#Schröder und sein Ruf, Scholz und seine Baustellen
„Schröder und sein Ruf, Scholz und seine Baustellen“
Unser Autor: Patrick Schlereth
Bild: Robert Wenkemann
In Amerika streiten sich die Vizepräsidentschaftskandidaten, Finanzminister Scholz greift dem Wirecard-Ausschuss vor und Altkanzler Schröder sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. Alles Wichtige im Newsletter für Deutschland.
Selten war ein TV-Duell der amerikanischen Vizepräsidentschaftskandidaten so wichtig wie in diesem Jahr, erst recht, nachdem das erste Duell zwischen Trump und Biden derart wüst verlaufen war. Die Demokratin Harris warf Trump mit Blick auf seine Corona-Krisenpolitk „das größte Versagen einer Regierung in der Geschichte unseres Landes“ vor. Dessen Vize, Republikaner Pence, wich bei einigen Fragen auffällig aus. Lesen Sie hier den Bericht aus der Nacht.
Es war zwar nur ein Freundschaftskick ohne sportliche Bedeutung. Doch mit dem ersten Spiel gegen die Türkei seit der „Erdogan-Affäre“ und dem Rücktritt von Mesut Özil wollte der DFB eigentlich ein Zeichen setzen: Schluss mit der skandalumwobenen Vergangenheit und vorwärts in eine erfolgreiche Zukunft. Das ist schon vor dem Anpfiff gründlich schiefgegangen – und auch das Spiel selbst stimmte am Ende nicht froh. Am Mittwochmorgen durchsuchte die Staatsanwaltschaft Frankfurt die Geschäftsräume des DFB sowie Privatwohnungen von ehemaligen und aktuellen Verbandsfunktionären in fünf Bundesländern. Der Verdacht: Steuerhinterziehung in besonders schwerem Fall. In seiner Leitglosse schreibt Sport-Ressortleiter Anno Hecker: „Der Fußball genießt zu Recht kein Freispiel mehr. Er wird mehr und mehr an dem gemessen, was er zu sein vorgibt: gemeinnützig, vorbildlich für das Zusammenleben.“
In wesentlich größerem Stil getrickst hat der ehemalige Dax-Konzern Wirecard. Nachdem der Zahlungsdienstleister Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingestanden hatte, musste er Insolvenz anmelden. Heute um 15 Uhr startet der mit Spannung erwartete Untersuchungsausschuss im Bundestag, bei dem Finanzminister Olaf Scholz nicht „mit leeren Händen dastehen“ wollte, wie mein Kollege Georg Giersberg kommentiert. Deshalb veröffentlichte er gemeinsam mit Justizministerin Christine Lambrecht schon vorab einen Aktionsplan. Im Kern sieht der Plan eine Stärkung der Finanzaufsicht Bafin vor, außerdem soll die Haftung der Prüfer und Manager neu geregelt werden. Die Aufarbeitung des Wirecard-Skandals ist nicht die einzige Baustelle des Finanzministers: Die Opposition im Bundestag befürchtet, dass Scholz so lange für die Aufarbeitung der Cum-Ex-Geschäfte braucht, dass Ansprüche verjähren. Heute berät der Bundestag über das Jahressteuergesetz – es soll sicherstellen, dass bei Steuerbetrug sämtliche Erträge abgeschöpft werden können.
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