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#Donauwörth: Sonderausstellung: Faszinierende Künstlertochter aus der Familie Kruse

„Donauwörth: Sonderausstellung: Faszinierende Künstlertochter aus der Familie Kruse“



Das Donauwörther Käthe-Kruse-Puppenmuseum zeigt unter dem Titel „Ich wollte ja malen“ Leben und Werk Annemarie Jakimow-Kruses. Was sie mit der berühmten Puppenmutter zu tun hat.

Zum Malen verspürte die Künstlerin Annemarie Kruse schon seit frühester Jugend einen starken Drang, zu dem sich eine außergewöhnliche Begabung gesellte. Ihr Vater – der Bildhauer Max Kruse und Ehemann Käthe Kruses – war nicht grundsätzlich der Meinung, dass Frauen die Kunst gegeben sei, und versuchte seine Tochter dahin- gehend zu beeinflussen, einen kunsthandwerklichen Beruf zu ergreifen. Aber Annemarie „wollte ja malen“, wie sie es selbst in ihren Erinnerungen formulierte, die sie als 80-Jährige verfasste. Jetzt schildert eine Sonderausstellung im Donauwörther Käthe-Kruse-Puppenmuseum den Lebensweg und das schöpferische Werk jener Frau, die eine Stieftochter Käthe Kruses war.

Annemarie Kruses ganzer Lebensweg bis ins hohe Alter ist geprägt von entbehrungsreichem Existenzkampf, schweren Schicksalsschlägen, aber auch von der ungebrochenen Lust am Malen. Auf der Suche nach dem ihr eigenen Weg weigerte sie sich beharrlich, zeitgemäßen Kunstrichtungen oder dem Zeitgeschmack zu folgen, sie blieb der gegenständlichen Darstellung ihrer Motive und der an den französischen Impressionismus angelehnten Malweise treu. Ihre Porträts fühlen der Persönlichkeit der wiedergegebenen Person nach, und ihre Landschaften vermitteln sinnlich-sensible Eindrücke des Gesehenen und Erlebten in der Natur.

Es gibt eine spezielle Verbindung zu Käthe Kruses Puppen

Eine kunsthistorisch orientierte Ausstellung im Donauwörther Käthe-Kruse-Puppenmuseum mag verwundern. Es gibt aber direkte Bezüge zur Manufaktur der weltbekannten Puppengestalterin. Annemarie Kruses erster Ehemann Igor von Jakimow schuf Kopfmodelle für die Puppe VIII und die Puppe XII, zwei Puppen, die sich von Verkaufsbeginn in den Jahren 1929 und 1930 bis heute großer Beliebtheit erfreuen. Das Künstler-Ehepaar arbeitete zeitweise auch in der Manufaktur bei der Herstellung der Puppenstuben-Figuren. Annemaries Sohn Erasmus und Friedebald, ein Sohn von Käthe Kruse, waren von Kindertagen an eng befreundet. Friedebalds Porträt, von Igor von Jakimow geschaffen, diente sogar als Vorlage für den Puppenkopf der Puppe VIII.

Großfamilie: Max Kruse mit seiner Frau Käthe (beide Bildmitte) im Kreise seiner Kinder aus erster und zweiter Ehe. Das Foto entstand um 1930.

Foto: Sammlung Museum

Darüber hinaus bestanden intensive Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern der Berliner Secession wie Käthe Kollwitz, Julie Wolffthorn, Max Liebermann oder zu den Brüdern Paul und Bruno Cassirer und vielen weiteren Künstlerinnen und Künstlern, mit denen Annemarie Kruse über viele Jahre freundschaftlich verbunden war. Darunter waren beispielsweise auch Ida Gerhardi, Hermann Huber, das Ehepaar Purrmann, Friedrich Ahlers-Hestermann oder ihre Jugendliebe Gerhard Marcks. Schon in Kinderjahren erlebte Annemarie regelmäßige Treffen von bekannten Persönlichkeiten der Berliner Kunst im Haus des Onkels Oskar Kruse, der später auf Hiddensee in der Lietzenburg lebte, wo auch Thomas Mann oder Gerhart Hauptmann zu Gast waren.

Annemarie Kruse war Teil einer großen, genialen Künstlerfamilie

Die Sonderausstellung in Donauwörth zeigt einen breiten Überblick über das künstlerische Werk Annemarie Kruses – verheiratete Jakimow-Kruse, später Kirchner-Kruse – und erklärt die weit gestreuten und vielfältigen Freundschaften und Bekanntschaften im Umkreis der Familie Kruse, die für die Malerin prägend waren und die sie selbst in ihrer Autobiografie „Erinnerungen“ erwähnt. So ist diese Sonderausstellung nach der umfassenderen Präsentation „Die Kruses – Eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis“ im Jahr 2016 ein weiterer Baustein, dieses Beziehungsgeflecht um die Familie Kruse zu erforschen und der Öffentlichkeit vorzustellen.

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info: Die Sonderausstellung „Annemarie Jakimow-Kruse: …ich wollte ja malen!“ dauert vom 7. Mai bis zum 25. September. Sie ist im Käthe-Kruse-Puppenmuseum (Pflegstraße 21a, Donauwörth) zu sehen, und zwar zu folgenden Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr und an Feiertagen. Kontakt unter Telefon 0906/789170, E-Mail: [email protected]. Weitere Informationen unter www.kaethe-kruse-puppenmuseum.de. (AZ)

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