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#Sohn der Pariser Bürgermeisterin durchschwimmt die Seine

Sohn der Pariser Bürgermeisterin durchschwimmt die Seine

Die Seine wird 2024 so sauber sein, dass man in ihr schwimmen kann. Das hat die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo mit Blick auf die Olympischen Sommerspiele versprochen. Ihr jüngster Sohn, der 19 Jahre alte Arthur Germain, ist offensichtlich nicht ganz davon überzeugt. Um auf die anhaltende Umweltverschmutzung aufmerksam zu machen, durchschwimmt er zurzeit den berühmten französischen Flusslauf von der Quelle bis zur Mündung.

774 Kilometer lang schlängelt sich die Seine bis zur normannischen Hafenstadt Le Havre, wo sie in den Ärmelkanal mündet. Binnen 52 Tagen, vom 6. Juni bis zum 28. Juli, will Germain diese Distanz schwimmend zurücklegen. Im Alter von 16 Jahren war er der jüngste Schwimmer, der den 51 Kilometer breiten Ärmelkanal in neun Stunden und 47 Sekunden durchquerte. „Ich bin so stolz auf meinen Sohn“, schwärmte damals die Pariser Bürgermeisterin. Zum neuen Abenteuer des jüngsten ihrer drei Kinder hat sie sich bislang nicht geäußert. Die Stadt Paris hat ihm noch nicht einmal die Erlaubnis erteilt, den Fluss zu durchqueren. Aber von administrativen Hindernissen will sich der junge Mann genauso wenig aufhalten lassen wie von anderen Schwierigkeiten.

Die Seine findet Germain sehr frisch

Seine Schwimmreise hat er an der Quelle in der Nähe der Senfstadt Dijon als Wanderer begonnen. Denn die Seine ist an ihrem Ursprung im Burgund einfach nicht tief genug, um in ihr zu schwimmen. So zog Germain sein 60 Kilogramm schweres Kajak tapfer hinter sich her, immer parallel zum Flusslauf. In seinem Kajak hat er seinen Proviant verpackt, einen Computer, um jede Etappe ausführlich in den sozialen Netzwerken zu dokumentieren, sowie eine Hängematte und ein Zelt zum Schlafen. Auch einen Gaskocher hat er dabei, um sich Suppen warm machen zu können. Seine Kost besteht im Wesentlichen aus Nüssen, Trockenfrüchten und hausgemachten Müsli-Kraftriegeln. Am Dienstag vermeldete er fröhlich, er habe sich gerade eine Spinatsuppe warm gemacht. „Ich bekomme keine Hilfe und nehme auch kein Essen an, weder von meinem Team noch von Menschen auf dem Weg“, erläutert er auf seiner Website.

Gern aber bedient er sich von den Schätzen der Natur, die er am Flussufer findet: frische Beeren oder wilder Spargel, alles vegetarisch, wie er schwärmt. Nachdem der Radsatz für sein Kajak gebrochen war, stieg er in den Fluss, der gerade mal 40 Zentimeter tief war. Doch das Waten im kalten Wasser schien ihn zu beleben. Inzwischen schwimmt er und findet immer noch, dass die Seine sehr frisch sei. Nach den ersten 100 Kilometern verbreitete er einen Spruch des Chansoniers Jacques Brel: „Der Wert eines Menschen lässt sich an seiner Maßlosigkeit berechnen: Wagt, versucht, scheitert sogar, es wird ein Erfolg sein!“

Im Training: Arthur Germain schwimmt Anfang Mai durch die Seine.


Im Training: Arthur Germain schwimmt Anfang Mai durch die Seine.
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Bild: Picture-Alliance

Am 4. Juli will er Paris erreicht haben

Um möglichst viele für die Naturschönheiten an der Seine zu sensibilisieren, nimmt er Fotos auf oder lässt sich fotografieren, an alten Steinbrücken oder vor üppigen Weiden. Germain will auf die Wasserverschmutzung durch Plastik und Pestizide aufmerksam machen. Er selbst fürchte das verschmutzte Wasser nicht, aber für Flora und Fauna sei es eine Katastrophe. Besonders kritisch sieht er die intensive Landwirtschaft und Industriestandorte. „Alles, was wir in die Seine werfen, findet sich irgendwann im Ozean wieder“, sagt er. „Die Abwasserrohre von Paris sind mit dem Fluss verbunden. Da müssten wir eine Alternative finden, die umweltfreundlicher ist“, mischt er sich direkt in die Politik seiner Mutter ein. Anne Hidalgo hat sich als grüne Bürgermeisterin einen Namen gemacht, die den Autoverkehr systematisch verdrängt, das Radwegenetz ausgebaut und die Seine-Ufer verkehrsberuhigt. Aber die Abwasserfrage spielte bislang keine Rolle.

Germain betont, dass er unabhängig von seiner berühmten Mutter agiere. Aber sein Status als „Sohn von“ hat ihm gewiss geholfen, um Spenden für sein Projekt einzutreiben. Ein Arzt begleitet ihn, er hat zuvor ein sportliches Fitnessprogramm absolviert. Am 4. Juli will er bis nach Paris geschwommen sein. Bislang hat der drahtige junge Mann seinen Zeitplan eingehalten. Er hofft, dass ihm die Pariser Polizeipräfektur noch rechtzeitig die Schwimmerlaubnis erteilt. „Sie werden andere dazu verführen, in die Seine zu springen“, so wurde die Ablehnung begründet. Dabei sei es das wichtigste Ziel, das er verfolge: „Ich hoffe, wir werden bald alle in der Seine schwimmen können, ohne gesundheitliche Risiken fürchten zu müssen.“

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