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#Singpur wählt Finanzexperten Tharman zum Präsidenten

Singapur hat einen Präsidenten gewählt, der nach Meinung vieler Bürger auch für mehr als die hauptsächlich repräsentative Rolle qualifiziert gewesen wäre. Der langjährige Politikveteran aus der Regierungspartei, Tharman Shanmugaratnam, hatte in den vergangenen Jahren bei Umfragen und als Abgeordneter seines Wahlkreises in dem südostasiatischen Stadtstaat einige der höchsten Zustimmungswerte und Ergebnisse erreicht.

Als langjähriger Chef der Finanzaufsichtsbehörde und Finanzminister verfügt er über eine immense Erfahrung und Expertise, die ihn zu einem weltweit anerkannten Finanzpolitiker gemacht hat. Aufgrund seiner persönlichen Integrität und unabhängigen Haltung ist er seit Jahren einer der beliebtesten Politiker in Singapur.

Eine wirkliche Überraschung war es daher nicht, als am späten Freitag herausgekommen war, dass Tharman mit einer deutlichen Mehrheit von 70,4 Prozent zum neuen Präsidenten gewählt worden war – und das, obwohl in den vergangenen Monaten im sonst so sauberen Singapur einige Politik-Skandale aufgedeckt worden waren.

Tharman gehört zu den Singapurern indischer Herkunft

Doch in Singapur übernimmt der Präsident vor allem zeremonielle Aufgaben, mit Ausnahme vielleicht der Befugnisse, über die er zum Schutz der erheblichen Finanzreserven des reichen Stadtstaats verfügt. Viele hätten den 66 Jahre alten Politiker deshalb lieber in anderen Positionen gesehen. In einer Umfrage hatte ihn eine Mehrheit der Befragten vor ein paar Jahren als ihren Wunschkandidaten für die Nachfolge von Ministerpräsident Lee Hsien Loong angegebenen.

Die Parteiführung der regierenden People’s Action Party (PAP) sah die Zeit jedoch nicht reif für einen Regierungschef einer der nicht-chinesischen Ethnien in dem Vielvölkerstaat. Chinesen machen in Singapur fast 75 Prozent der Bevölkerung aus, rund 14 Prozent sind Malaien. Tharman gehört zu den Singapurern indischer Herkunft, die etwa neun Prozent der Bevölkerung ausmachen. Er selbst hatte sich kürzlich erstmals zu dem Thema geäußert und gesagt, dass die Singapurer heute auch einen Nichtchinesen im Amt des Regierungschefs akzeptieren würden. Doch Tharman hatte stattdessen den Titel des „Senior Ministers“ bekommen. Das ist ein besonderer Posten innerhalb des Kabinetts, der einst für Politiker mit großer Erfahrung eingerichtet worden war und den etwa auch der Übervater Lee Kuan Yew einige Jahre innegehabt hatte.

Zuvor war darüber spekuliert worden, ob Tharman seine Kenntnisse in Zukunft lieber in einem einflussreichen Posten auf internationaler Ebene einbringen würde. Als Präsident löst der ehemalige Vize-Ministerpräsident nun Halimah Yacob ab, die im Jahr 2017 als erste Frau in das Amt gewählt worden war, und auf eigenen Wunsch nicht abermals kandidiert hatte. Erstmals seit der Wahl im Jahr 2011 waren mehrere Kandidaten gegeneinander angetreten. Der zweitplatzierte Kandidat Ng Kok Song bekam 15,72 Prozent der Stimmen, Tan Kin Lian 13,88 Prozent. Im Wahlkampf hatten sich einige kleinere Oppositionsparteien hinter Tan als Kandidaten gestellt. In Singapur soll der Präsident aber unabhängig von der Parteipolitik sein. Tharman war deshalb vor der Wahl aus der regierenden People’s Action Party ausgetreten.

Kritiker der Regierungspartei sahen in ihm dennoch einen Vertreter des dominanten politischen Establishments. Vor der Wahl gab es Spekulationen darüber, ob einige Wähler aus Protest ihren Wahlzettel ungültig machen könnten. Singapur profitiert von seiner politischen Stabilität und der niedrigen Korruption. In den vergangenen Monaten hatte aber einige Skandale den sauberen Stadtstaat erschüttert.

Im Juli hatten Ermittler den Verkehrsminister Subramaniam Iswaran sowie einen bekannten Hotelunternehmer festgenommen. Zuvor waren Vorwürfe aufgekommen, zwei Minister hätten sich Vorteile im Zusammenhang mit exklusiven Wohngrundstücken verschafft. Nach einer Prüfung waren diese Vorwürfe aber ausgeräumt worden. Darüber hinaus hatten außereheliche Affären von Abgeordneten für Schlagzeilen gesorgt. Zur Protestwahl kam es aber nicht: Den offiziellen Angaben nach lag der Anteil der ungültigen Wahlzettel bei etwa zwei Prozent und nur geringfügig über dem Anteil im Jahr 2011.

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