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#„Seit März in einem praktischen Lockdown ohne jegliche Einnahmen“

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„Seit März in einem praktischen Lockdown ohne jegliche Einnahmen“

Die Ärzte als Studio-Band in den Tagesthemen – der Auftritt am vergangenen Freitag sorgte für einiges Aufsehen. Das Trio war freilich nicht (oder zumindest nicht nur) wegen ihres just an diesem 23. Oktober erschienenen Albums im Studio. Im Gespräch ging es auch um die Corona-bedingt schwierige Lage der Konzertbranche. Veranstalter, Tour-Crews, die vielen verschiedenen Dienstleister, die rund um Shows tätig sind und natürlich auch Künstler, die (noch) weit weg sind von dem kommerziellen Erfolg der Ärzte und denen ohne Konzerte die wichtigste Einnahmequelle und Promo-Möglichkeit fehlt.

Benjamin Fischer

Am Mittwochmorgen übernahm Roland Kaiser diese Rolle: „Ich höre immer häufiger, dass sich Kolleginnen und Kollegen ganz aus der Branche verabschieden wollen“, so der Schlagerstar auf der Pressekonferenz im Vorfeld der zweiten Demo des Bündnisses „Alarmstufe Rot“ in Berlin. Er habe Angst um die vielen Partner, mit denen er auf Touren zusammenarbeite und um die jüngeren Künstler, ohne finanzielles Polster, so Kaiser. Und wenn viele Unternehmen diese Krise nicht überlebten, „dann haben wir keine vorübergehende Spielpause mehr, sondern ein Problem, das weit über das jetzt vorstellbare Maß hinausgeht.“

Branche ohne Perspektive

Hinter „Alarmstufe Rot“ stehen die großen Verbände der Veranstaltungsbranche, unter anderem der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), der Famab Kommunikationsverband von Messebauern, Event-Unternehmen und Marketing-Agenturen oder die Vertretung der Schausteller und Marktkaufleute. Nach Angaben des Bündnisses ist die weit verzweigte deutsche Veranstaltungswirtschaft mit einem Umsatz von 130 Milliarden Euro und mehr als einer Million direkt Beschäftigten der sechstgrößte Wirtschaftszweig des Landes.

Schlager-Sänger Roland Kaiser auf der Pressekonferenz


Schlager-Sänger Roland Kaiser auf der Pressekonferenz
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Bild: dpa

Der Demonstrationszug sollte am Mittwoch durch das Regierungsviertel bis zum Brandenburger Tor ziehen. Ab 13 Uhr berät wiederum Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angesichts steigender Infektionszahlen mit den Ministerpräsidenten der Länder per Videokonferenz über weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die naturgemäß auch die Tätigkeiten der Veranstaltungswirtschaft abermals beeinträchtigen dürften.

Viel sei aber seit März ohnehin nicht möglich, sagt Jens Michow, der geschäftsführende Präsident des BDKV. Zwar hat es im Laufe des Sommers von Autokino-Konzerten bis Picknick-Decken-Shows verschiedene Veranstaltungen gegeben. Doch mit Hygienemaßnahmen, Abstand und daraus resultierend stark reduzierten Ticketkontingent seien diese bloße „Beschäftigungstherapie“, wie es Michow in den vergangenen Wochen mehrfach formulierte: immerhin ein paar Aufträge für Dienstleister und Auftrittsmöglichkeiten für Künstler, aber für Veranstalter kaum wirtschaftlich.

Teilnehmer der Demonstration in Berlin


Teilnehmer der Demonstration in Berlin
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Bild: dpa

Im Herbst und Winter sind nun größere Open Airs kaum mehr möglich. Die Hygiene-Konzepte in den diversen Spielstätte lassen zwar einige wenige Zuschauer zu. Inwieweit bei weiter steigenden Infektionszahlen beispielsweise noch Kulturveranstaltungen erlaubt sind, ist allerdings fraglich.

„Die bestehenden Hilfen sind für uns nicht passgenau“, so Michow im Gespräch mit der F.A.Z. „Sie sind für Unternehmen konzipiert, die einige Monate ohne Einnahmen überbrücken müssen. Unser Wirtschaftszweig befindet sich seit März in einem praktischen Lockdown ohne jegliche Einnahmen und auch für die Zukunft fehlt uns jede Perspektive.“

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