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#Seltene Augenblicke des Glücks und der Schönheit

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Seltene Augenblicke des Glücks und der Schönheit

Was für ein Dreigestirn! Die deutschen Dressurreiterinnen hätten rauschenden Applaus verdient für ihre Vorstellungen an diesem goldenen Dienstag in Tokio. Aber auch vor leeren Rängen im Baji Koen Equestrian Park strahlte eine glücklicher als die andere nach ihren Ritten im Grand Prix Special – die Goldmedaille für die deutsche Equipe, mit der alle gerechnet hatten, stand keinen Moment in Frage. Den glanzvollen Schlusspunkt setzte Jessica von Bredow-Werndl, die auf ihrer Stute Dalera mit 84,666 Prozentpunkten das Spitzenresultat des Tages erzielte – und das trotz eines Fehlers in den Galoppwechseln.

Auch Isabell Werth mit Bella Rose trug mit 83,298 ein Spitzenresultat zum Erfolg bei, Dorothee Schneider mit Showtime blieb ebenfalls über der Achtzig-Prozentpunkte-Marke, die die Weltspitze von der Super-Weltspitze trennt: 80,231 für sie. Es ist bereits das 14. Olympia-Gold einer deutschen Equipe – Silber gewannen mit großem Abstand die Vereinigten Staaten vor Großbritannien. Und es ist das siebte Gold für Isabell Werth bei ihren sechsten Spielen. Was noch dazukommen wird? An diesem Mittwoch im Einzel-Finale geht es wieder bei null los. Und sosehr dieser Mannschafts-Sieg ein Erfolg mit Ansage war, so wenig ist es die Einzelwertung.

Dalera jedenfalls, die vierzehnjährige Trakehner-Stute, ist in der Form ihres Lebens. Alles, was dieses Pferd im Viereck tut, wirkt so mühelos, dass man vergisst, wie viel Akribie und harte Arbeit dahinterstecken. Jessica von Bredow-Werndl, die Unermüdliche, hat sich über Jahre an die absolute Spitze gearbeitet, und nun ist sie angekommen. Nur eine Unsicherheit trübt gelegentlich das Glück der Bayerin: Zuweilen fängt Dalera mitten in den Vorstellung an zu äpfeln, so dass die betreffende Lektion gestört wird.

Werth scheint zu genießen

Diesmal geschah es kurz vor den Galoppwechseln von Sprung zu Sprung, die höchste Konzentration erfordern – und schon missriet der Auftakt. Dass die beiden trotz eines solchen Lapsus, der einen empfindlichen Punktabzug zur Folge hat, die Tages-Bestnote erreichten, zeigt, welches Polster sie sich vorher schon erworben hatten – auch im Vergleich mit der Queen, Isabell Werth, die eine starke Leistung vorgelegt hatte. Siebzehn Jahre ist die Olympia-Debütantin jünger als die große Meisterin, die sie in Tokio mit einem strahlenden Lächeln entthronen will.

Doch nein, diesmal sah man keine Werth-Faust zum Schluss der Vorstellung. Etwas ist anders geworden mit den Jahren für die deutsche Dressur-Diva. Die bewährte Kämpferin erlebt die Spiele offenbar nicht mehr als ultimativen Kraftakt. Sie scheint sie zu genießen. So jedenfalls war es ihrem Gesicht abzulesen, als Bella Rose die Grußaufstellung eingenommen hatte und sich wie ein fuchsfarbenes Denkmal noch ein bisschen bewundern ließ. Isabell Werth saß im Sattel und entspannte sich. Ein Lächeln machte sich breit, sie war zufrieden, und man konnte es sehen: Sie erlebte einen jener seltenen Augenblicke des Glücks, die das Leben einem Menschen beschert. Davon hatte sie geträumt, darum hatte sie gerungen.

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