sie nie Wasserklosetts benutzen.
Das bringt uns direkt zu Jennifer Lopez’ Ehemann Alex Rodríguez, dem von einem Model bescheinigt wurde, er benehme sich wie „ein räudiger Hund“. Die Bunte formuliert das selbst deutlich eleganter: Er habe ein, „na ja, sagen wir mal – mittelgroßes Treueproblem“. Deshalb stecke die Ehe auch in einer Krise, die wohl etwas umfangreicher ausfällt als mittelgroß. Die perfekte Gelegenheit, von anderen Paaren zu lernen! Schließlich sind die bunten Blätter voller Tipps überglücklich Verliebter wie Helene Fischer und Thomas Seitel, die das auf dem Titel von Die Aktuelle auch noch mal in einer Gegendarstellung festklopfen: „Wir streiten nicht jeden Tag.“ Das ist ja schon mal was, darauf kann man aufbauen.
Sie streiten nicht täglich, sie haben Aufregenderes zu tun: Helene Fischer und Thomas Seitel
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Bild: dpa
Die Bunte hat sogar gleich drei hervorragende Erfahrungsberichte zur Hand: Rolando Villazón erklärt, es sei „vermutlich hilfreich, dass ich etwas verrückt bin und meine Frau Psychologin“. Klar, manche Leute nehmen sich gern Arbeit mit nach Hause, aber ob ein spätes Psychologiestudium für eine vielbeschäftigte Frau wie J.Lo jetzt das Richtige wäre? Also zum nächsten Tipp: „Wir sind aber auch gute Verdränger“, erklärt das Moderatorenpaar Inka Schneider und Sven Kuntze. Guter Ansatz, schwer in der Umsetzung. Aber auf der letzten Seite, das könnte der perfekte Tipp sein für J.Lo! Da erklärt die Schauspielerin Nora Boeckler, sie habe aus der Pandemie gelernt, „dass mein Partner und ich ein wirklich gutes Team sind, solange wir machen, was ich will“.
Das macht doch alles richtig Lust auf eine Langzeitbeziehung, oder? Kein Wunder, dass auch Lilly Becker sich eine solche wünscht und über Instagram eine Art Kontaktanzeige aufgegeben hat, in der sie einen ehrlichen und loyalen Mann sucht, mit dem sie „natürlich auch guten, tiefgehenden und explosiven Sex haben“ möchte. „Peinlich“, jault die Neue Woche auf – „Wie tief will sie noch sinken?“.
Lilly Becker hat klare Vorstellungen.
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Bild: dpa
Dabei ist das doch viel weniger peinlich, als in der Bunten unter der Kategorie „Stars mit Tabu-Beschwerden“ wie Blähungen, Nagelpilz und Inkontinenz aufzutauchen. Und selbst das wirkt noch richtig erstrebenswert angesichts des Porträts über Joelina Drews, in dem sie die Kommentare ihres Vaters Jürgen Drews über ihren angeblich pummeligen Körper wiedergibt und mit ihrer späteren Magersucht in Verbindung bringt. Woche der Frau wirkt etwas überfordert damit, dass Jürgen Drews hier gar nicht gut wegkommt, enthält sich ausnahmsweise jeglicher Wertung und legt unter der Überschrift „Wir lieben Schnitzel“ einfach mal ein paar Rezepte bei.
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Schade, dass das wahrscheinlich nicht als Statement gemeint war. Schließlich zieht sich der Hunger durch den Blätterwald wie die unstillbare Sehnsucht nach Ruhm: Model Toni Garrn berichtet in der Frau im Spiegel von ihrer nächtlichen Gier nach Brezeln. Sie musste dafür erst schwanger werden, bei vielen Normalsterblichen reicht es ja, dass keine Brezeln im Haus sind, um Heißhunger darauf zu bekommen. Und die sind immer noch besser dran als Angelina, die Tochter von Judith Williams, die demnächst bei „Let’s Dance Kids“ antritt und deshalb im Doppelinterview mit der Gala ihre Mutter grillen darf: Ihre Lasagne sei komisch. „Das ist eine Protein-Lasagne mit Nudelteig aus Linsen“, verteidigt sich die Gescholtene. „Ich koche nämlich sehr gesund.“
Das hört man doch gern als Kind. Aber Angelina sollte ihr Essen trotzdem nicht selbst einkaufen, denn Metzgereien sind kein Ort für Kinder, wie wir von Patrizia Reggiani erfahren. 1995 ließ sie ihren Mann Maurizio Gucci ermorden, und nach achtzehn Jahren Haft darf sie nun in Frau im Spiegel erzählen, „dass ich beim Wursthändler fragte, ob er jemanden kennt, der Leute umbringt“. Viel zu gefährlich für Angelina. Aber vielleicht inspirierend für Jennifer Lopez.
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