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#Hinterlässt Merkel ein Land im Niedergang, Professor Korte?

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Hinterlässt Merkel ein Land im Niedergang, Professor Korte?

Wenn Angela Merkel in ein paar Monaten ihren Schreibtisch räumt, wird sie 16 Jahre lang Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland gewesen sein. In der politischen Disziplin „Amtszeit“ zieht sie damit mit ihrem christlich-demokratischen Vorvorgänger gleich: Helmut Kohl war ebenfalls 16 Jahre im Amt; genau 16 Jahre und 16 Tage. Anders als der „Kanzler der Einheit“, der ausschließlich Koalitionsregierungen mit der FDP führte, stand Merkel drei Mal einer großen Koalition vor, also einem Regierungsbündnis mit der SPD. Zwangsläufig hatte dieses Arrangement Einfluss auf die Inhalte ihrer Politik. 

Wer, sagen wir, im Frühjahr 1990 vorhergesagt hätte, dass Merkel, die damals stellvertretende Sprecherin Lothar de Maizières in Ostberlin war, einmal Kanzlerin sein würde; dass sie dieses Amt 16 Jahre innehaben würde; und dass sie sogar einmal zur Alternativanführerin des Westens ausgerufen werden würde, dem wäre mit mitleidigem Unverständnis und Zweifeln an seinem politischen Verstand begegnet worden. Aber so ist es gekommen, weil sie beherzt zugriff, als sich die Gelegenheit bot. Merkel zog an vielen politischen Konkurrenten vorbei – und wurde zu einer geachteten, respektierten Politikerin auf der europäischen und auf der globalen Bühne. In Europa wurde sie zu einer Art Anker in stürmischer Zeit.

Die symbolische Kraft der Flut

Während ihrer Kanzlerschaft wurde der politische Einfluss Deutschlands in Europa immer größer, und damit wurden auch ihr Einfluss und ihre Autorität größer. Das hängt in erster Linie mit den großen Krisen zusammen, die zu meistern waren: von der Banken- und Finanzkrise bis zu Corona-Pandemie. In gewisser Weise ist Merkel eine Krisenkanzlerin gewesen, die durchweg, bei ein, zwei Dellen,  vergleichsweise hohe Zustimmungswerte in der Bevölkerung hatte.

Karl-Rudolf Korte ist Hochschullehrer an der Universität Duisberg-Essen


Karl-Rudolf Korte ist Hochschullehrer an der Universität Duisberg-Essen
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Bild: Karl-Rudolf Korte

Wie also sieht ihre politische Hinterlassenschaft aus? In welchem Zustand wird sie das Land ihrem Nachfolger oder ihrer Nachfolgerin übergeben? Auch Angela Merkel hat sich neulich persönlich ein Bild von den  Regionen im Westen Deutschlands gemacht, die von der Flut heimgesucht worden sind. Manche wollten darin eine Art Parabel zur Lage in Deutschland erkennen. Wir holen die Einschätzung eines Politikwissenschaftlers ein und spitzen die Frage an ihn zu: Hinterlässt Merkel ein Land im Niedergang, Professor Korte?

Karl-Rudolf Korte, Hochschullehrer an der Universität Duisberg-Essen, hält nichts davon, in den Besuch im Katastrophengebiet eine Niedergangsymbolik hineinzudeuten. Vielmehr erkennt er darin eine Bestätigung der Rolle Merkels als „Krisenlotsin, die sich jeder Krise stellt“. Die Rolle habe sie geradezu offensiv angenommen. Aus ihrem Auftritt und ihrer Kleidung schließt Korte auf Habitus und Stil: „Sie kommt wie ein wandelndes Understatement daher, legt nicht Wert auf den prätentiösen Auftritt. Eine von Vernunft geleitete Politik wird geschäftsmäßig übersetzt.“ Auch und gerade in Situationen, die nicht verheerender, düsterer sein könnten.

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