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#So bekämpft der dänische Bürgermeister in Rostock Corona

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So bekämpft der dänische Bürgermeister in Rostock Corona

Der Tag ist hektisch, die Termine verschieben sich, Claus Ruhe Madsen hat noch die Ministerpräsidentin am Telefon. Die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin sind keine 24 Stunden alt, und im Rathaus des Rostocker Oberbürgermeisters wird schon unter Hochdruck daran gearbeitet, was das nun für die Hansestadt konkret bedeuten soll. Tage der Abstimmungen und Telefonate, der Verhandlungen und Verordnungen. „Das ist für die Verwaltung schon jedes Mal eine Stressprobe“, sagt Madsen nach dem Telefonat mit Manuela Schwesig (SPD). Aber das ist ja die ganze Pandemie seit einem Jahr. Nur, dass Rostock diese Stressprobe offenbar besser besteht als viele andere Städte und Landkreise. Und Madsen hat schon viele Pläne, wie es jetzt weitergehen soll.

Matthias Wyssuwa

Matthias Wyssuwa

Politischer Korrespondent für Norddeutschland und Skandinavien mit Sitz in Hamburg.

Madsen und seine Stadt machen längst über die Grenzen des kleinen Mecklenburg-Vorpommerns hinaus Schlagzeilen. Das war 2019 schon mal so, als der Däne Madsen der Erste war, der ohne deutschen Pass an die Spitze einer Großstadt gewählt worden war. Ein Unternehmer, von seinem Möbelhaus ins Rathaus und mit der dänischen Fahne auf dem Schreibtisch. Nun ist es wieder so, da der Inzidenzwert in Rostock weit unter dem neuen Richtwert von 35 liegt: Derzeit beträgt er 18. Vor allem aber, und das ist für Madsen die wichtigere Zahl, hat Rostock mit seinen knapp 210.000 Einwohnern bisher nur 22 Corona-Tote zu beklagen. Jeden Tag, sagt er, sitze er angespannt am Nachmittag da und warte auf neue Meldungen aus dem Lagezentrum. Immer wieder hoffe er auf eine Null bei den Todeszahlen. An den meisten Tagen kommt es so.

Weniger Pendler, mehr Regeltreue

Viel wurde darüber gerätselt, wie das in Rostock gelungen ist. Da ging es um das konsequente Eingreifen bei der ersten Welle, das frühe und viele Testen. Manches scheint offensichtlich, lange blieb schließlich ganz Mecklenburg-Vorpommern verschont von hohen Infektionszahlen, und es ist ja auch nicht so, dass ein Bürgermeister allein das Virus aus einer Stadt halten könnte. Trotzdem sind in den vergangenen Wochen auch in einigen Landkreisen im Nordosten die Zahlen stark gestiegen, in Rostock aber nicht.

In der Schweriner Staatskanzlei verweist man darauf, dass in Rostock seit Beginn der Pandemie natürlich die gleichen Regeln gelten würden wie im ganzen Land und die geographische Lage günstig sei. Aber es gebe eben auch eine „zupackende Verwaltung“ dort. Emil Reisinger, der als Rostocker Infektiologe die Landesregierung in der Corona-Krise berät und auch mit Madsen viel telefoniert, sieht ebenfalls mehrere Faktoren. So gebe es in Rostock weniger Pendler aus Risikogebieten, und das Virus werde so weniger in die Stadt getragen. Reisinger spricht aber auch davon, dass offenbar die Menschen die Regeln mehr befolgten, als er es in anderen Städten erlebe. Er habe den Eindruck, dass die Bevölkerung die Lage sehr ernst nehme – und da spiele Madsen eine wichtige Rolle, der alles immer wieder in den lokalen Medien erkläre. Es gebe so einen Zusammenhalt in der Stadt.

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