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#Sorge vor Inflation treibt viele Deutsche um

„Sorge vor Inflation treibt viele Deutsche um“

Vor knapp einem Jahrhundert mussten die Deutschen erfahren, was es bedeutet, wenn das Geld seinen Wert verliert. Binnen weniger Monate verloren Millionen Menschen ihr ganzes Erspartes. Der wirtschaftliche Zusammenbruch des Deutschen Reiches nach dem Ersten Weltkrieg hat im kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung tiefe Spuren hinterlassen. Noch Jahrzehnte später wurden in den Familien die Geschichten erzählt, wie die Großmütter für heute unfassbar große Summen kleine Einkäufe erledigten und wie die Großväter am Tag der Lohnzahlung mit Rucksäcken voller Geld direkt auf den Markt gingen und nicht nach Hause, denn auf dem Umweg hätte das Geld sonst weiter erheblich an Kaufkraft verloren.

Auch in den Umfragen des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigte sich das Trauma, das die Inflation der 1920er-Jahre hinterlassen hatte: Wann immer man nach den Sorgen der Bevölkerung fragte, gehörte fast immer die Angst vor der Geldentwertung zu den meistgenannten Punkten, auch in Zeiten, in denen es tatsächlich keine oder nur eine sehr geringe Inflation gab.

Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass die derzeit hohen Inflationsraten Beunruhigung bei der Bevölkerung auslösen. In der aktuellen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag dieser Zeitung sagten 83 Prozent der Befragten, die Preissteigerungen bereiteten ihnen große Sorgen.

Damit stand dieser Punkt an der Spitze der 19 zur Auswahl gestellten Antwortmöglichkeiten. Erst an zweiter Stelle, genannt von 80 Prozent, folgte der Krieg in der Ukraine. 73 Prozent meinten, es bereite ihnen große Sorgen, dass die Lage in Europa und der Welt immer unberechenbarer werde, 69 Prozent wählten die Aussage „Dass die Energieversorgung nicht gesichert sein könnte“.

Sorgen größer als in der Finanzkrise 2009

Erst weit dahinter rangieren die wichtigsten Themen der vergangenen Jahre: „Nur“ 44 Prozent sagten, sie machten sich große Sorgen, dass es wieder zu einem Andrang von Flüchtlingen in Europa kommen könnte, 43 Prozent äußerten große Sorgen, dass es nicht gelinge, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Man erkennt, wie sehr das Thema Inflation zusammen mit der Ukrainekrise und den damit verbundenen Problemen der Energieversorgung die Diskussionen in der Bevölkerung dominiert.

Tatsächlich ist die Furcht vor der Geldentwertung für viele Menschen kein theoretisches, sondern ein ganz konkretes, alltägliches Problem. So sagte in der aktuellen Umfrage jeder zweite Befragte, er mache sich große Sorgen, dass er seine Heizkosten nicht mehr bezahlen könnte. Und auf die Frage, wie sehr sie durch die Preissteigerungen in Deutschland belastet seien, antworteten 17 Prozent der Befragten, sie seien dadurch sehr stark belastet, weitere 45 Prozent sagten, die Preissteigerungen belasteten sie stark. Lediglich eine Minderheit von 35 Prozent meinte, sie seien weniger stark, kaum oder gar nicht belastet.

Wie sehr die Inflation im Gegensatz zu anderen Wirtschaftskrisen in der Vergangenheit in den Alltag der Menschen eindringt, zeigt der Vergleich zur Finanzkrise der Jahre 2008/2009. Im Mai 2009 hatten auf die Frage „Wie stark beeinflusst die Krise Ihr Leben?“ lediglich sechs Prozent geantwortet, die Krise beeinflusse ihr Leben stark. Weitere 20 Prozent hatten angegeben, dass die Krise sie etwas, aber nicht so stark betreffe. Jetzt sagten dagegen 15 Prozent, die Inflation betreffe sie stark, 47 Prozent meinten, sie betreffe sie etwas, aber nicht so stark. Da ist es nur folgerichtig, dass auf die Frage „Geht es Ihnen heute wirtschaftlich besser als vor einem Jahr oder schlechter, oder würden Sie sagen: kein Unterschied?“ nur drei Prozent der Befragten antworteten, es gehe ihnen heute besser, während jeder Zweite sagte, es gehe ihm wirtschaftlich schlechter als vor einem Jahr.

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