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#Sci-Fi-Horror im Urlaubsparadies: Infinity Pool zeigt Dinge, die ihr so noch nie gesehen habt und vielleicht auch nicht sehen solltet

„Sci-Fi-Horror im Urlaubsparadies: Infinity Pool zeigt Dinge, die ihr so noch nie gesehen habt und vielleicht auch nicht sehen solltet“

Viel Penis um (fast) nichts: Infinity Pool fühlt sich stellenweise eher wie ein provokantes Internetforum für Teenager an als wie ein echter Film. Trotzdem kann sich der Sci-Fi-Schocker lohnen.

First things first: Infinity Pool ist nichts für schwache Nerven. Das dachte sich wahrscheinlich schon jeder, der den ersten Trailer oder andere Filme von Regisseur Brandon Cronenberg gesehen hat. Possessor zum Beispiel. Was die wilde Mischung aus Reichenkritik, Sci-Fi-Klon-Dystopie und Horror-Elementen dann aber tatsächlich auf die Leinwand bringt, sprengt alle Erwartungen. Im Positiven wie im Negativen.

Alexander Skarsgard lässt sich in Infinity Pool klonen, um seiner eigenen Hinrichtung beizuwohnen

Autor James Foster (Alexander Skarsgård) ist kreativ ausgebrannt. Jahre sind seit der Veröffentlichung seines ersten und letzten Buchs vergangen. Seitdem lebt er so vor sich hin – und lässt sich von seiner reichen Frau, Verlegertochter Em (Cleopatra Coleman), aushalten. Als die beiden bei einem Luxusurlaub auf der (fiktiven) Insel La Tolqa ein anderes Paar (gespielt von Mia Goth und Jalil Lespert) kennenlernen, scheint James zum ersten Mal wieder inspiriert. Doch dann überfährt er bei einem gemeinsamen Ausflug einen Eingeborenen, was auf La Tolqa die Todesstrafe bedeutet.

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James hat allerdings Glück, für reiche Touristen wie ihn gibt es eine Ausnahmeregelung: Er kann sich gegen einen Geldbetrag in einer seltsamen Zeremonie klonen lassen. Statt ihm selbst wird sein Abbild von der Familie des Verstorbenen hingerichtet, er muss nur zusehen. In anderen Worten: Wer genug Geld hat, muss sich im Urlaubsparadies an gar keine Regeln mehr halten.

Was seine Frau Em anekelt, erregt James. Und gewährt ihm Zugang zu einer Gruppe kompromissloser Luxusurlauber:innen, die bereit sind, auch die abgefucktesten Grenzen zu überschreiten. Es folgt eine Mischung aus The Purge – Die Säuberung, The White Lotus und psychedelisch bis sadomasochistisch angehauchten Szenen, die sich wohl am besten mit „Moodboard für Arthouse-Porno“ zusammenfassen lassen.

Der Sci-Fi-Horror will nichts mehr als schocken – und bleibt dabei bis auf wenige Ausnahmen überraschend egal

Mia Goth in Infinity Pool

Generell gibt es einiges, was Infinity Pool gut macht: Eine lange, zunehmend surrealer werdende Sexszene, die so auch in Gaspar Noés Drogen-Neon-Eskalation Enter the Void hätte stattfinden können. Alexander Skarsgård, der es schafft, einem im ersten Schritt abstoßenden Ego-Schwein fühlbare Nuancen einzuhauchen. Unvergessliche Einstellungen, die in ihrer Furchtbarkeit so visuell besonders sind, dass man sie sich in einen BDSM-Dungeon hängen möchte. Und natürlich die komplett überdrehte und mal zauberhafte, mal angsteinflößende Mia Goth, der Hollywood spätestens jetzt einen Ehrenpreis für die faszinierendsten Darbietungen in einem Horror-Film verleihen sollte.

Infinity Pool ist schnell erzählt, krass und wirft einem von einer unerträgliche Situation in die nächste. Diese Sprunghaftigkeit zieht einen durch die Geschichte und macht gerade im Kino – mit den angewiderten Reaktionen des Publikums – Spaß. Trotzdem zündet der Film nicht.

Das Problem ist nicht, dass Brendan Cronenberg keine Ideen hat oder kein Gefühl für die Verfilmung so selten zu sehender Albträume. In Infinity Pool wirkt es eher, als hätte der Sohn von Kultregisseur David Cronenberg zu viele Ideen, nur eben keine Lust, sie bis zum Ende durchzudenken. Der Film wirft Fragen und interessante Dilemma auf, um sie sofort gegen den nächsten Schockmoment einzutauschen. Als würde er sich selbst langweilen.

Seht hier den zweiten Trailer zu Infinity Pool:

Infinity Pool – Trailer 2 (English) HD

Abspielen

Nach 117 Minuten Laufzeit bleibt deswegen … wenig. Kein Gefühl, kein weiterführender Gedanke, nur eine gewisse Enttäuschung. Darüber, dass der Film so wenig an die eigenen Ideen glaubt, dass er stattdessen lieber schockt. Wie ein Teenager, der im Wunsch nach Aufmerksamkeit die provokantesten Gedanken in ein Internetforum hackt, die ihm in den Kopf kommen.

Wann und wo könnt ihr Infinity Pool sehen?

Infinity Pool von Brandon Cronenberg läuft im Rahmen der Berlinale (16. bis 26. Februar 2023) in ausgewählten Berliner Kinos. Offizieller Kinostart ist der 20. April 2023. Mit dabei sind neben Alexander Skarsgård, Mia Goth, Cleopatra Coleman und Jalil Lespert unter anderem auch Thomas Kretschmann und Amanda Brugel.

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