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#Sony prüft den Verkauf von Elektroautos

Sony prüft den Verkauf von Elektroautos

Vor zwei Jahren überraschte der japanische Konzern Sony auf der Elektronikmesse in Las Vegas mit dem Elektroauto „Vision-S“. Damals ließ Sony offen, ob das Fahrzeug nur zu Testzwecken für den Verkauf von Sony-Technik oder als erster Schritt hin zum Automobilproduzenten gedacht war.

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Auf der diesjährigen CES in Las Vegas ließ Sony nun die Katze aus dem Sack. „Wir erkunden eine kommerzielle Markteinführung von Sonys Elektroautos“, sagte Sonys Präsident Kenichiro Yoshida zum Schluss seiner Präsentation. Sony sei als kreatives Unterhaltungsunternehmen gut aufgestellt, um die Mobilität neu zu definieren, sagte Yoshida.

Zuvor hatte der Unternehmenschef den zweiten Prototyp eines Elektroautos präsentiert, einen SUV unter dem Namen „Vision-S 02“. Über den Zeitplan für einen möglichen Markteintritt schwieg Sony sich aus. Die Anleger an der Börse in Tokio honorierten die Ankündigung mit einem Kursplus von mehr als 4 Prozent.


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Neue Tochtergesellschaft

Schon im Frühjahr will das Unternehmen, das erst mit Transistorradios und Farbfernsehern und dann mit dem Walkman und der Playstation groß wurde, die Tochtergesellschaft Sony Mobility gründen. Sie soll den Eintritt in den sich rasant entwickelnden Markt für Elektroautos erforschen. Details über Personalstärke und Größe der Tochtergesellschaft hält Sony noch zurück.

Sony Mobility übernimmt zugleich das Geschäft mit der Kamera-Flugdrohne Airpeak und dem in Japan und in den Vereinigten Staaten erhältlichen Roboterhund Aibo. Die künstliche Intelligenz und Robotertechnik, mit der Sony den mechanischen Hund dem Herrchen folgen lässt, könnte so künftig in entwickelter Form die autonome Steuerung der Elektrofahrzeuge des Elektronikunternehmens übernehmen. In der Entwicklung der Technik für selbstfahrende Autos hinkt Sony den traditionellen Automobilunternehmen freilich hinterher. Man entwickele derzeit die Technik für autonomes Fahren der Stufe zwei, sagte ein Sprecher der F.A.Z. Automobilunternehmen sind da schon weiter.

Apple und andere mischen auch mit

Mit dem möglichen Einstieg in das Geschäft mit Elektroautos folgt Sony anderen Elektronikunternehmen. Prominentestes Beispiel ist das amerikanische Unternehmen Apple, das schon seit Jahren Technik für selbstfahrende Autos entwickelt und auf öffentlichen Straßen erprobt. Apple führt Gespräche mit potentiellen Partnern für die Produktion eines Elektroautos, ohne sich bisher zu diesem Ziel offen bekannt zu haben. Taiwans Foxconn, das für Apple und für viele andere Elektronikhersteller Smartphones und anderes Gerät zusammenbaut, stellte im vergangenen Jahr drei Prototypen von Elektroautos vor. Foxconn bietet seine eigenständig entwickelte Fahrzeugplattform anderen Unternehmen zum schnellen Einstieg in den sich entwickelnden Markt an und will als Auftragsproduzent tätig werden.

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Bislang hatte Sony den Bereich Automobile vor allem als Zulieferer bedient. Das japanische Unternehmen ist führend im Bereich von Bildsensoren, die nicht nur für Smartphones und Fotoapparate, sondern mit der Entwicklung hin zu selbstfahrenden Autos zunehmend auch für die Automobilwirtschaft wichtig werden. Das Geschäft mit Bildsensoren für die Autowirtschaft werde auch künftig in der Tochtergesellschaft Sony Semiconductor Solutions bleiben, sagte ein Sprecher. Der Bereich Bildsensoren hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung für Sony gewonnen. Welchen Anteil die Verkäufe an Automobilhersteller ausmachen gibt Sony nicht bekannt.

Schweigen über Partner

In der Entwicklung seiner Prototypen arbeitet Sony mit traditionellen Unternehmen der Automobilwirtschaft zusammen. Der Vision-S01 war von Sony entworfen und in Österreich von Magna Steyr, einem Ableger des kanadischen Unternehmens Magna International, gebaut worden. Andere europäische Partner, darunter nach Medienberichten auch Bosch, arbeiteten mit. Das japanische Unternehmen schweigt sich darüber aus, ob auch der neue Vision-S02 diesen Partnerschaften entsprang. Im Unterschied zu dem ersten eher sportlich angelegten Elektroauto von Sony ist der neue SUV noch nicht auf öffentlichen Straßen erprobt.

Der Vision-S02 ist ein Batterie-Elektroauto, das bis zu sieben Personen Platz bietet und mit vielen Bildschirm auch während der Fahrt Gelegenheit bieten soll, Sonys Filme oder Musikstars zu sehen oder zu hören. In Sonys Vision sind die Autos über 5G-Netzwerke mit Datenservern verbunden, über die Inhalte eingespielt werden können. Diese Datenverbindungen werden künftig für selbstfahrende Autos noch wichtiger.

Der neue Prototyp nutzt nach den Angaben Sonys die gleiche Plattform wie das ältere Modell. Der Vision-S01 wird von zwei Elektromotoren mit 200 kW Stärke angetrieben.

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